Die Televisionale – Film- und Serienfestival Baden-Baden (Eigenschreibweise: TeleVisionale[1]; Name von 2013 bis 2021: FernsehfilmFestival Baden-Baden[2][3]; von 2000 bis 2012: Fernsehfilm-Festival Baden-Baden[4]; von 1989 bis 1999: Baden-Badener Tage des Fernsehspiels) wird jährlich im November gemeinsam von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und dem Sender 3sat veranstaltet.
Seit 1964 verleiht die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste einen Fernsehfilmpreis. Die Veranstaltung fand bis 1978 an wechselnden Orten statt und von 1979 bis 1989 im Filmmuseum Frankfurt.
Auf Betreiben von Hans Abich, Gertraud Linz, Hermann und Lore Naber sowie Dietmar N. Schmidt wurde eine feste Bleibe für den Preis gesucht und durch die Beziehungen der Beteiligten zu dieser Stadt in Baden-Baden gefunden. Im November 1989 fanden die ersten Baden-Badener Tage des Fernsehspiels im Kurhaus statt, Veranstalter waren die Akademie, die Stadt Baden-Baden und die Bäder- und Kurverwaltung. Die Vorführung der Fernsehfilme und die Diskussionen der Jury waren ab nun öffentlich, Podiumsdiskussionen und Retrospektiven ergänzten das Festival. 1997 wurde der Sender 3sat Mitträger des Festivals und erstmals wurden die deutschen privaten Fernsehsender einbezogen.
Von 2000 bis 2012 übernahm der Journalist Karl-Otto Saur die Leitung der Veranstaltung, die seitdem den Namen Fernsehfilm-Festival Baden-Baden trug.[6][7][4]
Von 2013 bis 2015 war Klaudia Wick Festivalleiterin und prägte die Eigenschreibweise FernsehfilmFestival Baden-Baden.[2]Cathrin Ehrlich[8] übernahm die Festivalleitung im Jahr 2015 bis zur Einberufung des neuen Leitungsteams, Urs Spörri und Daniela Ginten.[9]
Seit 2022 trägt das Festival den Namen TeleVisionale – Film- und Serienfestival Baden-Baden.[1]
Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und Sonderpreise
Der undotierte Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ist der Hauptpreis des Fernsehfilm-Festivals Baden-Baden. Die teilnehmenden Fernsehanstalten ARD, ZDF, Arte, Schweizer Fernsehen, ORF, Sat.1 und ProSieben nominieren jeweils einen eigenen Film. Die übrigen Nominierungen werden von den Mitgliedern der Akademie aus eigenen und weiteren Vorschlägen der Sender gewählt. Eine jährlich wechselnde, unter anderem mit Schauspielern und Filmemachern besetzte Jury ermittelt die Preisträger.
Georg Stefan Troller (Buch) und Axel Corti (Regie) für die beiden Folgen Santa Fe und Welcome in Vienna des Dreiteilers Wohin und Zurück (ZDF, ORF, SRG)
Sonderpreis der Jury für herausragende darstellerische Leistungen an Matthias Schweighöfer für Kalter Frühling (ZDF/Arte, Regie: Dominik Graf) und Baal (ZDFtheaterkanal/Arte, Regie: Uwe Janson)
Sonderpreis der Jury für herausragende darstellerische Leistungen an Maria Simon und Esther Zimmering in Kleine Schwester (ZDF, Regie: Sabine Derflinger); Maria Simon auch für Carola Stern – Doppelleben (ARD/BR/WDR/Arte, Regie: Thomas Schadt)
Sonderpreis für eine innovative und stilbildende Kameraarbeit: Benedict Neuenfels für seine „seismographische Bildsprache“ in den Filmen Homevideo und Die fremde Familie
Der undotierte 3satPublikumspreis wird seit 1996 im Rahmen des Fernsehfilm-Festivals Baden-Baden an einen am Wettbewerb teilnehmenden Filme vergeben, die von den Sendeanstalten oder der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste nominiert wurden. Die Zuschauer des Fernsehprogramms 3sat, das die Filme während des Festivals ausstrahlt, können per Telefon (TED) und im Internet abstimmen.[36] Der Preis geht an den Film, der die meisten Stimmen erhält.
Der MFG-Star Baden-Baden ist eine Auszeichnung, die jährlich im Rahmen des Fernsehfilm-Festivals Baden-Baden von der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg an einen Nachwuchs-Regisseur verliehen wird. Eine Jury nominiert vier Erstlings- oder Zweitlingswerke von Filmregisseuren, die noch nicht im Fernsehen ausgestrahlt wurden. Nach der öffentlichen Vorführung der Filme auf dem Festival findet eine Diskussion mit den Regisseuren statt. Als Juror wird von der Festivalleitung und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg eine einzelne Person ausgewählt, die ihre Entscheidung in einer Laudatio begründet. Der Preisträger erhält eine von der MFG zur Verfügung gestellte Sonderleistung zur Weiterbildung, seit 2009 ein Stipendium für einen dreimonatigen Aufenthalt in der Villa Aurora in Los Angeles. Im Jahr 2000 wurde der Nachwuchspreis erstmals als MFG Shooting Star vergeben, seit 2001 als MFG-Star Baden-Baden.
Ehrenpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste (ehemals Hans Abich Preis)
Der undotierte Hans Abich Preis wurde erstmals auf dem Fernsehfilm-Festival seit 2004 für besondere Verdienste im Bereich Fernsehfilm vergeben. Er war nach dem 2003 verstorbenen Film- und Fernsehproduzenten, Medienmanager, langjährigen ARD-Programmdirektor und Mitgründer des Festivals Hans Abich benannt. Seit 2022 wird der Preis als Ehrenpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste vergeben.
2021: Die Akademie für Darstellende Künste verleiht statt des Hans-Abich-Preises einen Ehrenpreis für herausragende Leistungen an die Produzenten Quirin Berg und Max Wiedemann, weil eine Recherche der Wochenzeitung Die Zeit zur juristischen Karriere Abichs in der NS-Zeit überprüft werden soll.[49]
2022: Aylin Tezel (erstmals als Ehrenpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste)[50][51]
↑ abTeleVisionale – Film- und Serienfestival Baden-Baden (21. – 25.11.2022). In: televisionale.de. Deutsche Akademie der Darstellenden Künste e. V., abgerufen am 13. Juni 2022 (Festival-Leitung Urs Spörri und Daniela Ginten seit 2022): „Die TeleVisionale – Film- und Serienfestival Baden-Baden (21. – 25.11.2022) ist die Weiterentwicklung des bereits 1989 gegründeten FernsehfilmFestivals Baden-Baden“
↑Programmberatung Cathrin Ehrlich – Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg (IFFMH). iffmh.de. In: web.archive.org. 13. Juni 2022, archiviert vom Original am 13. Juni 2022; abgerufen am 14. Juni 2022 (Programmberatung Cathrin Ehrlich seit März 2022): „Von 1991 bis 2002 führte sie die Geschäfte der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. [...] Von 1995 bis 2015 organisierte sie außerdem das Fernsehfilm Festival Baden-Baden und übernahm 2015 bis 2021 die Leitung.“
↑Fernsehfilmfestival Baden-Baden bekommt Doppelspitze. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 22. November 2021, abgerufen am 13. Juni 2022 (Direkt aus dem dpa-Newskanal): „Nach 27 Jahren hört Cathrin Ehrlich beim Fernsehfilmfestival Baden-Baden auf und wird von einer Doppelspitze abgelöst.“
↑Hans Abich Preis 2019 an Julia von Heinz. fernsehfilmfestival.de. In: web.archive.org. FernsehfilmFestival Baden-Baden, 6. November 2019, archiviert vom Original am 6. November 2019; abgerufen am 14. Juni 2022.
↑Hans Abich Preis 2020. fernsehfilmfestival.de. In: web.archive.org. 29. Juli 2021, archiviert vom Original am 29. Juli 2021; abgerufen am 14. Juni 2022.