Als Westricher Hochfläche,[1] auch als Zweibrücker Westrich[2] oder Südwestpfälzische Hochfläche[3][4][5] wird eine Landschaft bezeichnet, die größtenteils im Bundesland Rheinland-Pfalz, zu kleineren Anteilen auch im Saarland (Saarpfalz-Kreis) liegt. Ihr Kerngebiet im Südwesten der Region Pfalz ist Teil der historischen Region Westrich.[6]
Nach Süden findet das Zweibrücker Hügelland eine Fortsetzung nach Frankreich hinein.
Die mittlere Westgrenze zu Sankt Ingbert-Kirkeler Waldgebiet und, weiter südlich, zum Bliesgau, verläuft nach der Bundesanstalt für Landeskunde (Blatt Saarbrücken) wie auch nach landläufiger Auffassung knapp westlich der saarländischen Landesgrenze und übertritt das Tal der Blies nicht, welches hiernach als Abgrenzung zur erstgenannten Landschaft gilt. Dem steht eine rein saarlandinterne Gliederung nach Quasten (siehe Gliederung nach Quasten 1992) gegenüber, die auch einen schmalen Teil der Landschaft südwestlich Blieskastels (rechts = westlich der Blies) noch zum Zweibrücker Westrich zählt.[9]
180.32 Schwalbhügelland (51,1 km² plus Anteile im SL)
Fließgewässer
Die Sickinger Höhe, die hauptsächlich durch die Wallhalb (17,9 km; 100,2 km² Einzugsgebiet)[13] und den Auerbach (16,5 km; 80,4 km²)[13] entwässert wird, reicht im Süden bis unmittelbar vor die Talweitung des Schwarzbachs. Der Osten des Zweibrücker Hügellandes (Pirmasenser Hügelland) wird vor allem durch die Felsalb (17,7 km; insgesamt 76,0 km²)[13] entwässert, der Westen (Schwalbhügelland) durch Schwalb (114,5 km²) und Bickenalb (78,8 km²), wobei gerade vom namensgebenden Flüsschen nur ein kleiner Mündungsabschnitt auf deutschem Boden liegt. Vom Hornbach, dem Vorfluter von Felsalb, Schwalb und Bickenalb, liegt ebenfalls nur der kürzere Mündungsabschnitt in Deutschland und dieser fast komplett in der unteren Schwarzbachtalweitung. Im Norden entwässert der Lambsbach direkt zur Blies hin die Sickinger Höhe.
Nah dem Nordrand der Sickinger Höhe verläuft die Pfälzische Hauptwasserscheide zwischen dem Ober- und dem Mittelrhein (Mosel), wobei fast die gesamte Hochfläche über den Schwarzbach zu Blies, Saar und letztendlich Mosel entwässert wird.
Geschichte
Eine wichtige historische Person der Gegend war der Ritter Franz von Sickingen (1481–1523), der zur Zeit des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit Anführer der rheinischen und schwäbischen Ritterschaft war. Als Unterstützer von Anhängern der Reformation stritt er für die Säkularisation der kirchlichen Güter und führte seine Standesgenossen im Ritterkrieg an.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Lokale Sehenswürdigkeiten werden beispielsweise im Artikel Mühlenweg behandelt. 1869 sorgte der Krähenberg-Meteorit für überregionale Beachtung.
Erschlossen wird die Westricher Hochfläche durch die im Südteil von West nach Ost (zwischen Zweibrücken und Pirmasens) verlaufende Autobahn 8 sowie die Autobahn 62, die – teilweise erst zweispurig ausgebaut – Landstuhl im Norden mit Pirmasens im Süden verbindet.
Parallel zur Autobahn 8 verläuft die alte Bundesstraße 10, und von Kaiserslautern nach Pirmasens führt am Ostrand der Hochfläche die Bundesstraße 270.
Die Westricher Hochfläche ist nur dünn besiedelt. Größere Städte gibt es lediglich an Randlagen mit Zweibrücken im südlichen Westen und Pirmasens im südlichen Osten sowie – westlich außerhalb der Sickinger Höhe und jenseits der Schichtstufe – Homburg.[14]
Literatur
August Becker: Die Pfalz und die Pfälzer. 7. Auflage. Pfälzische Verlagsanstalt, Landau/Pfalz 2005, ISBN 3-89857-193-9, S.338–363 (Erstausgabe: 1857).
Michael Geiger: Die Landschaften der Pfalz. In: Michael Geiger (Hrsg.): Geographie der Pfalz. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau/Pfalz 2010, ISBN 978-3-9812974-0-9, S.92–113.
Daniel Häberle: Der Pfälzerwald. Ein Beitrag zur Landeskunde der Rheinpfalz. Georg Westermann Verlag, Braunschweig/ Berlin 1913, OCLC46091199.
Karl Heinz: Pfalz mit Weinstraße. Landschaft, Geschichte, Kultur, Kunst, Volkstum. Glock und Lutz Verlag, Heroldsberg 1976, OCLC2820105, S.239–268.
↑Helmut Beeger u. a.: Die Landschaften von Rheinhessen-Pfalz − Benennung und räumliche Abgrenzung. In: Berichte zur deutschen Landeskunde. Band 63, Heft 2, Trier 1989, S. 327–359.
↑August Becker: Die Pfalz und die Pfälzer. S. 347–354, S. 363–368, S. 369–385.
↑Michael Geiger: Die Landschaften der Pfalz. S. 102–103.
↑Helmut Beeger u. a.: Die Landschaften von Rheinhessen-Pfalz − Benennung und räumliche Abgrenzung. In: Berichte zur deutschen Landeskunde. Band 63, Heft 2, Trier 1989, S. 336–338.