Die 42. Alpinen Skiweltmeisterschaften fanden vom 4. bis 17. Februar 2013 in Schladming statt.
Die Wahl des Austragungsortes erfolgte am 29. Mai 2008 in Kapstadt (Südafrika) durch den 46. FIS-Kongress. Schladming setzte sich bereits im ersten Wahlgang deutlich (mit 10 von 16 Stimmen) in der Abstimmung gegen die Bewerbungen aus Cortina d’Ampezzo (Italien), St. Moritz (Schweiz) und Vail/Beaver Creek (USA) durch.
Schladming hat, gemeinsam mit Haus im Ennstal, bereits die Alpine Skiweltmeisterschaften 1982 veranstaltet und sich erfolglos für die Austragung der Weltmeisterschaften 2009 und 2011 beworben. Nach der Vergabe der Weltmeisterschaften 2013 durch die FIS bestimmte das International Council for Ski Mountaineering Competitions (ISMC) Schladming auch als Austragungsort für die Weltmeisterschaft im Skibergsteigen 2011.
Im Gegensatz zu den Weltmeisterschaften 1982, wo Abfahrt, Slalom und Kombination der Damen im benachbarten Haus im Ennstal ausgetragen wurden, fanden 2013 sämtliche Medaillenentscheidungen auf dem Hausberg von Schladming, der Planai, statt, und zwar auf den Skipisten „Planai“ (Herrenrennen, Damen-Riesenslalom, Mannschaftswettbewerb) und „Streicher“ (alle übrigen Damenrennen).[1] Beide Strecken enden im selben Zielstadion in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum.
Wegen der zahlreichen Nennungen im Herren-Riesenslalom und Herren-Slalom wurden für alle nicht direkt qualifizierten Läufer Qualifikationsrennen auf der nahegelegenen Reiteralm ausgetragen, die auch als FIS-Rennen gewertet werden.[2]
Zu Beginn der Weltmeisterschaften waren 609 Athleten aus 70 Ländern gemeldet[3], deren Zahl bis zum 15. Februar 2013 sich durch 3 Nachmeldungen aus 3 Ländern auf 612 Athleten aus 72 Ländern erhöhte. Sie kämpften um insgesamt 33 Medaillen.
Vorbemerkung: Medaillen im Teamwettbewerb werden ebenfalls mitgezählt, weshalb die Gesamtzahl der Medaillen von derjenigen in der Nationenwertung abweicht.
Datum: Samstag, 9. Februar 2013, 11:00 Uhr
Titelverteidiger: Erik Guay
Strecke: Planai Starthöhe: 1753 m, Zielhöhe: 777 m, Höhenunterschied: 976 m Länge: 3334 m, max. Neigung: 72 % Kurssetzer: Helmuth Schmalzl (ITA) 57 Fahrer am Start, 46 in der Wertung Ausgeschieden u. a.: Travis Ganong (USA), Erik Guay (CAN), Hannes Reichelt (AUT), Marco Sullivan (USA)[4]
Datum: Mittwoch, 6. Februar 2013, 11:00 Uhr Titelverteidiger: Christof Innerhofer Strecke: Planai Starthöhe: 1348 m, Zielhöhe: 777 m, Höhenunterschied: 571 m Länge: 1885 m, max. Neigung: 52 % Kurssetzer: T. Moger (NOR) Ausgeschieden u. a.: Kjetil Jansrud (NOR), Andrew Weibrecht (USA)[5]
Von 82 gestarteten Läufern kamen 66 in die Wertung, 13 schieden aus und 3 wurden disqualifiziert. Silvan Zurbriggen (SUI), der die elftbeste Zeit gefahren war, wurde nachträglich wegen zu hoher Skibindungsplatten aus der Wertung genommen.[6] Kjetil Jansrud zog sich bei einem Sturz einen Kreuzbandriss im linken Knie zu.
Datum: Freitag, 15. Februar 2013, 10:00/13:30 Uhr Titelverteidiger: Ted Ligety Strecke: Planai Starthöhe: 1148 m, Zielhöhe: 745 m Höhenunterschied: 403 m Kurssetzer 1. Lauf: Andreas Puelacher (AUT), 53 Tore Kurssetzer 2. Lauf: Jacques Théolier (FRA), 53 Tore
In der Qualifikation im 1. Lauf ausgeschieden u. a.: Nico Gauer (LIE) In der Qualifikation im 2. Lauf disqualifiziert: Manuel Hug (LIE) Ausgeschieden im 1. Lauf u. a.: Marc Berthod (SUI), Thomas Biesemeyer (USA), Thomas Fanara (FRA), Stefan Luitz (GER), Simon Heeb (LIE) Nicht zum 2. Lauf gestartet: Carlo Janka (SUI) Ausgeschieden im 2. Lauf u. a.: Didier Défago (SUI)
1Für das Finalrennen nicht qualifiziert[7]
Datum: Sonntag, 17. Februar 2013, 10:00/13:30 Uhr Titelverteidiger: Jean-Baptiste Grange Strecke: Planai Starthöhe: 961 m, Zielhöhe: 745 m Höhenunterschied: 216 m Kurssetzer 1. Lauf: Marco Pfeifer (SWE), 66 Tore Kurssetzer 2. Lauf: David Chastan (FRA), 66 Tore
Am 16. Februar wurde ein Qualifikationsslalom mit 137 Startern (nachdem zwei nicht angetreten waren) gefahren, wovon 45 ins Klassement kamen. 100 Teilnehmer gab es beim Original-Slalom am 17. Februar.
Ausgeschieden im 1. Lauf u. a.: Giuliano Razzoli (ITA), Ted Ligety (USA), Naoki Yuasa (JPN), David Chodounsky (USA), Ramon Zenhäusern (SUI) Ausgeschieden im 2. Lauf u. a.: Manfred Mölgg (ITA), Patrick Thaler (ITA), Manfred Pranger (AUT), Steve Missillier (FRA), Markus Larsson (SWE), Henrik Kristoffersen (NOR)[8] Titelverteidiger Grange belegte mit 2,43 s Rückstand Rang 12 – Bestzeit im 2. Durchgang fuhr der Slowake Adam Žampa in 55,25 s was ihn nach Rang 19 nach dem ersten Lauf den 15. Endrang in 113,89 s brachte
Datum: Montag, 11. Februar 2013 (12:00/18:15 Uhr)
Titelverteidiger: Aksel Lund Svindal
Abfahrtsstrecke: Planai Starthöhe: 1753 m, Zielhöhe: 777 m Länge: 3366 m, Höhenunterschied: 976 m Kurssetzer: Helmuth Schmalzl (ITA), 39 Tore
Slalomstrecke: Planai Starthöhe: 961 m, Zielhöhe: 745 m Höhenunterschied: 216 m Kurssetzer: F. Perrin (FRA), 64 Tore
Für die Super-Kombination waren 53 Läufer gemeldet, 28 kamen in die Wertung. Ausgeschieden in der Abfahrt u. a.: Will Brandenburg (USA), Siegmar Klotz (ITA) Ausgeschieden im Slalom u. a.: Christof Innerhofer (ITA), Thomas Mermillod Blondin (FRA), Benjamin Raich (AUT), Aksel Lund Svindal (NOR), Adrien Théaux (FRA)[9]
Datum: Sonntag, 10. Februar 2013, 11:00 Uhr Titelverteidigerin: Elisabeth Görgl Strecke: Streicher Starthöhe: 1479 m, Zielhöhe: 771 m, Höhenunterschied: 708 m Länge: 3050 m, max. Neigung: 48 %
Ausgeschieden: Stefanie Moser (AUT), Veronique Hronek (GER), Dominique Gisin (SUI), Daniela Merighetti (ITA). Nicht gestartet: Marija Kirkowa (BUL)[10]
Datum: Dienstag, 5. Februar 2013, 14:30 Uhr Titelverteidigerin: Elisabeth Görgl Strecke: Streicher Starthöhe: 1331 m, Zielhöhe: 771 m, Höhenunterschied: 560 m Länge: 2218 m, max. Neigung: 48 % Kurssetzer: Daniele Petrini (SUI), 49 Tore[11]
Der Start des Rennens hätte ursprünglich um 11:00 Uhr erfolgen sollen, musste aber wegen ungenügender Sichtverhältnisse mehrmals verschoben werden. Das Rennen begann schließlich um 14:30 Uhr.
Für den Super-G waren 59 Läuferinnen genannt, davon erreichten 30 erfolgreich das Ziel. Ausgeschieden sind Tina Weirather (LIE), Lindsey Vonn (USA), Maria Höfl-Riesch (GER), Anna Fenninger (AUT), Ragnhild Mowinckel (NOR) und Veronique Hronek (GER). Wegen des erneut aufziehenden Nebels musste das Rennen nach 36 Läuferinnen abgebrochen werden, wurde aber gewertet.
Überschattet wurde das Rennen durch den schweren Sturz der Favoritin Lindsey Vonn, die mit einer schweren Knieverletzung per Hubschrauber ins Krankenhaus von Schladming geflogen werden musste.[12]
Datum: Donnerstag, 14. Februar 2013, 10:00/13:30 Uhr Titelverteidigerin: Tina Maze Strecke: Planai Starthöhe: 1105 m, Zielhöhe: 745 m Höhenunterschied: 360 m Kurssetzer 1. Lauf: Christian Brüesch (FIN), 42 Tore Kurssetzer 2. Lauf: Günther Obkirchner (AUT), 45 Tore
Für den Riesenslalom waren 139 Läuferinnen gemeldet, von denen 2 im 1. Lauf nicht starteten. Ausgeschieden im 1. Lauf sind 34 Teilnehmerinnen u. a.: Nadia Fanchini (ITA), Anémone Marmottan (FRA), Dominique Gisin (SUI), davon 7 durch Disqualifikation, darunter Michaela Kirchgasser (AUT).
Zum 2. Lauf waren die 60 zeitschnellsten Läuferinnen des 1. Laufes startberechtigt, von denen 4 nicht starteten: Lena Dürr (GER), Denise Karbon (ITA), Carolina Ruiz Castillo (ESP), Fabienne Suter (SUI). Ausgeschieden im 2. Lauf sind 5 Läuferinnen, u. a.: Sara Hector (SWE), Laurenne Ross (USA), davon eine durch Disqualifikation.[13]
Datum: Samstag, 16. Februar 2013, 10:00/13:30 Uhr Titelverteidigerin: Marlies Schild Strecke: Streicher Starthöhe: 940 m, Zielhöhe: 745 m Höhenunterschied: 195 m Kurssetzer 1. Lauf: Jim Pollock (CAN), 61 Tore Kurssetzer 2. Lauf: Rudi Soulard (SWE), 63 Tore
Das Rennen entwickelte sich zu einer Marathon-Veranstaltung, denn zum ersten Lauf traten 138 von 139 gemeldeten Starterinnen an, und nach dem ersten Lauf waren noch 102 im Klassement, von denen aber nur 60 für den zweiten Durchgang qualifiziert waren und (nach 5 Ausfällen) 55 ins Klassement kamen. Wie im Weltcup starteten vorerst die Top 30 in gestürzter Reihenfolge, somit die Kanadierin Elli Terwiel vor der Schweizerin Michelle Gisin, Hansdotter war die Letzte dieser Reihe – danach folgten die Damen ab Rang 31 (Marina Nigg (LIE))
Ausgeschieden im 1. Lauf u. a.: Irene Curtoni (ITA), Christina Geiger (GER), Nina Løseth (NOR), Petra Vlhová (SVK) Ausgeschieden im 2. Lauf u. a.: Maria Höfl-Riesch (GER), Michela Azzola (ITA), Mona Løseth (NOR)[14].
Marlies Schild war als Titelverteidigerin startberechtigt und bestritt ihr erstes Rennen nach einer zweimonatigen Verletzungspause.[15]
Datum: Freitag, 8. Februar 2013 (10:00/14:00 Uhr)
Titelverteidigerin: Anna Fenninger
Abfahrtsstrecke: Streicher Starthöhe: 1479 m, Zielhöhe: 771 m Länge: 3050 m, Höhenunterschied: 708 m Kurssetzer: Jan Tischhauser (SUI), 45 Tore
Slalomstrecke: Streicher Starthöhe: 940 m, Zielhöhe: 745 m Höhenunterschied: 196 m Kurssetzer: Livio Magoni (SLO), 60 Tore
Für die Super-Kombination waren 47 Läuferinnen gemeldet, von denen 1 nicht startete. Ausgeschieden in der Abfahrt durch Disqualifikation: 1. Im Slalom starteten 4 Läuferinnen nicht: Nadja Kamer (SUI), Daniela Merighetti (ITA), Leanne Smith (USA), Tina Weirather (LIE) Ausgeschieden im Slalom sind 9 Teilnehmerinnen, darunter: Anna Fenninger (AUT), Lara Gut (SUI), Lotte Smiseth Sejersted (NOR), Ilka Štuhec (SLO).[16]
Datum: Dienstag, 12. Februar 2013, 17:00 Uhr Strecke: Planai
Der Mannschaftswettbewerb wurde in Form eines Parallelriesenslaloms ausgetragen. Pro Durchgang fuhren in vier Läufen abwechselnd je zwei Damen und zwei Herren eines Teams gegeneinander, pro Lauf erhielt das siegreiche Team einen Punkt; bei identischer Laufzeit bekamen beide Teams einen Punkt. Bei einem Endstand von 2:2 entschied die Summe der Laufzeiten der schnellsten Dame und des schnellsten Herrn pro Team.
Für das Rennen qualifizierten sich die besten 16 Teams der aktuellen Nationencup-Wertung der Saison 2012/13. Die an 15. Stelle liegenden Spanier verzichteten auf einen Start, wodurch nur 15 Teams teilnehmen. Es war dies die bisher höchste Teilnehmerzahl an einem alpinen Mannschaftswettbewerb. 2011 traten elf Nationen an. Für Norwegen war es die erste Teilnahme an einem WM-Teambewerb, Liechtenstein nahm erstmals überhaupt an einem solchen Bewerb teil.
Durch den Verzicht Spaniens erhielten die topgesetzten Österreicher ein Freilos im Achtelfinale.[17][18]
Anlässlich der Weltmeisterschaften wurden bei der österreichischen Post drei Sonderbriefmarken aufgelegt, die vom Maler Christian Ludwig Attersee gestaltet wurden.[19][20][21] Weiters erschien 2012 in Österreich eine 5-Euro-Münze, die von Helmut Andexlinger und Herbert Wähner gestaltet wurde.
Im November 2015 veröffentlichte der Rechnungshof einen kritischen Prüfbericht über die Skiweltmeisterschaften 2013.[22][23]
Liste der Medaillengewinner
Mürren 1931 | Cortina d’Ampezzo 1932 | Innsbruck 1933 | St. Moritz 1934 | Mürren 1935 | Innsbruck 1936 | Chamonix 1937 | Engelberg 1938 | Zakopane 1939 | Cortina d’Ampezzo 1941 (inoffiziell) | Garmisch-Partenkirchen 1942 (ausgefallen) | St. Moritz 1948 | Aspen 1950 | Oslo 1952 | Åre 1954 | Cortina d’Ampezzo 1956 | Bad Gastein 1958 | Squaw Valley 1960 | Chamonix 1962 | Innsbruck 1964 | Portillo 1966 | Grenoble 1968 | Gröden 1970 | Sapporo 1972 | St. Moritz 1974 | Innsbruck 1976 | Garmisch-Partenkirchen 1978 | Lake Placid 1980 | Schladming 1982 | Bormio 1985 | Crans Montana 1987 | Vail 1989 | Saalbach-Hinterglemm 1991 | Morioka-Shizukuishi 1993 | Sierra Nevada 1996 | Sestriere 1997 | Vail / Beaver Creek 1999 | St. Anton am Arlberg 2001 | St. Moritz 2003 | Bormio 2005 | Åre 2007 | Val-d’Isère 2009 | Garmisch-Partenkirchen 2011 | Schladming 2013 | Vail / Beaver Creek 2015 | St. Moritz 2017 | Åre 2019 | Cortina d’Ampezzo 2021 | Courchevel / Méribel 2023 | Saalbach-Hinterglemm 2025 | Crans-Montana 2027 | Narvik 2029 | Gröden 2031