Büßleben liegt etwa sechs Kilometer östlich von Erfurt in einer flachen, unbewaldeten Landschaft zwischen Linderbach im Norden, Urbich im Westen, Niedernissa im Süden und Mönchenholzhausen im Osten. Durch Büßleben fließt der Peterbach, ein Nebenfluss des Linderbachs, der wiederum der Gramme zufließt.
Geschichte
Büßleben wurde 876 erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf gehörte zur Grafschaft Vieselbach[2] und nach deren Verkauf weiterhin den Grafen von Gleichen, die es erst 1403 an die Stadt Erfurt verkauften. Die gelegentlich anzutreffende Meinung, dass Büßleben ein Küchendorf gewesen sei, entbehrt jedoch dem Fakt, dem kurmainzischen Hof in Erfurt gedient zu haben.
1802 kam der Ort mit dem Erfurter Gebiet zu Preußen und zwischen 1807 und 1813 zum französischen Fürstentum Erfurt. Mit dem Wiener Kongress kam der Ort 1815 wieder zu Preußen und wurde 1816 dem Landkreis Erfurt in der preußischen Provinz Sachsen angegliedert, zu dem er bis 1944 gehörte.[3] Von 1815 bis 1918 grenzte das Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, danach das Land Thüringen östlich und nördlich an die Ortsflur. Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Urbich eingegliedert. Ab 1952 gehörte Büßleben zum Kreis Erfurt-Land im DDR-Bezirk Erfurt.
Am 1. Juli 1994 wurde der Ort nach Erfurt eingemeindet.[4] Zwischen 1964 und 2004 gehörte der jetzige Erfurter Ortsteil Urbich zu Büßleben. Büßleben konnte seine Einwohnerzahl durch ein großes Neubaugebiet im Westen der Ortslage von 500 im Jahr 1990 auf etwa 1300 im Jahr 2006 steigern.
Kriegerdenkmal für die gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege aus Büßleben.
Wirtschaft und Verkehr
Büßleben war über die Jahrhunderte ein landwirtschaftlich geprägter Ort, wovon noch viele große Hofanlagen mit teils stattlichen Toren zeugen. Erst seit der Wende entwickelte es sich durch die Erschließung und Besiedlung des Neubaugebietes vom landwirtschaftlichen Dorf zu einem bevorzugten Wohnvorort der Stadt Erfurt.
Der Peterbach ist in seinem oberen, nicht kanalisierten Teil regenerierungsbedürftig.
↑Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
↑Erfurter Statistik, Daten und Fakten 2021. (PDF; 607 kb) Landeshauptstadt Erfurt, Stadtverwaltung, 30. April 2021, abgerufen am 10. April 2023 (Bevölkerung der Stadtteile mit Stand 31. Dezember 2020).