Unmittelbar an der Grenze zu Frankreich erstrecken sich der 473 m ü. NHN hohe Erlenkopf und einige Kilometer weiter westlich der 406,9 m ü. NHN hohe Brechenberg. Im Nordosten der Gemarkung erheben sich die 475,8 m ü. NHN messende Hohe List sowie der Eselskopf und der Welschkornberg. Im Südosten liegt das Massiv Mümmelsköpfe, das zwei Kuppen mit 412,5 m ü. NHN beziehungsweise 408,2 m ü. NHN aufweist sowie der Hesselspfuhl.
Gewässer
Die Pfälzische Hauptwasserscheide verläuft mitten durch das Gemeindegebiet. Zentrales Fließgewässer ist der Eppenbrunner Bach, der in seinem Oberlauf Stüdenbach heißt. Mitten im Siedlungsgebiet von Eppenbrunn mündet der Mordbach von rechts in diesen; zuvor nimmt er ebenfalls von rechts den Kleinen Mordbach auf. Jenseits der Wasserscheide entspringt unweit der Grenze zu Frankreich die Sauer, die in diesem Bereich den Namen Grünbach trägt und zunächst in die nordöstliche Richtung fließt. Nachdem sie von links den Faulbach aufgenommen hat, ändert sie ihre Fließrichtung nach Südost. Rund einen Kilometer weiter östlich mündet ebenfalls von links der Steinige Bach, der die Grenze zu Ludwigswinkel bildet. Zudem befinden sich auf Gemarkung der Gemeinde mehrere Seen wie der Stüdenwoog, der Sägweiher sowie der Spießweiher.
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 869 mm. Die Niederschläge liegen im oberen Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 74 Prozent der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Dezember. Im Dezember fallen 1,4-mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren kaum und sind gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 24 Prozent der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Mittelalter
Eppenbrunn wurde 1235 als Eppenburnen erwähnt, der Weiler Ransbrunnerhof schon 1155 als Ransbronnen. Beide gehörten damals zum Kloster Sturzelbronn in Lothringen. Von dort gelangten sie an die Grafschaft Zweibrücken-Bitsch. Das Dorf Eppenbrunn lag im Amt Lemberg der Grafschaft und dort in der Amtsschultheißerei Trulben .[4] Zu Eppenbrunn gehörten weiter die Höfe Erlenkopf (Eppenbrunn) und – hinsichtlich der Jurisdiktion – der Ransbrunnerhof[5] sowie die Burg Eppenbrunn.[6]
1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (1700–1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (1691–1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort.
Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert
Im Zuge der Französischen Revolution fiel der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch das Amt Lemberg und Eppenbrunn – 1794 an Frankreich. Zunächst unterstand der Ort dem Kanton Breidenbach. Ab 1801 war Eppenbrunn in den Kanton Bitche eingegliedert. 1802 hatte die Gemeinde insgesamt 436 Einwohner. 1814 wechselte der Ort in den Kanton Pirmasens.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Eppenbrunn zur Pfarrei Walschbronn. Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche Pfalz. Am Ortsrand befindet sich außerdem eine sogenannte Lourdesgrotte.
Andreas Pein (SPD) wurde am 25. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Eppenbrunn. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 59,83 % für fünf Jahre gewählt worden. Peins Vorgänger Thomas Iraschko (CDU), der das Amt 15 Jahre ausgeübt hatte, war nicht erneut angetreten.[10][11]
Wappen
Wappen von Eppenbrunn
Blasonierung: „In geteilten Schild oben drei rote Sparren auf Gold, unten silberner gemauerter Brunnen mit blaufließendem Wasser im Schildfuß.“
Die in der Gemarkung der Gemeinde liegenden 1,5 Kilometerlangen Altschlossfelsen sind als Denkmalzone ausgewiesen. Bei ihnen handelt es sich um eine 25 Meter hohe Buntsandsteinformation, die sich direkt an der französischen Grenze befindet und Siedlungsspuren aus der Zeit der Römer aufweist.
Hinzu kommt außerdem das Naturschutzgebiet Quellbäche des Eppenbrunner Baches. Mit den Mümmelsköpfen sowie der Hohen Halde befinden sich außerdem zwei von insgesamt 16 Kernzonen des Naturparks. In der Ortsmitte befindet sich außerdem der Kurpark.
Bauwerke
In der Gemeinde stehen insgesamt 15 Einzelobjekte unter Denkmalschutz, darunter die katholische Kirche St. Pirminius (1847), die Forsthäuser Stüdenbach und Hohelist, ersteres geht auf den 1734 erwähnten Stüdenbacherhof zurück. Hinzu kommt darüber hinaus ein vor dem Ersten Weltkrieg errichtetes Kriegerdenkmal aus dem Jahr 1908. Das Heimat- und Waldmuseum im denkmalgeschützten Anwesen Neudorfstraße 5 wurde 2005 geschlossen.
Auf der Gemeindegemarkung befinden sich insgesamt vier Rittersteine. Derjenige mit der Nummer 37 trägt die Bezeichnung R. Kaleseyerhof 1855 und verweist auf einen untergegangenen Waldbauernhof. 181 Wasserscheide Rhein-Mosel markiert die Pfälzische Hauptwasserscheide innerhalb der Gemeindegemarkung. 195 Ehemals Erlenkopfer-Hof befindet sich an der Stelle einer Wüstung, die sich im Süden der Gemeindegemarkung befand. 200 Ruine Gruenbacher-Hof verweist auf eine frühere Pottaschhütte, die später in ein Hofgut umgewandelt und 1854 abgerissen wurde.
Sport
Die Herrenmannschaft des 1965 gegründeten Keglervereins Gut Holz Eppenbrunn spielte während ihrer erfolgreichsten Zeit zwei Jahre lang in der Ersten Bundesliga.
Die Herren-Fußballmannschaft der SG Eppenbrunn erreichte in der Saison 2006/07 die Meisterschaft in der Bezirksklasse Süd Westpfalz und stieg in die Bezirksliga Westpfalz auf. Nach drei Jahren in der Bezirksliga Westpfalz stieg die SG Eppenbrunn in der Saison 2009/10 in die Landesliga West auf.
Veranstaltungen
Seit 2008 findet im Eppenbrunner Kurpark jährlich das Musikfestival „Rock im Tal“ statt. Organisiert und veranstaltet vom örtlichen Kunst- und Kulturverein Wasgau e. V. zieht das ganztägig angelegte Konzert auch viele Besucher aus dem nahe gelegenen Frankreich an. 2009 wurde eine Weihnachtsausgabe von „Rock im Tal“ abgehalten. Nachdem im Jahr 2011 wegen des wieder ins Leben gerufenen Eppenbrunner Parkfestes kein Rock im Tal abgehalten wurde, wurde das Festival auf dem Ransbrunnerhof abgehalten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Ehemaliges Forsthaus in der Ortsmitte
Jahrhundertelang war im Gemeindegebiet aufgrund der geographischen Gegebenheiten die Forstwirtschaft dominant. In Eppenbrunn befindet sich die Vita Natura Klinik, eine der ältesten Kliniken für Ganzheitsmedizin in Deutschland.
Verkehr
Mitten durch das Siedlungsgebiet verläuft die Landesstraße 478; sie führt von der Landesgrenze zum Saarland bei Hornbach bis zur deutsch-französischen Grenze bei Sankt Germanshof. Von dieser zeigt im Osten der Gemarkung die Landesstraße 485, ab, die nach Lemberg führt. Die Kreisstraße 5 zweigt in der Ortsmitte von der Landesstraße 478 ab, um nach einem großen, halbkreisförmigen Bogen in die Landesstraße 485 zu münden. Von der Kreisstraße 5 zweigt außerdem die Kreisstraße 61 ab, die den Ransbrunnerhof anbindet.
Von dem nach Roppenviller führenden Weg zweigt ein Verbindungsweg nach Hilst ab, der von 1826 bis 1871 die Grenze zwischen Bayern und Frankreich bildete und daher ein Kondominium bildete, das ab 1919 zunächst erneut bestand und per Vertrag 1925 beendet wurde.
Zwischen Eppenbrunn und dem französischen Nachbarort Roppeviller verläuft seit 2002 der Helmut-Kohl-Wanderweg, den der ehemalige Bundeskanzler oft privat frequentierte. Von Eppenbrunn aus führt am Eppenbrunner Bach bis Walschbronn der Bach ohne Grenzen (Ruisseau sans frontière). Der zwölf Kilometer lange Weg ist mit Hinweisschildern versehen, die auf Besonderheiten entlang des Baches, wie eine Fischtreppe, hinweisen. Zudem war die Gemeinde Station des Westpfalz-Wanderweges.
Bildung
Die Gemeinde gehört zum Einzugsgebiet der Konrad-Adenauer-Grundschule in Vinningen sowie der dortigen Realschule plus.
Persönlichkeiten
Otto Georgens (* 1950), Weihbischof im Bistum Speyer, war ab 1986 vor Ort Pfarrer
Literatur
Beamtenverzeichniß und Statistik des Königlich Bayerischen Regierungsbezirkes der Pfalz. Speyer 1870 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. Hrsg.: Hessisches Staatsarchiv Darmstadt. Darmstadt 1962 (Signatur: N 282/6).
Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980). 1980, S.7–9.