Bei der Kreisreform in Thüringen am 1. Juli 1994 wurden die Landkreise und kreisfreien Städte im Freistaat Thüringen neu gegliedert. Die Anzahl der Landkreise wurde von 35 auf 17 reduziert und die kreisfreien Städte durch Eingliederung umliegender Gemeinden vergrößert. Der Landkreis Nordhausen war der einzige Landkreis, der bei dieser Kreisreform unverändert bestehen blieb.
Nach der Wiedergründung des Landes Thüringen am 3. Oktober 1990 bestand das Land aus 35 Landkreisen und 5 kreisfreien Städten. Von den insgesamt 1707 Gemeinden, die sich stark in Einwohnerzahl und Flächengröße unterschieden, hatten 916 weniger als 500 Einwohner. Schon kurz danach setzte sich die Erkenntnis durch, dass die vorhandene Struktur nicht den Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge gerecht wird.
Daher wurde im April 1992 mit der Planung der Neugliederung begonnen. Auf der Grundlage der Vorschläge einer Sachverständigenkommission des Innenministeriums sowie der Stellungnahmen der Kreise und Gemeinden wurde ein Gesetzentwurf erarbeitet und am 15. Juli 1993 als Gesetz zur Neugliederung der Landkreise und kreisfreien Städte in Thüringen (ThürNGG) vom Landtag verabschiedet. Das Gesetz trat am 1. Juli 1994 in Kraft.
Quelle: Statistisches Jahrbuch der DDR, Band 1990 (S. 3 bis 6)[1]
Der Holzlandkreis mit der Kreisstadt Eisenberg wurde neu gebildet aus:
Der Ilm-Kreis mit der Kreisstadt Arnstadt wurde neu gebildet aus:
Der Kyffhäuserkreis mit der Kreisstadt Sondershausen wurde neu gebildet aus:
Der Landkreis Altenburg mit der Kreisstadt Altenburg wurde neu gebildet aus:
Bereits zum 11. August 1994 erfolgte die Umbenennung in Landkreis Altenburger Land.
Der Landkreis Eichsfeld mit der Kreisstadt Heilbad Heiligenstadt wurde neu gebildet aus:
Der Landkreis Gotha mit der Kreisstadt Gotha wurde neu gebildet aus:
Der Landkreis Greiz mit der Kreisstadt Greiz wurde neu gebildet aus:
Der Landkreis Hildburghausen mit der Kreisstadt Hildburghausen wurde neu gebildet aus:
Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt mit der Kreisstadt Saalfeld wurde neu gebildet aus:
Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen mit der Kreisstadt Meiningen wurde neu gebildet aus:
Der Landkreis Sömmerda mit der Kreisstadt Sömmerda wurde neu gebildet aus:
Der Landkreis Sonneberg mit der Kreisstadt Sonneberg wurde neu gebildet aus:
Der Landkreis Weimarer Land mit der Kreisstadt Apolda wurde neu gebildet aus:
Der Saale-Orla-Kreis mit der Kreisstadt Schleiz wurde neu gebildet aus:
Der Unstrut-Hainich-Kreis mit der Kreisstadt Mühlhausen/Thüringen wurde neu gebildet aus:
Der Wartburgkreis mit der Kreisstadt Bad Salzungen wurde neu gebildet aus:
Zeitgleich wurde die Eingemeindung von Lerchenberg, Hötzelsroda, Neuenhof-Hörschel, Stedtfeld, Stockhausen und Wartha-Göringen in die Stadt Eisenach vollzogen, die dadurch den Status Große kreisangehörige Stadt erwarb; Eisenach erlangte erst mit Wirkung vom 1. Januar 1998 die Kreisfreiheit und verlor sie am 1. Juli 2021 mit der Eingliederung in den Wartburgkreis wieder.
In die kreisfreie Stadt Erfurt wurden am 1. April 1994 die Gemeinden Alach, Ermstedt und Frienstedt aus dem Landkreis Erfurt eingegliedert. Am 1. Juli 1994 kamen Büßleben, Egstedt (ohne den am 30. Juni 1974 nach Kirchheim umgegliederten Ortsteil Bechstedt-Wagd), Kerspleben, Kühnhausen, Linderbach-Azmannsdorf, Mittelhausen, Molsdorf, Niedernissa, Schwerborn, Stotternheim, Tiefthal, Vieselbach, Waltersleben und Windischholzhausen aus dem bisherigen Landkreis Erfurt hinzu. Am 12. Oktober 1994 folgte Töttelstedt, das zuletzt dem Landkreis Sömmerda angehörte.
In die kreisfreie Stadt Gera wurden am 1. April 1994 die Gemeinden Aga, Cretzschwitz, Falka, Hermsdorf, Roben und Söllmnitz aus dem Landkreis Gera eingegliedert. Am 1. Juli 1994 kamen die Gemeinden Hain, Röpsen, Thränitz, Trebnitz und Weißig sowie der Ortsteil Naulitz der Stadt Ronneburg aus dem bisherigen Landkreis Gera hinzu.
In die kreisfreie Stadt Jena wurden am 1. April 1994 die Gemeinden Drackendorf und Maua aus dem Landkreis Jena eingegliedert. Am 1. Juli 1994 kamen die Gemeinden Cospeda, Isserstedt, Jenaprießnitz, Krippendorf, Kunitz und Münchenroda aus dem bisherigen Landkreis Jena hinzu.
In die kreisfreie Stadt Suhl wurden am 1. April 1994 die Gemeinden Albrechts, Dietzhausen und Wichtshausen aus dem Landkreis Suhl sowie die Gemeinde Vesser aus dem Landkreis Ilmenau eingegliedert.
In die kreisfreie Stadt Weimar wurden am 1. April 1994 die Gemeinden Gelmeroda, Niedergrunstedt, Possendorf und Taubach aus dem Landkreis Weimar eingegliedert. Am 14. April 1994 folgte Süßenborn. Gaberndorf, Legefeld und Tröbsdorf kamen am 1. Juli 1994 aus dem bisherigen Landkreis Weimar hinzu.