Erlenbach liegt im deutschen Teil des Wasgaus, wie der Südteil des Pfälzerwaldes und der sich anschließende Nordteil der Vogesen auch genannt werden, im sogenannten Dahner Felsenland. 87,6 Prozent der Gemarkungsfläche sind bewaldet.[2]
Unmittelbar östlich des Siedlungsgebiets befindet sich der Grünberg. Im Süden der Gemarkung erstreckt sich der insgesamt 402 m ü. NHN hohe Nestelberg, das 304,6 m ü. NHN messende Mückenköpfel und an der Grenze zu Bobenthal das 490 m ü. NHN hohe Hirzeck. Im Osten befinden sich auf Gemarkung der Ortsgemeinde der Kuhnenkopf sowie die Westflanke des 431 m ü. NHN messenden Hohen Kopfes. Im Nordwesten an der Grenze zu Busenberg erstreckt sich der 420 m ü. NHN hohe Heidenberg.
Gewässer
Der Erlenbach durchfließt in Nord-Süd-Richtung das Siedlungsgebiet; kurz vor Erreichen des letzteren nimmt er von rechts den Eisenbach auf, der größtenteils die Gemarkungsgrenze zu Busenberg bildet. Rund zwei Kilometer östlich des Erlenbachs und westlich von Lauterschwan verläuft in dieselbe Richtung der Portzbach. Letzterer ist auf dem Gemeindegebiet zu mehreren Woogen aufgestaut, darunter befinden sich der Frauenwoog und der Seehofweiher.
Geschichte
760 wurde der Bach Erlenbach erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort selbst wird erst 1348 genannt. Von 1500 bis 1650 gehörte er zur Kurpfalz.
2012 waren 60,2 Prozent der Einwohner katholisch und 16,7 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[4] Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer und unterstehen dort dem Dekanat Pirmasens, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche Pfalz. Vor Ort befindet sich die katholische Kirche Sankt Maria Himmelfahrt und Ägidius.
Judentum
Die einst vor Ort ansässige jüdische Gemeinde bezog 1842 eine Synagoge, die inzwischen nicht mehr existiert. Ihre Mitglieder wurden im nahen Busenberg beerdigt. Am 22. Oktober 1940 wurden die in Erlenbach lebenden Juden im Zuge der Wagner-Bürckel-Aktion deportiert. In Reminiszenz an die während des Dritten Reichs deportierten Juden wurden im November 2007 vor Ort Stolpersteine verlegt.
Dirk Eichberger wurde am 26. März 2016 Ortsbürgermeister von Erlenbach. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 84,62 Prozent für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Eichbergers Vorgänger, der langjährige Ortsbürgermeister Bernd Arnold, war im Februar 2016 verstorben.[6][7]
Wappen
Blasonierung: „In gespaltenem und rechts von Rot und Gold geteiltem Schild oben ein fünfblättriger goldener Erlenzweig, unten auf rotem Dreiberg ein stehender schwarzer Rabe, einen roten Ring im goldenen Schnabel haltend, links in Schwarz auf rotem Grund eine goldene Burg.“[8]
Erstere ist die einzige in der Gegenwart bewohnte Burg im Wasgau. Vermutlich um 1000 gebaut, wurde sie 1152 erstmals urkundlich erwähnt, als sie von KaiserFriedrich Barbarossa dem damaligen SpeyererBischofGünther von Henneberg zum Geschenk gemacht wurde. Nach mehreren Zerstörungen und Wiederaufbauten wurde sie in der heutigen Form um 1900 wiederhergestellt. Klein-Frankreich bildete einen sogenannten „Geschützturm“ und diente als Vorwerk von Berwartstein.
Hinzu kommen insgesamt 15 Einzelobjekte, die unter Denkmalschutz stehen.
Erlenbach liegt im Naturpark Pfälzerwald, der wiederum Bestandteil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Vosges du Nord ist. Die am Heidenberg befindliche Felsformation Buchkammer ist als Naturdenkmal ausgewiesen. Auf Gemarkung der Gemeinde befindet sich zudem der Ritterstein 29. Er trägt die Aufschrift Ehem. Bleierzgrube und liegt im Portzbachtal.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch den Kernort verläuft in Nord-Süd-Richtung die Landesstraße 490 und durch Lauterschwan die Bundesstraße 427. Die nächstgelegene Autobahn ist die A 65 im Osten. Die Kreisstraße 50 verbindet den Kernort mit der Burg Berwartstein.
Heinrich Voit (1834–1914), Orgelbauer, stattete im Jahr 1900 die örtliche katholische Kirche mit einer erhaltenen und zwischenzeitlich restaurierten Orgel aus.