Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf „Sunigrod“, das den Breslauer Bischöfen gehörte, im Jahre 1155. 1228: Das Dorf lag auf dem anderen Ufer der Bartsch gegenüber der heutigen Stadt und existiert bis heute (bis 1945: Schmiegrode, seither Zmigródek). Um ein Bollwerk in den ständigen Grenzfehden zwischen den Herzogtümern Schlesien und Großpolen zu schaffen, ließ Herzog Heinrich III. von Schlesien und Breslau durch Tydricus dictus Deysenberc die Stadt am 15. Mai 1253 nach deutschem Stadtrecht gründen. „Trachinburg“ bzw. „Smigrod“ wurde als Längsplatzanlage angelegt und hatte 1287 etwa 1200 Einwohner. Nach der Teilung des Herzogtums Breslau 1290 gelangte Trachenberg an das Herzogtum Glogau. Die Stadt und ihr Umland wurde 1312 Teil des Herzogtum Oels. 1375 wurde die Wasserburg Trachenberg erbaut.[1] 1492 wurde Trachenberg eine Freie Standesherrschaft des Adelsgeschlechts Kurzbach.
1555 kam es zur Reformation in Trachenberg. Die Stadt wird zu 100 % evangelisch. Zu dieser Zeit wird auch die Stadtpfarrkirche zur Heiligen Dreieinigkeit erbaut. Das alte Schloss Trachenberg brannte 1579 völlig ab. 1500 Söldner und Freibeuter fielen 1587 in das Trachenberger Land ein und verwüsten die ganze Gegend. Die Stadt mit ihrem Gebiet ging 1592 an die bekannte schlesische Familie von Schaffgotsch (1593 kaiserlich bestätigt). Um diese Zeit sind auch die ersten Juden in der Stadt nachweisbar, die vom benachbarten polnischen Rawitsch einwandern. Der letzte Schaffgotsch auf Trachenberg, Hans Ulrich von Schaffgotsch wurde 1635 als Anhänger Wallensteins hingerichtet. Sämtliche Güter der Familie werden vom Kaiser eingezogen, erst um 1680 bekommt sie die Güter im Vorland des Riesengebirges zurück. Trachenberg wird indessen nicht zurückgegeben. Der kaiserliche FeldmarschallMelchior Graf von Hatzfeldt bekam 1641 Trachenberg als Lehen des Kaisers und bauten das Schloss aus. Die Hatzfeldt bleiben hier bis 1945. Die Schweden unter Feldmarschall Lennart Torstenson eroberten 1642 das Schloss und hielten es acht Jahre lang besetzt. Der Kaiser ließ 1654 die Stadt mit Gewalt rekatholisieren. Das Schloss wurde von 1683 bis 1765 zu einer großen barocken Residenz umgebaut. Die Stadtpfarrkirche wurde von 1706 bis 1723 im Geiste des Barock umgestaltet, unter anderem vom Architekten der Universität Breslau, Christoph Hackner. Um diese Zeit hat die Stadt 1600 Einwohner. Schlesien mit Trachenberg kamen 1741 zu Preußen, Friedrich der Große erhebt die Hatzfeldt zu Fürsten, 1748, wurden sie vom Kaiser Franz I. zu Reichsfürsten erhöht. (Umfang des Gutes 1937: 15 941 ha). Die Stadt hatte damals 1774 Einwohner, zwei Drittel sind evangelisch.
Am 12. Juli 1813 kam es zu einem Treffen der Napoleon-Gegner Friedrich Wilhelm III. von Preußen, Alexander I. von Russland und des späteren Königs von Schweden Karl XIV. Johann Bernadotte auf dem Schloss Trachenberg, der Trachenberg-Plan gegen Napoléon Bonaparte wurde ausgearbeitet. Von 1815 bis 1918 blühte die Stadt. Sie bekam Eisenbahnanschluss von drei Linien, eine große Zuckerfabrik, Mittel- und Landwirtschaftsschulen, eine neue evangelische Kirche wird um 1854 erbaut, auch die Juden bauen 1861 eine Synagoge. 1905 hat Trachenberg 3361 Einwohner.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Bevölkerung Januar 1945, wie die aller östlich der Oder gelegenen Kreise Niederschlesiens, nach Sachsen evakuiert worden.[2] Die Flüchtlinge und Vertriebenen aus dem Kreisgebiet kamen in die Landkreise Grimma und Borna. Eine Rückkehr der evakuierten Einwohner nach Trachenberg wurde in der Folgezeit verhindert.[3] Am 23. Januar 1945 eroberte das 10. Panzer-Gardekorps der Roten Armee Trachenberg und unterstellte es im März 1945 der Verwaltung der Volksrepublik Polen. Diese führte für Trachenberg den Ortsnamen Żmigród ein und besiedelte es mit Polen. Der Herzog von Trachenberg wurde enteignet.
Das Hatzfeldt-Schloss brannte 1946 nieder. Eine Gedenktafel über das Trachenberger Monarchentreffen von 1813 wurde 1998 auf der Schlossmauer in Anwesenheit des Herzogs zu Trachenberg enthüllt.
Am 15. März 1991 trat der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Kraft mit welchem die faktische Zugehörigkeit Żmigróds zu Polen auch völkerrechtlich bestätigt wurde.
Hermann, seit 1900 Herzog zu Trachenberg, bis 1933, Sohn des vorigen
Hermann Ludwig, bis 1945, Sohn des vorigen
Stadtwappen
Das Wappen von Żmigród zeigt in rotem Feld einen grauen Wehrturm, der mit einem goldenen Kreuz bekränzt ist. Um den Turm windet sich ein grüner Drache. Es handelt sich um ein Redendes Wappen, da der Stadtname von den altpolnischen Worten „żmij“ (Drache) und „gród“ (Burg) abgeleitet ist.
Alte Formen:
1155 – Zunigrod
1228 – Smigrod,
1245 – Zmigrod
1287 – Trachinburg
Sehenswürdigkeiten
Stadt
Wohnturm Maria Trauburg, 13. Jahrhundert, um das Jahr 1560 von den Kurzbach umgebaut[6]
Wenige Kilometer westlich des Ortes befindet sich das Eisenbahn-Testgelände vom Instytut Kolejnictwa. Es wurde früher von der Polnischen Staatsbahn (polnisch: Polskie Koleje Państwowe, PKP) betrieben und beinhaltet neben den Gleisanlagen eine Forschungsstelle und eine Zweigstelle des Forschungsinstituts für Landstraßen und Brücken aus Warschau. Auf dem Testgelände, das u. a. einen Eisenbahnring beinhaltet, wurden beispielsweise von 1997 bis 2001 Versuche des Projekts Safetrain durchgeführt.
Schulen und Kindergarten
Żmigród hat folgende Schulen:
eine Landwirtschaftsfachschule auf Gymnasialniveau
ein Gymnasium (polnisches Gymnasium: 7. bis 9. Klasse)
eine Grundschule
eine Spezialgrundschule für Behinderte
einen Kindergarten
Wirtschaft
Ein großer Teil der Bevölkerung lebt von der Land- und der Forstwirtschaft (große Jagdgebiete in den umliegenden Wäldern). Vor 1945 war das Umland der Stadt von bedeutender Teichwirtschaft entlang der Bartsch geprägt. Der größte Arbeitgeber in der Stadt ist das Stahlkonstruktionsunternehmen „Energomontaż“. In der Stadt sind außerdem 800 private Unternehmen, viele von ihnen Ein-Mann-Firmen, registriert.
Persönlichkeiten
Die folgenden Personen wurden in Żmigród (dt. Trachenberg) geboren.
Almanach de Gotha. Annuaire Genealogique Diplomatique et Statistique. Justus Perthes, Gotha 1931.
Izabella Gawin, Dieter Schulze, Reinhold Vetter: Schlesien. Deutsche und polnische Kulturtraditionen in einer europäischen Grenzregion. DuMont, Köln 1999, ISBN 3-7701-4418-X, S. 117 (DuMont Kunst-Reiseführer).
Władysław Jan Grabski: 200 miast wróciło do Polski. Wydawnictwo Zachodnie, Poznań 1949.
Traud Gravenhorst: Schlesien. Erlebnisse eines Landes. Korn, Breslau 1938.
Max Wilberg: Regenten-Tabellen. P. Beholtz, Frankfurt/Oder 1906.
Weblinks
Commons: Żmigród – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien