Der Bezirk 841 Ziegelstein besteht aus folgenden Distrikten[4]:
840 Ziegelstein Süd-West
841 Ziegelstein Süd-Ost
842 Ziegelstein Nord-Ost
843 Ziegelstein Nord-West
Geschichte
Wasserburg Ziegelstein (abgegangen)Imhoffschloss heute
Die Siedlung entstand neben einer städtischen Ziegelhütte, die im Zweiten Markgrafenkrieg zerstört wurde. Der Ort war früher Besitz der Nürnberger PatrizierfamilieHaller, die dort ein Schloss besaß, das 1642 zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde. Im 15. Jahrhundert ging der Name des Schlosses Ziegelstein auf die ganze Siedlung über, die sowohl in den beiden Markgrafenkriegen als auch im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. 1647 kam der Ort an die Schlüsselfelder und von 1666 bis 1848 an die Imhoff.[5] Das Imhoffschloss steht heute noch; der Turm wurde jedoch im Zweiten Weltkrieg von amerikanischen Soldaten zerstört und das Gebäude in den Folgejahren durch Modernisierungsversuche stark verunstaltet.
Die Viehzucht beschränkte sich weitgehend auf Imker und die Dorfallmende, die heute noch als „der Anger“ für Zirkusauftritte und Brauchtumsfeste wie die Ziegelsteiner Kirchweih verwendet wird. Eine der Hauptstraßen, der Bierweg, liegt auf einer noch aus dem Mittelalter stammenden Route, über die einst Bier transportiert wurde.
In den Kriegsjahren wurden auf dem Gelände des im Osten Ziegelsteins gelegenen heutigen Technologieparks Nordostpark Waffen hergestellt. Gegen Ende des Krieges wurden die Fabriken bombardiert, wobei einige Bomben auch im nahegelegenen Reichswald östlich von Ziegelstein einschlugen. Die Einschlaglöcher sind noch zu sehen.
Einige Bauernhäuser des 18. und 19. Jahrhunderts sind erhalten. Markant bemerkbar machen sich jedoch die Wohnanlagen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die mit großer Sorgfalt renoviert wurden.
Als Endhaltestelle der ehemals verkehrenden Straßenbahn entwickelte sich die Fläche um die Kreuzung Marienbergstraße/Bierweg mit der Ziegelsteinstraße als Stadtteilzentrum der verschiedenen Siedlungen. 1982 wurde die Fläche nach dem Nürnberger Sozialdemokraten und Widerstandskämpfer gegen den NationalsozialismusGeorg Friedrich Munkert in Fritz-Munkert-Platz benannt, der bis 1935 selbst in Loher Moos lebte, ehe er 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet wurde. Mit dem Bau der U-Bahn wurde der Platz umgestaltet und bietet seitdem neben einem Cafe und den Erschließungsbauwerken zum U-Bahnhof Platz für einen jeweils Mittwoch, Freitag und Samstag stattfindenden Wochenmarkt.[18]
Religion
St.-Georgs-Kirche (2024)
Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind in die Melanchthonkirche gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Georg gepfarrt.
Brauchtum und Vereine
Der Ziegelsteiner Brauchtumsverein veranstaltet jedes Jahr Brauchtumsfeste wie Kirchweih, Sonnwendfeier, Kartoffelfeuer, Erntedankfest und Adventssingen und bäckt jeden ersten Samstag von März bis November im selbst gebauten Backofen auf dem Ziegelsteiner Anger Holzofenbrot.
Auf dem Gelände des ASN Pfeil Phönix Nürnberg befindet sich auch die sogenannte ASN-Radrennbahn, die 1949 eingeweiht, 1968 außer Dienst gestellt und seit 2022 wieder reaktiviert wird.
Verkehr
Stadtverkehr
Ziegelstein verfügt mit der in der Nähe liegenden U-Bahn-Station Herrnhütte und der eigenen U-Bahn-Station Ziegelstein über einen direkten Anschluss an die U-Bahn, die die zuletzt dort verkehrende Straßenbahnlinie 3 ablöste und den direkten Anschluss zur Innenstadt und zum Flughafen ermöglicht.
Des Weiteren verkehren durch den Stadtteil die Buslinien 21, 30, 31 und 45, die zahlreiche Direktverbindungen ins Stadtgebiet bieten.
Haltepunkt Ziegelstein
Bereich des ehemaligen Bahnhofs
Durch Ziegelstein führt die Gräfenbergbahn, die kurze Zeit einen Haltepunkt Ziegelstein⊙49.49416666666711.109138888889 am Bahnübergang an der Neuwieder Straße hatte.
Knud Willenberg; Rudolf Groh: Ziegelstein und Herrnhütte früher. Hrsg.: Verein zur Förderung der Begegnungsstätte in Ziegelstein e. V. Nürnberg: Korn und Berg
↑Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S.244–245, S. 245 (nuernberg.de [PDF; 6,3MB; abgerufen am 1. November 2017]).
↑Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S.19–20, S. 19 (nuernberg.de [PDF; 6,3MB; abgerufen am 1. November 2017]).