Das Einhorn ist ein relativ unscheinbares Sternbild östlich des markanten Orion und nördlich des hellen SternsSirius im Großen Hund. Es enthält lediglich zwei Sterne, die heller als die 4. Größenklasse sind.
Das Einhorn gehört nicht zu den klassischen 48 Sternbildern der Antike.
Es wird dem niederländischen KartografenPetrus Plancius zugeschrieben, der 1612 einen Himmelsglobus erstellte, auf dem er acht neue Sternbilder abbildete, darunter Monoceros Unicornis.
Jacob Bartsch nahm es 1624 in sein Planisphaerium Stellaris als Unicornus in seine Sternkarten auf und schrieb ihm ein christliches Motiv zu: Das Einhorn wird in der lateinischen Bibel (Vulgata) mehrmals erwähnt (Psalmi iuxta LXX 21:22, 28:6, 91:11; Isaias 34:7); moderne Bibelübersetzungen sprechen hier jedoch von Büffeln. Plancius selbst hinterließ seine Gründe, diese Sternbilder einzuführen, nicht. Im Bestiaire Divin de Guillaume aus dem 13. Jahrhundert steht, dass das Einhorn ruhig liegt und eingefangen werden kann, wenn eine Jungfrau seine Jagdgründe betritt. Das Einhorn soll Jesus Christus darstellen und sein Horn die Göttliche Wahrheit.
β Monocerotis ist ein Mehrfachsternsystem in 691 Lichtjahren Entfernung. Dabei umkreisen drei Sterne der Spektralklassen B3 ein gemeinsames Zentrum. Da die Sterne in relativ weitem Abstand auseinander stehen, kann man sie bereits mit einem kleinen Teleskop beobachten. Wilhelm Herschel entdeckte das System 1781 und beschrieb es als einen der schönsten Anblicke am Himmel.
ε Monocerotis ist ein 128 Lichtjahre entferntes Doppelsternsystem. Die beiden Komponenten gehören den Spektralklassen A5 und F5 an. Das System kann ebenfalls mit einem kleinen Teleskop beobachtet werden.
U Monocerotis ist ein 4000 Lichtjahre entfernter halbregelmäßig veränderlicher Stern, der seine Helligkeit über einen Zeitraum von etwa 92 Tagen verändert.
T Monocerotis ist 8000 Lichtjahre entfernt und gehört der leuchtkräftigen Gruppe der Cepheiden an. Seine Helligkeit verändert sich innerhalb eines Zeitraumes von 27 Tagen.
Beide Sterne können während des Helligkeitsmaximums gerade noch mit bloßem Auge wahrgenommen werden. Zur Beobachtung im Minimum benötigt man ein Fernglas.
R Monocerotis ist ein veränderlicher Stern inmitten des Reflexionsnebels NGC 2261. Der Stern selbst ist nicht direkt im Nebel beobachtbar.
V838 Monocerotis ist etwa 20.000 Lichtjahre entfernt. Im Januar 2002 beobachtete das Hubble-Teleskop einen heftigen Helligkeitsausbruch.
M 50 ist ein Offener Sternhaufen in 3000 Lichtjahren Entfernung. Er enthält etwa 100 Sterne und kann bereits mit einem Prismenfernglas beobachtet werden. Im Teleskop bietet sich ein sehr schöner Anblick.
Der offene Sternhaufen NGC 2244 ist 5000 Lichtjahre entfernt. Er kann ebenfalls mit dem Fernglas beobachtet werden. Der Sternhaufen liegt im Zentrum des berühmten Rosettennebels. Die relativ jungen, leuchtkräftigen Sterne des Sternhaufens regen die umliegenden Gaswolken zum Leuchten an. Im Teleskop sind allerdings nur die dichtesten Regionen erkennbar. Erst auf langbelichteten Fotografien werden komplexe Strukturen sichtbar.
NGC 2261 ist 3000 Lichtjahre entfernt. In Teleskopen erscheint er wie ein kleiner Komet. Es handelt sich um einen Reflexionsnebel, der „Hubbles-Veränderlicher-Nebel“ oder Hubble-Nebel genannt wird. Da der anregende Stern ein Veränderlicher ist und sein Licht von umgebenden Staubwolken unterschiedlich durchgelassen wird, verändert sich die Helligkeit und Größe des Nebels über Wochen und Monate.
Das Gebiet NGC 2264 ist 3000 Lichtjahre entfernt und besteht aus einem Sternhaufen, Teil eines H-II-Gebiets und einem diffusen Nebel. Der Sternhaufen wird aufgrund seiner dreieckigen, spitzen Anordnung auch „Weihnachtsbaum-Sternhaufen“ genannt. Seine Sterne werden von einem diffusen Gasnebel umgeben, in dem sich dunkle Wolken aus Staub und Gas befinden. Einer der Dunkelwolken ist der wegen seiner Form so genannte Konusnebel.
NGC 2301 ist 2.500 Lichtjahre entfernt. Um den Sternhaufen aufzulösen, benötigt man ein Teleskop.
NGC 2324 ist ein Sternhaufen in 15.000 Lichtjahre Entfernung. In größeren Teleskopen wird eine Vielzahl von Sternen sichtbar.
Philip M. Bagnall: The Star Atlas Companion : What You Need to Know About the Constellations. Springer, New York 2012, ISBN 978-1-4614-0829-1, S. 296–302.