Es ist anzunehmen, dass bereits Kaiser Friedrich I. um 1180 den Herren von Weida den Titel advocatus ‚Vogt‘ verliehen hat. Der Titel wurde bei der Teilung des Stammhauses von allen Zweigen weitergeführt und wie ein erbliches Reichslehen weitergegeben.
Im Jahr 1254 handelten die Vögte von Weida, Plauen und Gera einen Vertrag über ein Bündnis mit dem Markgrafen Heinrich dem Erlauchten von Meißen aus, bei dem sie als gleichberechtigte Partner auftraten. In der Urkunde unterschieden sie das Land des Markgrafen(terra marchionis) von ihrem Gebiet (terra nostra, unser Land). Es ist anzunehmen, dass der Markgraf zur Unterscheidung der Länder in umgekehrter Richtung sein Land vom Land der Vögte (terra advocatorum) abgrenzte. Die Urkunde dazu ist jedoch nicht erhalten geblieben. Der Name erscheint danach, 1317 und später, als „woyte lande“ oder in ähnlicher Form in anderen Urkunden, die jedoch immer Vereinbarungen anderer Herrscher über das Vogtland beinhalten. Der Name Vogtland kann erst im Jahr 1343 nachgewiesen werden.[1] Bald hernach ist er auch als HerkunftsnameVo(i)gtländer urkundlich bezeugt, so etwa 1496 in Bozen als Bäckermeister Lyenhart Voytlender.[2]
Das böhmische Vogtland hat seine historischen Bezüge im Ascher Ländchen, das sich frühzeitig aus dem Egerland herausgelöst hat. Das Egerland war Reichsterritorium, bevor es an die Krone Böhmen verpfändet wurde. Die Vögte erweiterten hier im Norden ihren Einflussbereich. 1281 erhielt Heinrich I. (Plauen) den MarktAsch. Johann von Böhmen überließ den Vögten das ihm 1322 von Ludwig dem Bayern verpfändete Egerland zur Verwaltung. Aus diesem Grund dehnen einige Historiker den Begriff Vogtland auf das gesamte Egerland aus.
Heute ist Vogtland auch eine umgangssprachlich gebräuchliche Bezeichnung für den Vogtlandkreis im Freistaat Sachsen. Demgegenüber erfasst das naturräumliche Vogtland zwar zusätzlich Teile Thüringens und Bayerns, grenzt jedoch den Höhenschwerpunkt im Osten aus, der naturräumlich dem Westerzgebirge zugerechnet werden muss. Im Südvogtland, oft ausgehend vom Egerer Becken, kommt es häufig zu regionalen Schwarmbeben.
Das Vogtland selbst ist Namensgeber für ein hier 1837 erstmals durch August Breithaupt entdecktes und beschriebenes Mineral, das den Namen Variscit nach der lateinischen Landesbezeichnung erhielt. Auch die Vogtländer Weißkopf Trommeltaube hat ihren Namen durch ihr Herkunftsgebiet.
Die Landschaft des Vogtlandes wirkt durch Felder, Wiesen und bewaldete Hügelkuppen sehr idyllisch. Im Süden und Südosten steigt das Vogtland zum Mittelgebirge an und nimmt, vor allem im Osten, auch Teile des Erzgebirges ein. Diese Gegend nennt man das Obere Vogtland. Dort überwiegt der Nadelwald (Fichten, meist in Monokultur). Die Stadt Adorf gilt als Tor zum oberen Vogtland und bildet einen Kreuzweg nach Böhmen und Franken. Der höchste Berg des Vogtlandes ist der Schneehübel (974 m) im Westerzgebirge. Bekannter und markanter sind jedoch der Aschberg bei Klingenthal (936 m) und der Schneckenstein (883 m), beide nach geologischen Gesichtspunkten ebenfalls im Westerzgebirge.
Das nördlichere Hügelland wird durchschnitten von einigen Flusstälern, insbesondere der Weißen Elster und der Göltzsch. Des Weiteren durchzieht die Saale das Bayerische und das Thüringische Vogtland. Zur Überquerung der Täler wurden für Eisenbahn und Straßenverkehr mächtige Brücken gebaut. Besonderen Ruhm erlangten dabei die Göltzschtalbrücke zwischen Reichenbach im Vogtland und Netzschkau, die größte Ziegelsteinbrücke der Welt, und deren „kleine Schwester“, die Elstertalbrücke in der Gemeinde Pöhl. Beide sind Eisenbahnbrücken der Verbindung Nürnberg–Dresden. Neben den Straßenbrücken der Autobahn A 72 bei Hof (Saaletal), bei Pirk (Weiße Elster) und bei Weißensand (Göltzsch) kommt der Friedensbrücke in Plauen eine besondere Bedeutung zu: Es ist die größte Steinbogenbrücke Europas. Auch existieren etliche Talsperren im Vogtland. Bekannt als Erholungsgebiete sind die Talsperre Pöhl (Trieb, ein Nebenfluss der Weißen Elster), die Talsperre Pirk (Weiße Elster), die Bleilochtalsperre (Saale), die Talsperre Zeulenroda und der Untreusee.
An das Vogtland grenzen neben dem Teile des Ostens einnehmenden Erzgebirge das Thüringer Schiefergebirge nebst Frankenwald und das Fichtelgebirge im Westen und Südwesten. Das sächsische Vogtland gehört in seinem südöstlichen Teil zum Naturpark Erzgebirge/Vogtland. Das Vogtland ist ein Teil der Euregio Egrensis, eines Vereins mit Arbeitsgemeinschaften in Bayern, Sachsen, Thüringen und Tschechien.
Das Vogtland gilt als eine der vulkanisch aktivsten Zonen in Mitteleuropa. Anzeichen dafür sind Schwarmbeben, Thermalquellen und Gasaustritte (Mofetten). Mit 100 spürbaren kleinen Erdbeben im Jahre 1824 wurde dort zuerst ein Erdbebenschwarm beschrieben. Stärkere Beben in der Region gab es 1897, 1903, 1908, 1936, 1962, 1985, 2000 und 2014. Das bisher stärkste gemessene Erdbeben im Vogtland/Böhmen mit einer Magnitude von 4,6 auf der Richterskala war im Winter 1985/86.[3] Die aktuellste Schwarmbebenserie fand im Juli/August 2018 statt.[4]
Quellen mit Heilwirkung haben die Kurorte Bad Elster und in Bad Brambach mit der stärksten Radonquelle der Welt aufblühen lassen. Mit Marienbad, Franzensbad und Karlsbad auf der tschechisch-böhmischen Seite bilden die beiden sächsischen Staatsbäder das sogenannte Bäderfünfeck.
Im Vogtland sind vor allem Variationen des Ostfränkischen (Oberdeutsch) zu hören. Dies gilt schwerpunktmäßig für die Region um und südlich von Plauen bis hin zum Göltzschtal mit den Städten Auerbach, Rodewisch und Falkenstein.
Im Südosten des Vogtlandes ist die Grenze zu den mitteldeutschen Dialekten mit dem Erzgebirgischen und Obersächsischen fließend. Auch im thüringischen Teil herrschen mit Variationen des Thüringischen mitteldeutsche Dialekte vor. Im oberen Vogtland rund um die Orte Adorf, Markneukirchen und Bad Brambach wird eine nordbairische Mundart gesprochen. Der dem Erzgebirgischen verwandte Dialekt um Klingenthal hat einen eigenen besonders melodischen Klang (Singsang). Im ehemaligen egerländischen Teil wird heute tschechisch gesprochen, der egerländische (nordbairische) Dialekt ist dort seit 1946 erloschen.
Die Sprecher bezeichnen ihren Dialekt meist einfach als Vogtländisch.[5]
Der Landschaftsname Vogtland (früher auch Voigtland, terra advocatorum) geht auf die vom 11. bis zum 16. Jahrhundert hier herrschenden Vögte von Weida, Gera und Plauen zurück. Im 12. Jahrhundert setzte Kaiser Friedrich I. Barbarossa zur Sicherung seiner Herrschaft die ersten Vögte als Verwalter seiner östlichen Reichswaldgebiete ein, nachdem er Heinrich von Weida aus der Ministerialität Herzog Heinrich des Löwen übernommen hatte. Diese hatten ihren Stammsitz auf der Osterburg in Weida, weshalb Weida häufig auch als Wiege des Vogtlandes bezeichnet wird. Zu den weiteren Privilegien der Vögte gehörte das 1232 durch Friedrich II. verliehene Berg- und Münzregal.
Die Vögte verfügten in ihrer Gefolgschaft über zahlreiche niederadelige Familien. Zu diesen Familien gehören u. a. die von Dobeneck, Feilitzsch, Reitzenstein, Sack oder Zedtwitz. Eine Besonderheit des vogtländischen Adels war die Bildung von Rittergütern, so dass Rechte tendenziell eher mit den Gütern als mit dem Familienverbund verknüpft waren als andernorts. Im Wappenbuch von Johann Siebmacher von 1605 erscheinen sie aufgrund mehrfacher Lehensverhältnisse verteilt in der thüringischen, sächsischen und fränkischen Ritterschaft. Siebmacher verwendet den Begriff der vogtländischen Ritterschaft überhaupt nicht, sondern ordnete die Familie mehrheitlich dem meißnischen Adel zu. Der Genealoge Johann Gottfried Biedermann widmete der vogtländischen Ritterschaft 1752 einen eigenen Buchband.
Wegen der Machtansprüche der Markgrafen von Meißen zu Beginn des 14. Jahrhunderts unterwarf sich Heinrich von Plauen 1327 der Lehnsherrschaft der Böhmischen Krone, davon war lediglich die Herrschaft Voigtsberg ausgenommen, die Reichslehen blieb. 1349 unterstellte sein gleichnamiger Sohn Heinrich auch Voigtsberg der böhmischen Lehnshoheit; damit war das gesamte Vogtland zum Reichsafterlehen geworden. Die territorialen und dynastischen Streitigkeiten um das Vogtland gipfelten im Vogtländischen Krieg, der 1357 zu einer Neuordnung führte. Im Jahr 1357 erfolgte ein Gebietstausch mit der Markgrafschaft Meißen, wobei u. a. Wiedersberg, Liebau, Adorf, Pausa, Neuenkirchen und Hirschberg meißnisch wurden und stattdessen Borna, Geithain und Kohren an den Vogt gingen. Den Tausch fochten Heinrichs Vettern in den betroffenen Seitenlinien an. Auerbach, Pausa und Liebau erhielten ab 1379 die Herren von Plauen, wie sie sich fortan nannten, als meißnisches Lehn zurück. Seit dem Jahre 1426 waren sie auch Burggrafen von Meißen und befanden sich in dauerndem Machtkampf mit den sächsischen Kurfürsten.
Heinrich II. von Plauen fiel wegen seiner offenen Unterstützung der Adelsopposition bei König Georg von Podiebrad in Ungnade, der den Brand des königlichen Schlosses Graslitz bei Kämpfen zwischen Heinrich und dessen Gegnern zum Anlass nahm, ihm das Lehen zu entziehen und das Vogtland 1466 durch den sächsischen Kurfürsten Ernst besetzen ließ. Ernst erhielt das Vogtland als Lehen, das 1485 bei der Leipziger Teilung an die Ernestiner überging, wobei jedoch u. a. das Bergregal gemeinschaftlich blieb. Nach der Schlacht bei Mühlberg verloren die Ernestiner 1547 das Vogtland wieder und Ferdinand I. verlieh es seinem Kanzler Heinrich IV. von Plauen. Auch der sächsische Kurfürst Moritz wurde dabei Mitinhaber des Lehens. Heinrich IV. verschuldete sich stark, und nach seinem Tode 1554 konnten dessen Söhne Heinrich V. und Heinrich VI. ihre Schuldverpflichtungen gegenüber Kurfürst August nicht erfüllen. Wegen der Zehntrückstände und anderer Forderungen verpfändeten die Brüder 1559 das Vogtland an Kursachsen.
Mit Heinrich VI. von Plauen endete die Herrschaft der Vögte von Plauen über das Vogtland, nachdem er das verpfändete Land nicht mehr einlösen konnte. 1566 erwarb Kurfürst August die Ämter und Städte Voigtsberg, Oelsnitz, Plauen und Pausa. Nach dem freundbrüderlichen Hauptvergleich von 1657 wurden die Amtssassen des Vogtländischen Kreises sowie die Ämter Plauen, Voigtsberg und Pausa dem Herzog von Sachsen-Zeitz zugesprochen, während die schriftsässigen Rittergüter und die Stadt Schöneck beim Kurfürstentum Sachsen verblieben. 1718, nach dem Aussterben der Linie Sachsen-Zeitz, fielen die Gebiete wieder an Kursachsen zurück. Neben einem kursächsischen Anteil bildeten die Auerbachischen und Schönecker Wälder während dieser Zeit einen besonderen Teil, der gemeinschaftlich kurfürstlich und herzoglich war.
Die Siedlungskammer um Gera, die bereits um das Jahr 1000 in den schriftlichen Quellen belegt ist, war wahrscheinlich seit dem späten 7. bzw. 8. Jahrhundert von Slawen besiedelt, die dem Stammesbund der Sorben angehörten. Weite Teile des Vogtlandes waren jedoch noch waldbestanden und wurden erst im Zuge der hochmittelalterlichen Ostsiedlung im späten 11. und im 12. Jahrhundert durch Slawen und Deutsche aus den Altsiedellandschaften in Franken, Thüringen und Sachsen besiedelt. Dies ist noch heute an gravierenden mundartlichen Unterschieden in unmittelbarer Nachbarschaft sowie auch an gewissen Dialektgemeinsamkeiten erkennbar. So wird in einigen Dörfern des oberen Vogtlands zum Teil noch ein Dialekt wie in der Oberpfalz gesprochen (ou für u, wie in Kou für Kuh oder Rou für Ruhe).
Wirtschaft
Günstig am Schnittpunkt der Verkehrswege von Nord nach Süd und West nach Ost in der Mitte Deutschlands gelegen, konnten Wirtschaft und Industrie im Vogtland sehr früh prosperieren.
Motor der industriellen Entwicklung war und ist die Stadt Plauen, die durch die Herstellung von Spitzen und Stickereien (Plauener Spitze) und durch den Maschinenbau, u. a. mit Rotationsdruckmaschinen und Lastkraftwagen („Plamag“, „Vomag“), bekannt wurde. Industrielle Schwerpunkte bildeten sich außerdem in Reichenbach, Greiz und Zeulenroda-Triebes. Die Teppichweberei (Halbmond, Adoros) war in Oelsnitz und Adorf marktbeherrschend.
International bekannt sind die Instrumente aus dem sogenannten Musikwinkel mit den Städten Markneukirchen und Klingenthal im oberen Vogtland. 80 Prozent der Orchesterinstrumente, die auf der Welt hergestellt wurden, kamen bis zum Zweiten Weltkrieg aus dem Vogtland. Markneukirchen war um 1910 die im Verhältnis zur Einwohnerzahl reichste Stadt Deutschlands und hatte für den blühenden Export ein eigenes amerikanisches Konsulat.[6][7]
Die während der DDR-Zeit geförderte Massenproduktion wurde nach der Wende mit der Rückbesinnung auf die Herstellung von hochwertigen Produkten und Meisterinstrumenten abgelöst. In vielen Spitzenorchestern stammen die Instrumente heute wieder aus vogtländischen Werkstätten. Im Zuge der Globalisierung nennt sich der Musikwinkel mit einer eigenen Qualitätsmarke Musicon Valley, Tal der Musikinstrumente. Der Export hat sich von 1995 bis 2005 mehr als verdoppelt.
In Hof wurde dem Niedergang der Textilindustrie durch die Ansiedlung von Speditionsunternehmen entgegengewirkt.
Tourismus
Insbesondere seit dem wirtschaftlichen Niedergang einiger Industrien nach 1990 spielt der Tourismus eine zunehmend wichtige Rolle für die Wirtschaft in der Region. Unabhängig von den Jahreszeiten hat die Region als Ausflugsziel an Attraktivität gewonnen.[8]
Der Eisenbahnverkehr im Vogtland begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts, die Sächsisch-Bayerische Eisenbahn-Compagnie erhielt 1841 die Konzession für die Bahnstrecke Leipzig–Hof. Allerdings wurde das erste, das Vogtland erreichende Teilstück Werdau–Reichenbach, erst 1846 eröffnet. 1848 folgte der Abschnitt Plauen–Hof, beim dazwischen liegenden Teil gestaltete sich die Überbrückung der Täler der Weißen Elster und der Göltzsch als außerordentlich kompliziert. Nach der Vollendung der Göltzsch- und der Elstertalbrücke – bis heute die zwei größten Ziegelsteinbrücken der Welt – wurde das fehlende Teilstück 1851 eröffnet.[9]
Der Niedergang des Streckennetzes setzte bereits während des Zweiten Weltkriegs ein. Zwar wurden die vogtländischen Bahnanlagen kaum das Ziel alliierter Luftangriffe, allerdings wurde die Unterhaltung stark vernachlässigt. Auch sprengte am Kriegsende die zurückweichende Wehrmacht zahlreiche Bahnanlagen, vor allem Brücken. Ende der 1950er Jahre setzte eine erste Streckenstilllegungswelle ein, die bis Mitte der 1970er Jahre anhielt. Dennoch blieb im Vogtland, unter anderem bedingt durch die Grenzlage, ein dichtes Streckennetz erhalten. Nach den wirtschaftlichen Veränderungen kam es zu einem starken Verkehrsrückgang, daher wurden in den 1990er Jahren erneut größere Streckenabschnitte stillgelegt. Die verbliebenen Strecken wurden Ende der 1990er Jahre umfassend saniert, da die Vogtlandbahn den Personenverkehr auf einem Großteil der ebenfalls stilllegungsgefährdeten Strecken übernahm.[11]
Seit Dezember 2006 ist das Vogtland gänzlich vom Personenfernverkehr der Deutschen Bahn abgeschnitten, auf der Verbindung von Dresden nach Nürnberg (Sachsen-Franken-Magistrale) sowie auf dem Streckenabschnitt der Elstertalbahn von Gera nach Greiz verkehren derzeit Regionalzüge. Hochwertigste Reisezugverbindung ist nach der Einstellung des Vogtland-Expresses der RE 3 der MRB Dresden–Hof mit Halt auf den Stationen Reichenbach, Plauen, Mehltheuer und Hof. Der Hofer Hauptbahnhof ist ein bedeutendes Drehkreuz im Vogtland mit Verbindungen nach München, Leipzig, Dresden, Nürnberg, Bamberg sowie international nach Cheb. Der Großteil des regionalen Zugverkehrs wird von der Vogtlandbahn und auch zunehmend von der Erfurter Bahn und Agilis in Bayern betrieben. Erstere bildet mit der Plauener Straßenbahn GmbH und einigen regionalen Busbetrieben den Vogtländischen Verkehrsverbund. Die Verkehrs- und Betriebsgesellschaft Gera betreibt in der thüringischen Stadt die zweitälteste deutsche Straßenbahn. Auch in Hof gab es bis in die 1920er Jahre eine Straßenbahn, sie wurde damals aber zugunsten eines Stadtbusliniennetzes abgebaut; die heutige HofBus GmbH befördert etwa fünf Millionen Fahrgäste pro Jahr.
Neben einigen Bundesstraßen, die durch das Vogtland verlaufen, ist die Autobahn A 72 von Hof nach Chemnitz (weiter im Bau bis Leipzig) eine wichtige Verkehrsachse. Das Hermsdorfer Kreuz (Autobahnen A 4 und A 9) befindet sich in der Nähe von Gera (Thüringer Vogtland), die Autobahndreiecke Bayerisches Vogtland (Autobahnen A 9 und A 72) und Hochfranken (Autobahnen A 93 und A 72) liegen in der Nähe von Hof (Bayerisches Vogtland).
Nikolaus Medler (* 15. Oktober 1502 in Hof (Saale); † 24. August 1551 in Bernburg (Saale)), lutherischer Theologe und Reformator
Georg Kresse (* 1604 in Dörtendorf; † 1. November 1641 in Auma), sagenumwobene Person des Thüringer Vogtlands, die als Bauerngeneral des Dreißigjährigen Kriegs bekannt ist
Georg Samuel Dörffel (* 21. Oktober 1643 in Plauen; † 16. August 1688 in Weida), Theologe und Amateurastronom. Führte den Nachweis, dass die Kometen sich auf parabolischen Bahnen bewegen, in deren Brennpunkt die Sonne steht
Adam Friedrich Zürner (* 15. August 1679 in Marieney; † 18. Dezember 1742 in Dresden) evangelischer Pfarrer und deutscher Kartograf. Führte mit geografischen Messwagen sehr genaue Vermessungen des Straßennetzes durch und ist Urheber der kursächsischen Postmeilensäulen
Johann Friedrich Böttger (* 4. Februar 1682 in Schleiz; † 13. März 1719 in Dresden) war ein deutscher Alchemist. Er ist zusammen mit Ehrenfried Walther von Tschirnhaus Erfinder des Europäischen Porzellans
Friederike Caroline Neuber (Die Neuberin), (* 9. März 1697 in Reichenbach; † 30. November 1760 in Dresden-Laubegast), Schauspielerin und Theaterreformerin. Mitbegründerin des regelmäßigen deutschen Schauspiels
Johann Wolfgang Döbereiner (* 13. Dezember 1780 in Hof (Saale); † 24. März 1849 in Jena), Chemiker, der als Vordenker für die Entstehung des Periodensystems gilt und mit der Untersuchung von Platin den Weg zur Katalyse ebnete
Johann Andreas Schubert (* 19. März 1808 in Wernesgrün; † 6. Oktober 1870 in Dresden) deutscher Universalingenieur, Konstrukteur (u. a. Dampfschiffe, Dampflokomotive, Göltzschtalbrücke) und Hochschullehrer
Gustav Schreck (* 8. September 1849 in Zeulenroda; † 22. Januar 1918 in Leipzig), Musikerzieher, Komponist und Thomaskantor in Leipzig von 1893 bis 1918
Hilmar Mückenberger (* 26. Januar 1855 in Eibenstock; † 14. Mai 1937 in Plauen), vogtländisch-erzgebirgischer Volksmusiker. Komponist des Liedes mit dem populären Refrain „Mei Vogtland ist doch wunnerschie“
Otto Eduard Schmidt (* 21. August 1855 in Reichenbach (Vogtland); † 14. Februar 1945 in Dresden), deutscher Pädagoge und Schriftsteller
Hermann Petzold (* 10. April 1870 in Lambzig; † 26. Februar 1927), Führungspersönlichkeit der sozialistischen Konsumgenossenschaftsbewegung
Carl August Brückner (* 7. März 1872 in Mylau; † 8. April 1949 in Dresden), Begründer des Reformiert-Apostolischen Gemeindebundes
Martin Mutschmann (* 9. März 1879 in Hirschberg; † 14. Februar 1947 in Moskau), Gauleiter der NSDAP und Reichsstatthalter in Sachsen
Rudolf Friedrichs (* 9. März 1892 in Plauen; † 13. Juni 1947 in Dresden) vom 4. Juli 1945 bis zu seinem Tod Ministerpräsident des Landes Sachsen
Max Schlosser (Politiker) (* 3. April 1894 in Klingenthal; † 15. März 1968 in Klingenthal) war ein deutscher Politiker, aktiv in der SPD, später in SAP und SED.
Hugo Hartung (* 17. September 1902 in Netzschkau; † 2. Mai 1972 in München), Schriftsteller
Erich Ohser e. o. plauen (* 18. März 1903 in Gettengrün; † 6. April 1944 in Berlin), Karikaturist, Comiczeichner. Zeichner der Comicserie Vater und Sohn,
Johannes Gerhard Weber (* 11. Juni 1909 in Mylau; † 17. März 1986 in Berg), Architekt und Hochschullehrer, Erbauer der Hamburger Staatsoper, des Nationaltheaters in Mannheim und des Forschungsreaktors („Atom-Ei“) in München Garching
Oskar Sala (* 18. Juli 1910 in Greiz; † 26. Februar 2002 in Berlin), Musiker und Komponist, Pionier der elektronischen Musik und des Instrumentenbaus vom Trautonium bis zum Synthesizer; Schöpfer der Filmmusik für Alfred Hitchcocks Klassiker Die Vögel
Heinrich Dathe (* 7. November 1910 in Reichenbach; † 6. Januar 1991 in Berlin-Friedrichsfelde), Zoologe und 34 Jahre lang Direktor des Tierparks Berlin
Albert Ammer (* 31. Oktober 1916 in Gera; † 23. Oktober 1991 in München), Fotograf und Kameramann, Opfer der Diktatur in der DDR
Hansgeorg Stengel (* 30. Juli 1922 in Greiz; † 30. Juli 2003 in Berlin), Journalist, Dichter, Satiriker und Kabarettist
Eberhard Zeitler (* 9. März 1930 in Mylau; † 25. November 2011 in Nürnberg), international mit einer Nobelpreisnominierung anerkannter Radiologe und Wissenschaftler im Bereich Angiologie und Kardiologie, Pionier der Herzkatheteruntersuchung
Gotthard Graubner (* 13. Juni 1930 in Erlbach; † 24. Mai 2013 in Neuss), Maler des Abstrakten („Kissenbilder“)
Harry Glaß (* 11. Oktober 1930 in Klingenthal; † 14. Dezember 1997 in Rodewisch), Skispringer, 3. Platz bei den Olympischen Winterspielen 1956 in Cortina d’Ampezzo
Die vogtländische Küche ist eine einfache, deftige Küche, die hauptsächlich aus Grundnahrungsmitteln, vor allem Kartoffeln, besteht. Besonders die Kartoffel ist eine Erwähnung wert, denn sie wurde insbesondere im Vogtland bereits vor dem „Kartoffelbefehl“ Friedrich II. 1746 angebaut. Entsprechende Hinweise finden sich bereits Mitte des 17. Jahrhunderts. Damals wurden beispielsweise im südvogtländischen Unterwürschnitz Kartoffeln angebaut.[12] Später, 1707, finden sich erste Hinweise auf Kartoffelanbau im ostvogtländischen Niederauerbach.
Typisch vogtländische Gerichte sind u. a.:
Vogtländische Saure Eier
Spalkn (Eintopf mit Kartoffeln)
Schwammespalkn (Pilzeintopf)
Plauener Hoosnbrotn (Hase mit Weißwein, Speck und saurer Sahne)
Gänsklaa (Gänseklein)
Eimarinierter Hering (in Milch marinierte Salzheringe)
Bambes (Buttermilch-Kartoffelpuffer)
Griene Kließ/Griegeniffte (Klöße aus rohen Kartoffeln)
Nackede Maadle (Quarkkäulchen, Puffer aus Kartoffeln, Mehl und Quark)
Pfanneschieter (Eierkuchen, Pfannkuchen)
Hiefekließ (Hefeklöße mit Zwetschgen- oder Kirschkompott)
Gschling (Eintopf- oder Pfannengericht mit Innereien)
Hofer Schnitz (Gemüseeintopf)
Eine kulinarische Tradition ist das „Neinerlei“ als Zusammenstellung von neun verschiedenen Speisen oder Zutaten zu Heiligabend. Die Zusammenstellung kann hierbei je nach genauem Wohnort und Familienbrauch (früher: nach Verfügbarkeit) breit variieren.
Vogtland in Berlin
In der Mitte des 18. Jahrhunderts arbeiteten Handwerker vogtländischer Herkunft im Sommerhalbjahr in Berlin. Auf Anordnung Friedrichs des Großen wurden im Gebiet der heutigen Rosenthaler Vorstadt Gebäude für diese Handwerker gebaut, um sie dauerhaft in Berlin anzusiedeln. Dieser Stadtteil führte bis ins 19. Jahrhundert den Namen Voigtland. Der Begriff Vo(i)gtland war dabei ein Synonym für das wachsende soziale Elend in Berlin in der Zeit der frühen Industrialisierung.
Literatur
Das Obere Vogtland (= Werte unserer Heimat. Band 26). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1976.
Plauen und das mittlere Vogtland (= Werte unserer Heimat. Band 44). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1986.
Max Benedict: Die Ortsnamen des sächsischen Vogtlands in ihren sprachlichen und historischen Beziehungen, in: Mitteilungen des Altertumsvereins zu Plauen, 14. Jahresschrift auf das Jahr 1900, Druckerei Neupert, Plauen 1900, 128 Seiten (Link zum Digitalisat)
Gerhard Billig: Pleißenland – Vogtland. Das Reich und die Vögte. Untersuchungen zu Herrschaftsorganisation und Landesverfassung während des Mittelalters unter dem Aspekt der Periodisierung. Vogtland-Verlag, Plauen 2002, ISBN 3-928828-22-3.
Manfred Blechschmidt, Lutz Hergert, Klaus Walther: Das große Buch vom Vogtland. Chemnitzer Verlag, Chemnitz 1999, ISBN 978-3-928678-52-0.
Enno Bünz, Sönke Friedreich, Christian Ranacher, Lutz Vogel: Vogtland (= Kulturlandschaften Sachsens. Band5). Edition Leipzig, Leipzig 2013, ISBN 978-3-361-00680-5.
Horst Fröhlich: Vogtland-Mosaik. Volkskundliche und kulturgeschichtliche Streiflichter. Vogtland-Verlag, Plauen 2004. ISBN 3-928828-31-2.
Johann August Ernst Köhler: Volksbrauch, Aberglauben, Sagen und andre alte Überlieferungen im Voigtland mit Berücksichtigung des Orlagau’s und des Pleißnerlandes. Verlag von Fr. Fleischer, Leipzig 1867; Reprint Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2008, ISBN 978-3-86777-042-2.
Walter Ludwig: Zum Namen Vogtland. In: Plauener Kulturspiegel 1960/61 bzw. Heimatbote des Kreises Greiz 1962, Hefte 4, 5 und 6.
Kurt Schurig: Beiträge zur Geschichte des Bergbaues im sächsischen Vogtlande. nach archivalischen Quellen dargestellt. Hohmann, Plauen 1875 (Digitalisat).
Brigitte Unger u. a. (Hrsg.): Der Vogtlandatlas. Regionalatlas zur Natur, Geschichte, Bevölkerung, Wirtschaft und Kultur des Sächsischen Vogtlandes. 3. erw. Auflage. Verlag Klaus Gumnior, Chemnitz, 2007, ISBN 978-3-937386-18-8.
Matthias Werner: Zur Stadtentstehung im östlichen Thüringen und im Vogtland. In: Yves Hoffmann, Uwe Richter (Hrsg.): Die Frühgeschichte Freibergs im überregionalen Vergleich. Städtische Frühgeschichte – Bergbau – früher Hausbau. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 2013, ISBN 978-3-95462-132-3, S. 153–198.
↑Walter Ludwig: Zum Namen Vogtland. In: Plauener Kulturspiegel 1960/61 bzw. Heimatbote des Kreises Greiz 1962, Hefte 4, 5 und 6.
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S.228, Nr. 1313.
↑
Musicon Valley – Aufbruch im Tal der Töne. In: Die Zeit. Nr.42, 11. Oktober 2007, S.40 (zeit.de [abgerufen am 28. November 2014]): „Vor dem Ersten Weltkrieg kamen 80 Prozent der abendländischen Musikinstrumente aus dem Vogtland, in Markneukirchen gab es 15 Millionäre und sogar ein US-Generalkonsulat.“
↑ abWilfried Rettig: Die Eisenbahnen im Vogtland – Band 1: Entwicklung, Hauptstrecken, Fahrzeuge, Bahnbetriebswerke und Hochbauten. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-88255-686-2, S. 7.
↑Wilfried Rettig: Die Eisenbahnen im Vogtland – Band 1: Entwicklung, Hauptstrecken, Fahrzeuge, Bahnbetriebswerke und Hochbauten. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-88255-686-2, S. 7 f.
↑Wilfried Rettig: Die Eisenbahnen im Vogtland – Band 1: Entwicklung, Hauptstrecken, Fahrzeuge, Bahnbetriebswerke und Hochbauten. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-88255-686-2, S. 9
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Robert Henry Mathews (1877–1970) was an Australian missionary and Sinologist, best known for his 1931 A Chinese-English Dictionary: Compiled for the China Inland Mission by R. H. Mathews, which was subsequently revised by Harvard University Press in 1943.[1] He served with the China Inland Mission from 1906, before retiring to Australia in 1945.[2] Early life Robert Henry Mathews was born in Flemington, now a suburb of Melbourne, Australia on 13 July 1877, to London-born Wil...
Dutch politician This biography of a living person relies on a single source. You can help by adding reliable sources to this article. Contentious material about living people that is unsourced or poorly sourced must be removed immediately. (February 2017) (Learn how and when to remove this template message) Loes YpmaMember of the House of RepresentativesIn office20 September 2012 – 23 March 2017 Personal detailsBorn (1980-02-20) 20 February 1980 (age 43)Rotterdam, Netherlands...
American journalist Alex TizonBornTomas Alexander Asuncion Tizon(1959-10-30)October 30, 1959Manila, PhilippinesDiedMarch 23, 2017(2017-03-23) (aged 57)Eugene, Oregon, U.S.OccupationAuthor, professor (University of Oregon)CitizenshipUnited States and PhilippinesAlma materUniversity of OregonStanford UniversityNotable worksBig Little ManMy Family's SlaveNotable awards Anthony J. Lukas Book Prize, 2011[1] International Journalism Fellowship, 2009[2] Knight I Jefferson F...
Canadian political scandal Aga KhanJustin TrudeauThe Aga Khan affair was a political scandal in Canada involving Justin Trudeau and Aga Khan IV This article is part of a series aboutJustin Trudeau Electoral record Family Trudeaumania Prime Minister of CanadaPremiershipCabinet PoliciesDomestic policy Foreign policyForeign tripsCarbon pricing (Pan-Canadian Framework)COVID-19 aid Budgets2016201720182019202120222023 42nd Parliament (2015–2019)Bill C-51CETABill C-16Bill C-46Cannabis ActSaudi Ara...
Hammurabi ArmouredRepublican Guard DivisionHammurabi Division insigniaActiveMay 1986 – 2003Country IraqAllegiance Ba'athist IraqBranch Iraqi Republican GuardTypeArmoured DivisionRoleShock troopsSize≈10,000 (1991)EngagementsIran–Iraq War Second Battle of al-Faw Persian Gulf War Invasion of Kuwait Battle of Dasman Palace Battle of the Bridges Highway of Death Battle of Rumaila 1991 uprisings in Iraq Siege of Karbala 2003 Invasion of IraqCommandersLast CommanderNajim Abdallah Zahwen A...
Fictional cartoon character bird This article is about the animated character. For other uses, see Woody Woodpecker (disambiguation). Fictional character Woody WoodpeckerWalter Lantz characterFirst appearanceKnock Knock (November 25, 1940)Created byWalter LantzBen HardawayDesigned byAlex Lovy (1940–1943)Emery Hawkins and Art Heinemann (1944–1947)Dick Lundy and Fred Moore (1947–1954)Laverne Harding (1955 onwards)Voiced byMel Blanc (1940–1941, 1942–1972 (archive recordings), 1948–19...
Chinese television dramas (Chinese: 中国电视连续剧; pinyin: Zhōngguó diànshì liánxùjù), sometimes colloquially known as C-dramas or C-dorama, are television dramas originating from China or the Greater China region. China produces more television dramas than any other country.[1] The most popular genre of dramas in China is fantasy romance, with 47 of the 50 most watched dramas in the country in 2016 being in this genre.[2] Chinese television dramas are p...
Indian activist and writer Rashmi AnandOccupationwriter and activistNationalityIndianGenreprose and poetrySubjectdomestic violenceNotable awardsNari Shakti Puraskar (2015). Rashmi Anand is an Indian activist and writer concerned about domestic violence. The President of India awarded her the Nari Shakti Puraskar. This is the highest award for women in India. She founded the Woman of the Elements Trust which supplies support to victims of domestic abuse in Delhi. Life Anand was brought up in K...
TosesSan Cristóbal de Tosas La estación en 2012UbicaciónCoordenadas 42°19′15″N 2°00′54″E / 42.320852777778, 2.0150666666667Municipio San Cristóbal de TosasZona Fuera de ATMDatos de la estaciónPunto kilométrico 29,4Código 77305Servicios N.º de andenes 1N.º de vías 1Propietario AdifOperador RenfeTráfico actual Ver salidas y llegadasServicios detalladosCercanías Líneas Planolas ← → La Molina [editar datos en Wikidata] Toses (antiguamente Sant ...
Venetian collection of nautical charts and tracts Summary map (p.36) of the Cornaro Atlas The Cornaro Atlas (Egerton MS 73) is an extensive Venetian collection (c. 1489) of nautical charts and tracts, currently held in the Egerton Collection of manuscripts of the British Library. Background The Cornaro Atlas is an 80-page Venetian manuscript volume, estimated to date c. 1489. It is named after the Cornaro family, one of the leading patrician families of the Republic of Venice, who once ...
Mukmin Faisyal Wakil Gubernur Kalimantan Timur Ke-7Masa jabatan17 Desember 2013 – 22 September 2017PresidenSusilo Bambang Yudhoyono Joko WidodoGubernurAwang Faroek Ishak PendahuluFarid WadjdyPenggantiHadi Mulyadi (2018)Wakil Wali Kota Balikpapan ke-1Masa jabatanJuni 2001 – Juni 2006Wali KotaImdaad Hamid PendahuluTidak ada, jabatan baruPenggantiRizal Effendi Informasi pribadiLahir(1950-06-13)13 Juni 1950 Sinjai, Sulawesi Selatan, IndonesiaMeninggal22 September 2017(20...
Alvertencia: Wikipedia nun ye un consultoriu médicu nin farmacolóxicu. Si piensa que precisa ayuda, por favor, fale con un profesional de la salú. Toxina clase de compuestos químicos con aplicaciones o funciones similares (es) y class of chemical entities with similar source or occurrence (en) venenu y nocivo (es) Una toxina (del griegu clásicu τοξικόν [toxikón], que significa ‘flecha’) ye una sustancia venenoso producida por célules vives d'animales, plantes, bacteries o o...
General Manuel Ávila Camacho Osnovni podaci Država Meksiko Savezna država Chiapas Opština Suchiate Stanovništvo Stanovništvo (2014.) 510[1] Geografija Koordinate 14°38′34″N 92°14′08″W / 14.64278°N 92.23556°W / 14.64278; -92.23556 Vremenska zona UTC-6, leti UTC-5 Nadmorska visina 13[1] m General Manuel Ávila CamachoGeneral Manuel Ávila Camacho na karti Meksika General Manuel Ávila Camacho je naselje u Meksiku, u saveznoj drža...
فالتر فالمان (بالألمانية: Walter Wallmann) رئيس وزراء ولاية هسن [لغات أخرى] في المنصب23 نيسان 1987 – 5 نيسان 1991 هولغر بورنر هانز أيشيل رئيس البوندسرات في المنصب15 أيار 1987 – 31 تشرين الأول 1987 هولغر بورنر برنهارد فوغل الوزير الاتحادي للبيئة وحماية الطبيعة والسلامة النووية ...