Wichtig bei der Betrachtung der Bebauungsentwicklung von Dietendorf ist die Tatsache, dass die Apfelstädt früher einen anderen Verlauf hatte: Sie floss vom heutigen Feuerwehrgelände aus in nördlicher Richtung parallel zur heutigen Zinzendorfstraße, um dann südlich der heutigen Ingerslebener Straße nach Osten abzubiegen und wenige hundert Meter weiter in das Flussbett zu münden, in dem sie heute noch verläuft. Das Gebiet der Gartenstraße und des westlich davon liegenden heutigen Ortsteils sowie das Gelände der Gotter- und der Goethestraße waren südlich des Flusses und somit auf Dietendorfer Flur. So wundert es nicht, dass dieses Gelände bei heftigem Hochwasser besonders betroffen ist.
Mittelalter
Durch zahlreiche Schenkungen und Käufe war das Kloster Georgenthal zu den bedeutendsten Grundbesitzern in Mittelthüringen aufgerückt. Auch in Dietendorf erwarb dieses Kloster umfangreichen Besitz. Gegenüber Dietendorf befand sich, durch die Apfelstädt getrennt, das RittergutAltenhof in der Zinzendorfstraße. Dieses kam im Jahr 1306 in den Besitz der Herren von Wittern. Aufständische Bauern zerstörten um Ostern 1525 im Verlauf des Bauernkrieges diesen Rittersitz und auch das nahe Kloster Ichtershausen. Großen Einfluss übte auch die Stadt Erfurt auf ihre Umlandgemeinden aus, um das Waidmonopol zu sichern.[2]
1575 wurde das Rittergut durch aufständische Bauern zerstört.
Die Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) brachten große Not über die Bewohner von Dietendorf. Die Menschen starben vor Hunger, und ihre Wohnhäuser wurden fast alle zerstört. So kann man davon ausgehen, dass fast alle Häuser ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts neu errichtet wurden. Es entstand die heutige Siedlungsstruktur. Weitsichtige Ortseinwohner zogen damals (1667) einen wichtigen Schluss. Die mit vielen Holzteilen erbauten Häuser würden im Falle eines Brandes sehr schnell ein Raub der Flammen. Deshalb organisierten sie – wie urkundliche Hinweise belegen – eine Feuerbekämpfung. In dieser Zeit spielte auch der Anbau der FärbepflanzeWaid in Dietendorf eine große Rolle. In über 300 Dörfern Thüringens wurde damals diese Pflanze gesät, geerntet und verarbeitet.
Die Entstehung von Neudietendorf und der Herrnhuter Brüdergemeine
Die Anfänge
Im Jahre 1734 erwarb Reichsgraf Gustav Adolf von Gotter das verwahrloste Lehnsgut Alte Hof (Zinzendorfstr. 16), das gegenüber Dietendorf am linken Apfelstädtufer lag. Graf Gotter besaß bereits im Nachbarort das Schloss Molsdorf und wollte seinen Einfluss in der Gegend durch den Zukauf von Ländereien vergrößern.
Er gründete 1736 auf dem Altenhof eine Textilmanufaktur. Obwohl der Aufbau der Wollmanufaktur rasch voranschritt und auch die Arbeitersiedlung von 12 Häusern im Jahre 1736 auf 26 Wohnhäuser in 1737 angewachsen war, misslang Gotters Plan: er konnte nicht rentabel genug produzieren und erhielt von der herzoglichen Finanzverwaltung auch keine Steuerbefreiung. Gotter drohte der Bankrott, und der Großteil seiner Arbeiter verließ bereits Neudietendorf. Die von ihm errichteten Häuser stehen heute noch in der Zinzendorfstraße vom ehemaligen Gasthof Drei Rosen bis zur heutigen Oberschule, dem ehemaligen Erdmuth-Dorotheen-Haus.
Von 1737 bis 1742 hatte Graf Gotter etwa 74 neue Ansiedler gezogen, wie aus einem Verzeichnis von 1742 hervorgeht.
In der finanziellen Schieflage half Gotter 1742 der Zufall: in Gotha machte er die Bekanntschaft von Herrnhutern, die im Herzogtum Gotha eine Niederlassung aufbauen wollten und auf der Suche nach einer passenden Immobilie waren. Sie traten mit Graf Gotter in Verhandlungen um den Verkauf des Rittergutes und der neuen Siedlung. Die Generalkonferenz (damalige Leitung der Brüdergemeine) erteilte die Genehmigung zum Abschluss eines Kaufvertrags zwischen Graf Gotter und dem Kaiserlichen Geheimrat und Grafen Promnitz, einem schlesischen Adeligen und Mitglied der Brüdergemeine, der am 10. Dezember 1742 unterzeichnet wurde. Friedrich war offensichtlich nur der Strohmann für die Herrnhuter Gemeine, die das Gut und die Siedlung für 20.000 Reichstaler mit allen dazugehörigen Rechten erwarb. Gotter versuchte noch, aus dem Verkauf Gewinn herauszuschlagen, was ihm aber nicht gelang, da seine missliche Lage den Käufern bereits bekannt war.
Die ersten Familien kamen aus Böhmen und Mähren und siedelten sich bereits im Januar 1743 an. Diese zehn Familien standen der Brüdergemeine nahe und gaben der Siedlung den Namen „Gnadenthal“. Der Name konnte jedoch aufgrund eines Einspruchs des Konsistoriums in Gotha nicht beibehalten werden, weil er „zu fromm“ war. Im Jahre 1806 erhielt aber die älteste Missionsstation in Südafrika den Namen „Gnadenthal“. Die Station erreichte eine derartige Bedeutung, dass Nelson Mandela, der erste nicht weiße Präsident Südafrikas, seinen Regierungssitz in „Gnadenthal“ umbenannte. Der Name „Gnadenthal“ ist dennoch aus dem Ort nicht verschwunden: Seit 1999 wird der Weg entlang des Friedhofs „Gnadenthaler Weg“ genannt.[3]
Das Bemühen um kirchliche Selbständigkeit
Graf Gotter beantragte 1743 beim Gothaer Herzog Friedrich III. und dem kirchlichen Oberkonsistorium für die neue Ansiedlung das Patronatsrecht, d. h. einen eigenen Pfarrer und Lehrer zu berufen und außerhalb der geltenden Staats- und Kirchengesetze nach Art der Brüdergemeine eine eigene kirchliche Ordnung aufzubauen. Die kirchliche Selbständigkeit hatte man bereits für die Brüderorte Niesky, Gnadenfrei und Gnadenberg in Preußen erreicht. Das Patronatsrecht bedeutete in diesem Fall die Befreiung von den Kirchen- und Landesgesetzen. Das war jedoch im damaligen Herzogtum Gotha schier unmöglich, da Staat und Kirche quasi eine Einheit bildeten, die ein Durchbrechen dieser Ordnung als revolutionär ansah. So erhielten die Brüder am 11. Januar 1743 eine Ablehnung ihres Antrags. Die Herrnhuter konnten die bereits erbauten Häuser und die Manufaktur sofort übernehmen und im Gutshaus eine Kirche einrichten.
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf, der Gründer der Herrnhuter Gemeine, weilte zu dieser Zeit in Amerika. Anfang 1743 kam er zurück und erfuhr von der Ansiedlung bei Dietendorf, die von Bischof Polycarp Müller noch unterstützt wurde. Mit Schreiben vom 1. März 1743 – er hatte von der ablehnenden Entscheidung der Gothaer Regierung noch keine Kenntnis – befahl er, dass die brüderischen Familien, die erst vor wenigen Wochen nach Neudietendorf gezogen waren, am 20./21. Mai 1743 den Alte Hof verlassen sollen. Zinzendorf wollte vermeiden, dass sich die Herrnhuter Bewegung zu einer neuen Kirche entwickelte und sah in der Neudietendorfer Ansiedlung die Gefahr einer Kirchenbildung. Zudem erkannte er als Jurist die Aussichtslosigkeit von Kirchenfreiheiten im streng lutherischen Herzogtum Gotha.
Die Wiederbesiedlung Neudietendorfs
Über die Situation der Neudietendorfer Brüdergemeine tagte vom 1. bis 12. Juli 1743 in Hirschberg eine Synode der Brüder. Man war sich darüber einig, dass eine Brüdergemeine nicht unbedingt kirchlich unabhängig sein müsste. Sie sollte nur den Geist der Gemeine in sich tragen, jedoch der Landeskirche angehören und dem Landeskonsistorium untergeordnet sein. Zinzendorf wünschte eine rein lutherische Brüdergemeine in Neudietendorf, die der Landeskirche angeschlossen ist, aber den Geist der Brüdergemeine trage. Das war das Signal für eine erneute Besiedlung Neudietendorfs. Im Oktober 1743 zählte man wieder 32 Personen.
Während der günstigen Weiterentwicklung der Neudietendorfer Gemeine traf im Juni 1747, für die Neudietendorfer völlig unerwartet, der herzogliche Befehl aus Gotha ein, dass
Neudietendorf wie jede andere Kirchgemeinde des Landes organisiert werden soll,
die herrnhutischen Versammlungen eingestellt werden,
die öffentlichen Morgen- und Abendandachten vom Pfarrer gehalten werden müssen,
das Herrnhuter Gesangbuch außer Kraft gesetzt wird,
alle Kontakte zu Herrnhut eingestellt werden.
Man wandte sich an die stets vermittlungsbereite Herzogin, die jedoch auch nicht helfen konnte. Am 13. Januar 1748 wurden die Neudietendorfer aufgefordert, sich innerhalb von drei Monaten zu fügen oder den Ort zu verlassen. Die Bürger beugten sich nicht, sondern verließen im April 1748 den Ort. Zurück blieben nur der Gastwirt, der Pächter und der Inspektor der Gutshäuser. Vier Jahre war der Ort verlassen.
Neubesiedlung ab 1753
Zinzendorf richtete 1749 auf einer Konferenz in London den Blick wieder auf Neudietendorf. 1752 beauftragte er den Freiherrn Günther Urban Anton von Lüdecke, den damaligen Besitzer von Trebus und Ortsherrn von Niesky, das Neudietendorfer Rittergut zu kaufen und auch eine Verfügung zu unterschreiben, mit der er die Gemeinde der Gothaer Landesregierung mit all ihren Rechten und Verpflichtungen unterwarf. Der Herzog in Gotha hatte zu erkennen gegeben, dass die Neudietendorfer ihre besonderen brüderischen Versammlungen und Einrichtungen behalten könnten, wenn sie nur im Gottesdienst die bestehenden lutherischen Ordnungen anerkennen würden.
Neudietendorf erfuhr eine erneute Besiedlung. Der Ort bekam am 27. Oktober 1753 einen neuen Pfarrer: Johann Friedrich Frühauff. Frühauff war ehedem Hauslehrer des Generalsuperintendenten in Gotha und besaß das volle Vertrauen der Brüdergemeine, deren Mitglied er auch geworden ist. Zunächst predigte er vor nur zehn abendmahlsberechtigten Gemeindemitgliedern, konnte aber bald ob seiner guten Predigten so viele Gottesdienstbesucher zählen, dass der Kirchenraum nicht ausreichte.
Der Rechtsboden für die Aktivitäten der Brüdergemeine wurde mit einer Konzession von Herzog Friedrich III. gelegt, der diese am 27. März 1764 unterzeichnete. Jetzt hatten die Einwohner gleiche Rechte wie die anderen Landesbewohner und konnten die Ordnungen der Brüdergemeine neben der gothaischen Kirchenordnung einführen und daran festhalten. Die Brüdergemeine war nun eine lutherische Kirchgemeinde der Landeskirche und gleichzeitig eine Brüdergemeine. Seitdem wird 1764 als Gründungsjahr der Neudietendorfer Brüdergemeine gerechnet. Man hatte 183 Mitglieder.
Im Jahre 1780 konnte der Gasthof der Brüdergemeine den Besuch des Dichters Johann Wolfgang Goethe begrüßen.
Der heutige Kirchensaal wurde 1779/80 mit dem Pfarrhaus gebaut, 1784/86 das Schwesternhaus (heute Zinzendorfhaus).
Eisenbahnanschluss und wirtschaftlicher Aufschwung
Im Jahr 1847 wurde der Ort an das Streckennetz der Thüringischen Eisenbahn angeschlossen. Für Waren aus Süd-, West- und Ostdeutschland stellte sich der Güterbahnhof als wichtiger Rangierplatz dar. Mit fortschreitendem Ausbau des Personen- und Güterbahnhofes als Eisenbahnknotenpunkt wandelte sich die soziale Struktur des Ortes. Neudietendorf wurde zu einem Industriestandort, der mit dem deutschen Post- und Telefonnetz (1899) in Verbindung kam.
Am 19. März 1849 wurde der Doppelcharakter der Brüdergemeine aufgehoben; sie gehörte nun nicht mehr der lutherischen Landeskirche an. Der Pfarrer war jedoch weiterhin für beide Kirchen zuständig, so wie es auch heute noch ist. Zum Kirchspiel Neudietendorf gehören heute die Kirchgemeinden Neudietendorf und Dietendorf. Der Pfarrer der Brüdergemeine ist auch für diese Kirchgemeinden zuständig.
Am Ende des Krieges hatten am 5. April 1945 Truppen der 3. US-Armee von der Autobahn kommend bereits Neudietendorf erreicht. Sie zogen sich nach Anrücken einer Waffen-SS-Einheit mit fünf Panzern wieder nach Apfelstädt und Großrettbach zurück. Am 7. April kam es zu Gefechten zwischen Wehrmacht und Volkssturm sowie US-Truppen zwischen Apfelstädt und Neudietendorf, bei denen es Verluste auf beiden Seiten gab. Danach begann der Beschuss Neudietendorfs durch amerikanische Panzer- und Artillerie-Einheiten, mit Höhepunkt in der Nacht vom 8. zum 9. April 1945. 80 Häuser wurden zerstört oder beschädigt. Granaten zerstörten auch das Dach des Kirchensaales der Brüdergemeine. Der amerikanische Bodenangriff auf Neudietendorf begann dann am Morgen des 10. April, der hartnäckige deutsche Widerstand wurde bis zum Abend gebrochen. Am 12. April richtete der Stab der 80. US-Division sein Quartier im Hotel und Gasthof der Brüdergemeine ein. Dort kam es am gleichen Tag zu einem Treffen des US-Oberbefehlshabers Eisenhower mit seinen Generälen Patton und Bradley, auf dem wahrscheinlich die weiteren Angriffsoperationen in Thüringen besprochen wurden.[6]
Seit 1945
Der Ort wurde, wie ganz Thüringen, Anfang Juli 1945 von der US-Besatzungsmacht an die Rote Armee übergeben. Damit war Neudietendorf Teil der SBZ und ab 1949 der DDR. Entsprechend machte es alle damit verbundenen gesellschaftlichen Entwicklungen mit. Schon kurze Zeit nach Kriegsende wurde im Ort eine Pädagogische Fachschule eingerichtet.
Zur DDR-Zeit wurde in Ortsmitte das „Haus der Werktätigen“ erbaut. Dazu enteignete man die Besitzer der dortigen Gartenanlagen. Das großflächige, architektonisch anspruchslose Gebäude mit Restauration gehörte dem Rat des Kreises Erfurt-Land. Dieser hielt dort seine Zusammenkünfte und Feiern ab, wie auch die MfS-Dienststelle Erfurt-Land, die Volkspolizei und andere Behörden und Organisationen. Das Restaurant stand aber auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. Nach 1990 wurde das Gebäude nicht mehr genutzt, um das Jahr 2000 wurde es abgerissen. Vorher hatte die Bevölkerung Gelegenheit, sich noch brauchbares Inventar zu holen.
Die heutige Gestalt der beiden Teile Neudietendorfs hat sich aus der Zusammenlegung von Dietendorf und Neudietendorf im Jahre 1933 sowie dem Anschluss von Kornhochheim 1974 ergeben. Seit dem 1. Dezember 2009 ist Neudietendorf, zusammen mit Apfelstädt, Gamstädt, Ingersleben, Kleinrettbach und Kornhochheim Teil der zum gleichen Datum neu entstandenen Gemeinde Nesse-Apfelstädt.[7]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember, einschließlich des damaligen Ortsteils Kornhochheim):
1994: 2704
1995: 2805
1996: 2871
1997: 2965
1998: 3097
1999: 3132
2000: 3178
2001: 3128
2002: 3086
2003: 3073
2004: 3077
2005: 3058
2007: 3021
2008: 2990
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Ortschaftsrat
Der Ortschaftsrat von Neudietendorf (Ortsteile Neudietendorf und Kornhochheim) setzt sich aus 10 Ortschaftsräten zusammen.
Bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 setzte sich kein Bewerber im ersten Wahlgang durch: Werner Holbein (CDU) 32,3 %, Andreas Schreeg (SPD) 41,7 %, Hans-Ulrich Greiner (FW Neudietendorf) 26,0 %. In der Stichwahl am 8. Juni 2014 setzte sich Andreas Schreeg (SPD) mit 80,7 % gegen Werner Holbein (CDU) mit 19,3 % durch und wurde damit zum neuen Ortschaftsbürgermeister von Neudietendorf gewählt.
Am 26. Mai 2019 gelang Schreeg mit 95,9 % die Wiederwahl.[9]
Wappen
Das Wappen wurde am 24. Februar 1939 genehmigt.
Blasonierung: „In Silber ein Bauer in blauer Tracht mit einer Hacke in der rechten Hand. Die Linke stützt sich auf einen Baumstumpf, an dem ein roter Schild mit einem goldenen Weberschiffchen steht.“
Das Wappen und das Siegelsymbol weisen auf die Vorherrschaft von Landwirtschaft, Waidanbau und Weberei in der Gemeinde hin. Mit diesem 1939 geschaffenen Wappen wurde das bisherige, der heilige Christophorus, ungültig. Als erstes Siegel hat der Schultheiß von Neudietendorf sein Privatsiegel 1845 benutzt. Später stellte eine Getreidegarbe das Symbol dar.
Der Ort Dietendorf verfügte seit dem Mittelalter über zwei Mahlmühlen: die Bergmühle am westlichen Ortsrand und die Untermühle in der Unterstraße. Bereits im Einkünfteverzeichnis der Thüringer Landgrafen von 1378 wurde eine „Mühl“ in Dietendorf erwähnt. Eine weitere Mühle, die Klemmsmühle, wurde 1839–41 von Johann Gottlieb Klemm erbaut. Sie befindet sich an der Grenze zu den Gemarkungen Apfelstädt und Sülzenbrücken, wo der Weidbach auf das Gebiet von Neudietendorf kommt.
Zum Antrieb der Mühlen wurde der Weidbach genutzt. Die erforderlichen Wassernutzungsrechte wurden von den Landesherren vergeben, die Zuteilung des Mühlwassers erfolgte nach einem abgestimmten Plan, um die bereits am Oberlauf in dichter Folge angelegten Mühlen gerecht mit Wasser versorgen zu können. Mit Hilfe von Wehren und Speicherbecken konnte auch noch in der regenarmen Zeit Wasser verteilt werden.
Der Hauptzufluss des Weidbachs, der Mühlberger Spring, besitzt eine stark schwankende Wasserführung. Die Versorgung der Dietendorfer Mühlen aus den Mühlgräben des Nachbarortes Apfelstädt war zwischen beiden Dörfern genau geregelt, entsprechende Unterlagen finden sich seit dem Jahr 1484. Der Weidbach teilt sich etwa 400 m unterhalb der Klemmsmühle in zwei Arme, von denen einer kurz vor dem Feuerwehrgelände in die Apfelstädt mündet. Der andere Arm teilt sich nach Unterquerung der Kornhochheimer Straße wiederum in zwei Arme, von denen der nördliche die Untermühle speist, der südliche „ungenutzt“ weiterfließt. Beide Bäche münden etwa 600 und 700 m unterhalb der Untermühle in die Apfelstädt. Dieser Fluss wurde spätestens seit dem 16. Jahrhundert als Flößwasser von der Stadt Erfurt in Anspruch genommen, deshalb sollten keine Mühlen mehr an der Apfelstädt betrieben werden.
Im Müllerhandwerk galten Regelungen, die es auch Frauen (Witwen) gestatteten, die Mühle betreiben zu dürfen. Beispielsweise tritt Frau Anna Catharina Koch 1715 als Eigentümerin der Untermühle in Erscheinung. Zu den Regelungen gehörte auch der sogenannte „Mühlenzwang“, der jedem Bauern die zugehörige Mühle vorschrieb. Auch in Orten ohne Mühle galt dieses Nutzungs- und Verteilungsrecht.
Fielen Mühlen durch Brand, Hochwasser oder andere Umstände aus, griffen Sonderregelungen in Absprache mit der Obrigkeit, denn die Benutzung der Mahlmühlen war auch mit Steuereinnahmen verkoppelt.
Neben dem Verlust des täglichen Brotes kam der Verlust der Verdienstgrundlagen hinzu. So geschah es bei einem verheerenden Hochwasser im Dezember 1753. Die Dietendorfer Mühlen konnten längere Zeit nicht benutzt werden, und zudem wurden die eingelagerten Getreidevorräte durch die Wassermassen vernichtet.
Die Mühlgräben und Wehre bedurften regelmäßiger Wartung und Reparaturen. Hierzu waren die Zuständigkeiten zwischen den Mühlenpächtern oder -inhabern und den Gemeinden klar geregelt.
Dietendorf
Die St.-Johannis-Kirche im Ortsteil Dietendorf südlich der Apfelstädt steht anstelle eines gotischen Vorgängerbaus.
Südlich der Kirche steht die sogenannte Kirchschule, ein etwa 300 Jahre altes stattliches Gebäude in barockem Baustil. Vermutlich war es ehemals der Sitz der Gerichts- und Ortsherrschaft. Heute ist hier der Sitz des „bund evangelischer jugend in mitteldeutschland“.
Kirchensaal der Herrnhuter Brüdergemeine (Brüderkirche)
Die Gestaltung des brüderischen Ortskerns von Neudietendorf spiegelt ihre Konzeption wider: Die Häuser haben durchgehende Fassaden und sind um den zentralen Zinzendorfplatz gebaut. In vielen anderen brüderisch angelegten Orten hat der Platz eine noch zentralere Bedeutung. Sie wird oft durch einen Brunnen in der Mitte des Platzes unterstrichen, als symbolischer Hinweis auf Jesus Christus als die Quelle des Lebens. In Neudietendorf stand an der Stelle eines früheren Brunnens ein Zinzendorfgedenkstein des Heimatkünstlers Johannes Meissel. Der Gedenkstein wurde 2007 durch einen betonierten Wassertisch mit nächtlicher LED-Beleuchtung ersetzt. Der „Kopf“ des Wassertisches trägt ein Relief von Nikolaus Ludwig von Zinzendorf.
Typisch für die brüderische Architektur sind auch die Freitreppen in der Bahnhofstraße, am Kirchsaal und am Zinzendorfhaus sowie die barocke Dachgestaltung als Mansarde. Die Zinzendorfstraße ist die älteste Häuserzeile in Neudietendorf. Am Dachreiter des Hauses der Pension „Alter Hof“ ist heute noch zu erkennen, wo sich der erste Kirchsaal befand. Unmittelbar vor dieser Häuserzeile verlief das Flüsschen Apfelstädt, bevor es begradigt wurde. Neben den Wohnhäusern sind auch die „Chorhäuser“ zu erwähnen, Unterkünfte für die nach sozialen Aspekten eingeteilten Gruppen der Brüdergemeine („Chöre“). So ist das Zinzendorfhaus früher das „Schwesternhaus“ gewesen und dient heute als Sitz der Tagungs- und Begegnungsstätte Zinzendorfhaus Neudietendorf und des Evangelischen Zentrums mit u. a. der Evangelischen Akademie Thüringen. Natürlich gehörten auch Handwerksbetriebe und Geschäfte, ein Gasthof, Schule, Kindergarten und Apotheke zum Gemeinleben.
Die alte Apotheke wurde 1778 als Wohnhaus von Nicolaus Jacob Lilliendahl, dem Gründer der Siegellackfabrik gebaut (ebenfalls 1778 errichtet). 1788 wurde in diesem Haus die schon seit 1772 gegründete Apotheke eingerichtet. Überörtliche Bedeutung erlangte die Apotheke unter dem Apotheker Christian Theodor Lappe (1802–1882), der die Produktion des Neudietendorfer MagenbittersAromatique begründete.
So sieht man in der Kirchstraße den schieferverkleideten Kranaufzug der ehemaligen Siegellackfabrik. Sie wurde von Nicolaus Jacob Lilliendahl (1738–1805) als Fabrik mit Herrschaftshaus im Jahre 1778 erbaut. Die Produktion der Lacke erfolgte bis 1985 nach der Originaltechnologie. Bis 1996 wurde das Haus als Wohnhaus benutzt, wobei seit 1990 schrittweise Instandsetzungsarbeiten vorgenommen wurden. Seit dem 15. Dezember 1998 befindet sich der evangelische Kindergarten „Die Arche“ im Gebäude.[10]
Das heutige Bürgerhaus in der Zinzendorfstraße war das Hotel und Gasthof der Brüdergemeine „Drei Rosen“. Das heutige staatliche Gymnasium, das ehemalige „Erdmuthe-Dorotheen-Haus“ war das frühere Internat. Der heutige Kindergarten in der Trägerschaft der ev.-luth. Kirchgemeinden Neudietendorfs hat sich aus den „Kinderbewahranstalten“ entwickelt, einem Arbeitszweig der im Schwesternhaus lebenden Schwestern. Die Apotheke, die 1772 die herzoglicheKonzession für das Betreiben erhielt, befand sich an der Ecke der Kirch- und Bahnhofstraße.
Nicht weit davon entfernt befindet sich der unter Denkmalschutz stehende „Gottesacker“ der Brüdergemeine. Der Friedhof wurde 1743 mit der Ansiedlung der böhmischen und mährischen Familien der Brüdergemeine angelegt, das älteste noch erhaltene Grab ist von 1743 und erinnert an das Gemeindemitglied Elisabeth Keller.
Der Gottesacker soll in seiner Schlichtheit ein Zeugnis der christlichen Gemeinde sein, daher ist jedes Grab gleichartig und hat einen einfachen liegenden Stein mit den Lebensdaten und einem Bibelspruch.[10]
Tatsächlich werden die Bestattungsvorschriften bis heute befolgt: alle Gräber des Friedhofs sind schlicht und gleichartig gestaltet, sie werden in dichter Reihung ebenerdig im Rasen angeordnet. Die Gräber werden in chronologischer Folge angelegt, auch trennt man Brüder- und Schwester-Gräber, es gibt keine Familiengräber. Zudem bleiben alle Gräber erhalten, es werden auch keine Bestattungen ausgegraben, folglich waren zwei Erweiterungen in den Jahren 1765 und 1827 zur Vergrößerung der Anlage erforderlich. Die Reserveflächen wurden zwischenzeitlich durch Hecken und neue Wege begrenzt, Baumpflanzungen bieten Schatten und Schutz vor Regen, heute weist der Friedhof rund 2.100 Grabstellen auf und wird weiterhin als christlicher Friedhof genutzt.[11]
Als geschütztes Kulturdenkmal im Landkreis Gotha ist die „Krügervilla“ in der Bergstraße 9 ausgewiesen. Der 1995 gegründete „Verein Prof. Herman A. Krüger e. V.“ (Krügerverein) bewahrt das Erbe von Prof. Herman Anders Krüger. Krüger war Literaturwissenschaftler, Autor, Bibliothekar, Hochschullehrer und thüringischer Politiker (DDP) und ist in Neudietendorf gestorben. Der Verein führt sein soziales Engagement weiter, unterstützt Mitmenschen in sozialen Nöten und bietet sinnvolle, gemeinnützige Tätigkeit an.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
1828 war der Beginn der Produktion des Magenbitter-Likörs „Aromatique“ durch den Apotheker Christian Theodor Lappe.
Mit der Grund- und Regelschule „Prof. Herman Anders Krüger“ und dem „von-Bülow-Gymnasium“ bildet Neudietendorf das Zentrum der schulischen Bildung auch für die umliegenden Gemeinden. Die Regelschule wurde nach Sanierung mit 900.000 Euro im Januar 2010 wieder ihrer Bestimmung übergeben.
Das heutige von-Bülow-Gymnasium hieß bis 1997 Erdmuth-Dorotheen-Haus (EDH) und wurde 1861 als höhere Mädchenschule (Lyzeum) der Herrnhuter Brüdergemeine eröffnet. Nach 1945 war das Haus ein Lehrerbildungs-Institut, später eine Einrichtung der Erweiterten Oberschule (EOS) mit Internat für beide Geschlechter. Seit 1990 dient es als Jungen- und Mädchen-Gymnasium und wurde 1997 nach den Geschwistern Frieda und Margarethe von Bülow benannt, die hier zur Schule gegangen sind.
Rudolf Zießler (1934–2015), Kunsthistoriker, 1991–99 Landeskonservator Thüringen, wohnhaft gewesen in Neudietendorf
Sonstiges
In Neudietendorf und Auma wurden 1912 die beiden ersten Thüringer Selbstwählvermittlungsanlagen für den Fernsprechverkehr (zunächst nur Ortsnetz) in Betrieb genommen.[12]
Einzelnachweise und Quellen
↑Peter Acht: Mainzer Urkundenbuch; (1137) bis zum Tode Erzbischof Konrads (1200). Nummer 99. Hrsg.: Hessische Historische Kommission. II, Teil 1. Darmstadt 1968, ISBN 3-88443-002-5, S.547.
↑H. Müllerrod: Waidanbau in Thüringen. Artikelserie, zusammengefasst in: Gothaer Heimatbrief. Gotha 1994, Heft 18, S. 50–55.
↑Faltblatt aus 1968 der Herrnhuter Brüdergemeine in Neudietendorf, zusammengestellt von Helmut Schiewe, Pfarrer von 1965 bis 1984, mit einer Einleitung von Klaus Biedermann, Pfarrer von 1998 bis 2006.
↑zur Bauernschule Neudietendorf siehe Bettina Reimers: Der Weg der christlich-nationalen Bauernschule Neudietendorf zur nationalsozialistischen Eliteschule, in: Paul Ciupke (Hrsg.): „Die Erziehung zum deutschen Menschen“: völkische und nationalkonservative Erwachsenenbildung in der Weimarer Republik. Klartext, Essen 2007, S. 257–278.
↑Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945 (= Heimatgeschichtliche Wegweiser. Band8: Thüringen). Erfurt 2003, ISBN 3-88864-343-0, S.95.
↑Horst Benneckenstein: Im Gasthof der Brüdergemeine Angriff geplant. Thüringische Landeszeitung, 8. Mai 2009.
Thomas Dorfner: Hidden Champions im Hinterland. Die Integration der Herrnhutersiedlung Neudietendorf in den globalen Handel. In: Markus Friedrich, Jenny Körber (Hrsg.): Die Welt im Dorf. Wege des Exotischen in die Peripherien des 18. Jahrhunderts, Berlin/Boston 2024, S. 157–179. [open access: doi:10.1515/9783110789362-008].
Ernst Püschel: Die Gründung Neudietendorfs von 200 Jahren. Ein Beitrag zur Geschichte des Reichsgrafen Gotter. In: Thüringer Fähnlein, Monatshefte für die mitteldeutsche Heimat, 6. JG. Heft 9, September 1937, S. 502–508.
РененRéning Країна Франція Регіон Гранд-Ест Департамент Мозель Округ Саррбур-Шато-Сален Кантон Альбестрофф Код INSEE 57573 Поштові індекси 57670 Координати 48°57′20″ пн. ш. 6°51′12″ сх. д.H G O Площа 3,95 км² Населення 134 (01-2020[1]) Густота 30,89 ос./км² Розміщення Вл...
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Uppsala län Provincie in Zweden Coördinaten 59°51'30NB, 17°39'0OL Algemeen Oppervlakte 6989 km² Inwoners (2021) 393.165 (48/km²) Hoofdstad Uppsala Gemeenten in de provincie Portaal Zweden Uppsala län (provincie Uppsala) is een provincie in het oosten van Zweden. Ze ligt aan de Botnische Golf en grenst aan de provincies Stockholms län, Södermanlands län, Västmanlands län en Gävleborgs län. De hoofdstad is Uppsala. De oppervlakte van de provincie bedraagt 6989 km², w...
Peter Schmeichel Informasi pribadiNama lengkap Peter Bolesław SchmeichelTanggal lahir 18 November 1963 (umur 60)Tempat lahir Gladsaxe, DenmarkTinggi 6 ft 5 in (1,96 m)Posisi bermain Penjaga gawangKarier junior1972–1975 Høje-Gladsaxe1975–1981 Gladsaxe-HeroKarier senior*Tahun Tim Tampil (Gol)1981–1984 Gladsaxe-Hero 46 (0)1984–1987 Hvidovre 78 (6)1987–1991 Brøndby 119 (2)1991–1999 Manchester United 292 (1)1999–2001 Sporting CP 50 (0)2001–2002 Aston Villa 29...
Dieser Artikel behandelt die Kopfbedeckung. Siehe auch: Barrett. Ein Schultheiß und eine Frau, beide mit federgeschmückten Baretts, darunter eine Calotte tragend, 1530, Holzschnitt von Niklas Stör Ein Barett (in der Schweiz auch Béret [ˈberɛ]) ist eine flache, runde oder eckige Kopfbedeckung ohne Schirm oder Krempe. Das Wort wurde zum Zeitpunkt seines Entstehens, im 15. Jahrhundert, aus dem mittellateinischen barretum/birretum entlehnt. Seit der frühen Renaissance 1449 bis 1525 in...
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يفتقر محتوى هذه المقالة إلى الاستشهاد بمصادر. فضلاً، ساهم في تطوير هذه المقالة من خلال إضافة مصادر موثوق بها. أي معلومات غير موثقة يمكن التشكيك بها وإزالتها. (فبراير 2023) أنطون الجميل معلومات شخصية الميلاد سنة 1887[1] بيروت الوفاة سنة 1948 (60–61 سنة) القاهرة[1&...
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وزارة حقوق الإنسان والعدالة الانتقالية البلد تونس المقر الرئيسي شارع 2 مارس 1934، 2000 تونس العاصمة - تونس تاريخ التأسيس 24 ديسمبر 2011 تاريخ الحل 6 فبراير 2015 النوع وزارة المالية الموازنة 6.663 مليون دينار تونسي (2013)[1] تعديل مصدري - تعديل وزارة حقوق الإنسان والعدالة الا...
The first punk rock bands in Canada emerged during the late 1970s, in the wake of the US bands Ramones, The New York Dolls, and Blondie, and the UK band Sex Pistols. The Viletones, the Diodes and the Demics were among the pioneers, together with the Skulls (featuring Joey who formed DOA and Wimpy (Brian Roy) who led the Subhumans) from Vancouver, and Hamilton's Teenage Head, whose records and live shows earned them the nickname Canada's Ramones. Vibrant local punk scenes sprung up in Toronto ...
United States commemorative coin Columbian half dollarUnited StatesValue50 cents (0.50 US dollars)Mass12.5 gDiameter30.61 mm (1.20 in)Thickness2.15 mm (0.08 in)EdgeReededComposition 90.0% silver 10.0% copper Silver0.36169 troy ozYears of minting1892–1893Mint marksNone (all struck at the Philadelphia Mint without mint mark)ObverseDesignRight-facing portrait of Columbus flanked by the words United States of America and Columbian Half Dollar.DesignerCharles E...
Byzantine emperor from 1391 to 1425 Not to be confused with Manuel Palaiologos, his grandson by the same name. Manuel II PalaiologosEmperor and Autocrat of the RomansMiniature portrait of Manuel II, 1407–1409[1]Byzantine emperorReign16 February 1391 – 21 July 1425Coronation25 September 1373PredecessorJohn V PalaiologosSuccessorJohn VIII PalaiologosCo-emperorJohn VII Palaiologos(1403–1405, in Thessalonica)Born27 June 1350Constantinople, Byzantine Empire (present day Istanbul, Tur...
Species of fish Common dentex Common dentex off Tenerife (Spain) Conservation status Vulnerable (IUCN 3.1)[1] Scientific classification Domain: Eukaryota Kingdom: Animalia Phylum: Chordata Class: Actinopterygii Order: Spariformes Family: Sparidae Genus: Dentex Species: D. dentex Binomial name Dentex dentex(Linnaeus, 1758) Distribution map Synonyms Dentex vulgaris Valenciennes, 1830 Sparus dentex Linnaeus, 1758 The common dentex (Dentex dentex) is a species of fish in the fam...
2013 American filmMagical UniverseDirected byJeremy WorkmanProduced by Jeremy Workman Robert J. Lyons Starring Al Carbee Cinematography Jeremy Workman John Atherton Monroe James G. Colston Michael Lisnet Edited by Jeremy Workman Music byKaren AltmanDistributed byIFC FilmsRelease dates April 16, 2013 (2013-04-16) (Athens)[1] October 31, 2014 (2014-10-31) Running time77 minutesCountryUnited StatesLanguageEnglish Magical Universe is a 2013 documentary fi...
Artikel ini tidak memiliki referensi atau sumber tepercaya sehingga isinya tidak bisa dipastikan. Tolong bantu perbaiki artikel ini dengan menambahkan referensi yang layak. Tulisan tanpa sumber dapat dipertanyakan dan dihapus sewaktu-waktu.Cari sumber: Politeknik Kesehatan Kementerian Kesehatan Banten – berita · surat kabar · buku · cendekiawan · JSTOR Politeknik Kesehatan BantenJenisPerguruan Tinggi Kedinasan, di bawah Kementerian Kesehatan Republik I...
Syrian lawyer and free speech advocate Mazen Darwish مازن درويشNationalitySyrianOccupationlawyerOrganization(s)Center for Media and Freedom of ExpressionSpouseYara Bader Mazen Darwish (Arabic: مازن درويش) is a Syrian lawyer and free speech advocate. He is the president of the Syrian Center for Media and Freedom of Expression.[1] News organizations, including Reuters and the Associated Press, have described him as one of Syria's most prominent activists.[2] ...
1949 comedy film This article needs a plot summary. Please add one in your own words. (May 2022) (Learn how and when to remove this template message) A Night of FameDVD coverDirected byMario MonicelliStenoWritten byGeorge TapparelliMario MonicelliStenoErnesto CalindriProduced byMaleno MalenottiStarringMarcel CerdanCinematographyLeonida BarboniEdited byRenzo LucidiRelease date 1949 (1949) Running time90 minutesCountryItalyLanguageItalian A Night of Fame (Italian: Al diavolo la celebrità)...