Derzeit wächst Weidenhausen stetig mit dem Nachbarort Volpertshausen zusammen. Dies geschieht im Rahmen der Neuerschließung eines Baugebietes im Grenzgebiet der Ortsteile. Mittlerweile kann man von einer fließenden Grenze der Orte sprechen.
Geschichte
Ortsgeschichte
Erstmals erwähnt wurde der Ort am 3. April 1296 im Lorscher Codex. Bei dieser Ersterwähnung wird die Schreibweise „Wydenhusen“ verwendet. Dieser Name findet seinen Ursprung in dem Wort „Widonis villa“, was so viel bedeutet, wie die Weiden, die um eine Villa (Haus) gepflanzt waren.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Weidenhausen am 1. Januar 1977 zum Ortsteil der Großgemeinde Hüttenberg.[3] Zuvor gehörte der Ort der Gemeinde Schwingbach an, deren Gründung auf den 31. Dezember 1971 datiert.[4] Ihr gehörten die Orte Rechtenbach, Vollnkirchen und Weidenhausen an.[3] Der Zusammenschluss der Gemeinde Schwingbach mit den Gemeinden Hüttenberg, Reiskirchen und Volpertshausen zur neuen Großgemeinde Hüttenberg geschah im Rahmen der Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Städte Wetzlar und Gießen.[5][6] Für Weidenhausen wurde wie für die anderen Ortsteile vor Hüttenberg ein Ortsbezirk gebildet.[7]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Weidenhausen angehört(e):[1][8]
ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar, Gemeinde Schwingbach[Anm. 8]
ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Hüttenberg[Anm. 9]
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Hüttenberg
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Weidenhausen 606 Einwohner. Darunter waren 9 (1,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 114 Einwohner unter 18 Jahren, 270 zwischen 18 und 49, 141 zwischen 50 und 64 und 117 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 258 Haushalten. Davon waren 72 Singlehaushalte, 75 Paare ohne Kinder und 90 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 51 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 180 Haushaltungen lebten keine Senioren.[11]
Einwohnerentwicklung
Weidenhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022
Jahr
Einwohner
1834
179
1840
188
1846
182
1852
184
1858
198
1864
207
1871
205
1875
208
1885
211
1895
188
1905
186
1910
198
1925
241
1939
242
1946
311
1950
338
1956
311
1961
345
1967
413
1980
?
1990
?
2000
?
2011
606
2015
594
2017
589
2022
565
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][12][2]; Zensus 2011[11]
Für Weidenhausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Weidenhausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[7]
Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 5873 %. Dabei wurden gewählt: ein Mitglied der CDU und zwei Mitglieder der „Freien Wählergemeinschaft“ (FWG).[13] Der Ortsbeirat wählte Martin Breidbach (FWG) zum Ortsvorsteher.[14]
Die Alte Kirche Weidenhausen geht wahrscheinlich auf das Mittelalter zurück und wurde 1706 umgebaut.
Dorfgemeinschaftshaus
Den Mittelpunkt gesellschaftlicher Veranstaltungen bildet das Dorfgemeinschaftshaus, das sich im Kern des Ortes befindet. Im selben Gebäude befindet sich das alte Backhaus. Es wurde regelmäßig durch die Bewohner des Ortes genutzt, um Brot und Kuchen zu backen. Derzeit steht es aber leer.
↑Am 31. Dezember 1971 erfolgte der zwischenzeitliche Zusammenschluss der Gemeinden Rechtenbach, Vollnkirchen und Weidenhausen zur neu gebildeten Gemeinde Schwingbach.
↑Am 1. Januar 1977 ging Schwingbach in der Gemeinde Hüttenberg auf.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.3, S.84, Punkt 93 Abs. 19 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0MB]).
↑Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC180532844, S.298.
↑ abHauptsatzung. (PDF; 3,3 MB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Hüttenberg, abgerufen im Februar 2024.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900