Großer Preis von Großbritannien 1952
Der Große Preis von Großbritannien 1952 (offiziell Vth British Grand Prix) fand am 19. Juli auf dem Silverstone Circuit in Silverstone statt und war das fünfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1952.
Bericht
Hintergrund
Nach dem Großen Preis von Frankreich führte Alberto Ascari in der Fahrerwertung mit fünf Punkten vor Piero Taruffi und mit sechs Punkten vor Giuseppe Farina.
Die enorme Zahl von 32 Nennungen traf für den Grand Prix auf der baulich leicht geänderten Strecke von Silverstone ein. Neben den Werksteams von Ferrari und Gordini trat hier erstmals Connaught mit vier Wagen für Ken Downing, Dennis Poore, Eric Thompson und Kenneth McAlpine bei einem Weltmeisterschaftslauf an. Doch weder das Team noch einer der Fahrer etablierte sich in den nächsten Jahren in der Fahrerweltmeisterschaft. Im Ferrari-Werksteam stand den Stammpiloten Ascari, Farina und Taruffi je ein 500 mit 2,0-l-Motor zur Verfügung, das Privatteam Ecurie Espadon meldete einen 500 für Rudolf Fischer und einen weiteren 212 mit 1,5-l-V12-Motor für seinen Schweizer Landsmann Peter Hirt. Weitere private Ferrari-Nennungen gaben Peter Whitehead und Roy Salvadori ab. Letzterer gab hier sein Debüt in einem Weltmeisterschaftslauf. Bei Gordini ersetzte Maurice Trintignant den eine Woche zuvor verletzten Jean Behra.[1] Neben Connaught starteten mit 4 HWM, 5 Cooper und je einem Alta, ERA, Frazer-Nash und Aston sechs weitere britische Marken. Das Maserati-Werksteam war nicht erschienen.
Mit Farina und Emmanuel de Graffenried (jeweils einmal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.
Training
Trotz der großen Anzahl von englischen Fahrzeugen hatte keines von ihnen gegen die erneut dominanten Ferraris eine echte Chance. Farina und Ascari fuhren mit jeweils 1:50 Minuten die schnellsten Zeiten, gefolgt von Taruffi, der 3 Sekunden langsamer war. Robert Manzon im Gordini vervollständigte die erste Startreihe. Die Connaught lagen mit den Cooper in etwa gleichauf und teilten sich die zweite Reihe.
Rennen
Den Start gewann Ascari vor Farina und dem exzellent gestarteten Poore im Connaught. Taruffi verlor zum dritten Mal in Folge am Start deutlich an Positionen und musste sich erst wieder nach vorne kämpfen. In der 14. Runde konnte er sich auf die dritte Position vorarbeiten. Von da an schien das Rennen einen ähnlich eintönigen Verlauf zu nehmen wie in Frankreich. Doch in der 26. Runde bog Farina in die Box ab, um seine Zündkerzen zu wechseln. Dadurch fiel er auf die siebte Position zurück. Der Kerzenwechsel brachte jedoch keine entscheidende Verbesserung und so konnte er sich im weiteren Verlauf des Rennens nur noch um einen Platz verbessern.[2]
Ascari gewann seinen dritten Grand Prix in Folge, den zweiten, bei dem er das gesamte Feld überrundete. Hinter den Ferrari behaupteten sich die Connaught in ihrem ersten Rennen erstaunlich gut. Der bestplatzierte war Poore, der zeitweilig auf dem dritten Platz lag, sich aber in der 49. Runde Mike Hawthorn im Cooper geschlagen geben musste. Von den 32 gestarteten Fahrzeugen waren am Ende noch 22 dabei. Für die damalige Zeit bedeutete das eine sehr hohe Zuverlässigkeit der Rennwagen.[3]
Meldeliste
Klassifikation
Startaufstellung
Pos.
|
Fahrer
|
Konstrukteur
|
Zeit
|
km/h
|
Startreihe
|
01
|
Italien Giuseppe Farina
|
Italien Ferrari
|
1:50,0
|
154,18
|
1 R
|
02
|
Italien Alberto Ascari
|
Italien Ferrari
|
1:50,0
|
154,18
|
1 RM
|
03
|
Italien Piero Taruffi
|
Italien Ferrari
|
1:53,0
|
150,08
|
1 LM
|
04
|
Frankreich Robert Manzon
|
Frankreich Gordini
|
1:55,0
|
147,47
|
1 L
|
05
|
Vereinigtes Konigreich Ken Downing
|
Vereinigtes Konigreich Connaught
|
1:56,0
|
146,20
|
2 R
|
06
|
Vereinigtes Konigreich Reg Parnell
|
Vereinigtes Konigreich Cooper
|
1:56,0
|
146,20
|
2 M
|
07
|
Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn
|
Vereinigtes Konigreich Cooper
|
1:56,0
|
146,20
|
2 L
|
08
|
Vereinigtes Konigreich Dennis Poore
|
Vereinigtes Konigreich Connaught
|
1:56,0
|
146,20
|
3 R
|
09
|
Vereinigtes Konigreich Eric Thompson
|
Vereinigtes Konigreich Connaught
|
1:57,0
|
144,95
|
3 RM
|
10
|
Thailand Prinz Bira
|
Frankreich Gordini
|
1:57,0
|
144,95
|
3 LM
|
11
|
Vereinigtes Konigreich Duncan Hamilton
|
Vereinigtes Konigreich H.W.M.
|
1:57,0
|
144,95
|
3 L
|
12
|
Vereinigtes Konigreich Graham Whitehead
|
Vereinigtes Konigreich Alta
|
1:58,0
|
143,73
|
4 R
|
13
|
Vereinigtes Konigreich Alan Brown
|
Vereinigtes Konigreich Cooper
|
1:58,0
|
143,73
|
4 M
|
14
|
Vereinigtes Konigreich Peter Collins
|
Vereinigtes Konigreich H.W.M.
|
1:58,0
|
143,73
|
4 L
|
15
|
Schweiz Rudolf Fischer
|
Italien Ferrari
|
1:58,0
|
143,73
|
5 R
|
16
|
Vereinigtes Konigreich Stirling Moss
|
Vereinigtes Konigreich E.R.A.
|
1:59,0
|
142,52
|
5 RM
|
17
|
Vereinigtes Konigreich Kenneth McAlpine
|
Vereinigtes Konigreich Connaught
|
2:00,0
|
141,33
|
5 LM
|
18
|
Vereinigtes Konigreich Eric Brandon
|
Vereinigtes Konigreich Cooper
|
2:00,0
|
141,33
|
5 L
|
19
|
Vereinigtes Konigreich Roy Salvadori
|
Italien Ferrari
|
2:00,0
|
141,33
|
6 R
|
20
|
Vereinigtes Konigreich Peter Whitehead
|
Italien Ferrari
|
2:00,0
|
141,33
|
6 M
|
21
|
Frankreich Maurice Trintignant
|
Frankreich Gordini
|
2:00,0
|
141,33
|
6 L
|
22
|
Vereinigtes Konigreich David Murray
|
Vereinigtes Konigreich Cooper
|
2:02,0
|
139,01
|
7 R
|
23
|
Belgien Johnny Claes
|
Frankreich Simca-Gordini
|
2:02,0
|
139,01
|
7 RM
|
24
|
Schweiz Peter Hirt
|
Italien Ferrari
|
2:03,0
|
137,88
|
7 LM
|
25
|
Vereinigtes Konigreich Anthony Crook
|
Vereinigtes Konigreich Frazer Nash
|
2:03,0
|
137,88
|
7 L
|
26
|
Australien Tony Gaze
|
Vereinigtes Konigreich H.W.M.
|
2:05,0
|
135,68
|
8 R
|
27
|
Uruguay Eitel Cantoni
|
Italien Maserati
|
2:06,0
|
134,60
|
8 M
|
28
|
Italien Gino Bianco
|
Italien Maserati
|
2:07,0
|
133,54
|
8 L
|
29
|
Vereinigtes Konigreich Lance Macklin
|
Vereinigtes Konigreich H.W.M.
|
2:08,0
|
132,50
|
9 R
|
30
|
Vereinigtes Konigreich William Aston
|
Vereinigtes Konigreich Aston
|
3:28,0
|
81,54
|
|
31
|
Schweiz Emmanuel de Graffenried
|
Italien Maserati
|
keine Zeit
|
|
9 LM
|
32
|
Vereinigte Staaten Harry Schell
|
Italien Maserati
|
keine Zeit
|
|
9 L
|
Rennergebnis
WM-Stand nach dem Rennen
Die ersten fünf bekamen 8, 6, 4, 3 bzw. 2 Punkte; einen Punkt gab es für die schnellste Runde. Es zählten nur die vier besten Ergebnisse aus acht Rennen.
Fahrerwertung
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 5. Februar 2024.
- ↑ f1-geschiedenis.be. Abgerufen am 5. Februar 2024 (flämisch).
- ↑ Soweit nicht anders angegeben: Lang, Mike; Grand Prix 1950 - 1965; Haynes Publishing Group, Sparkford Sommerset 1981 S46f. (ISBN 0-85429-276-4) (engl.)
|
|