Überregional bekannt ist Waldeck als Namensgeber des ehemaligen Fürstentums Waldeck-Pyrmont, durch seine exponierte Lage am Edersee inmitten des Waldecker Berglandes und im äußeren Einzugsbereich des Naturparks Waldeck-Edersee und durch das Schloss Waldeck, das Wahrzeichen der Stadt Waldeck und des Landkreises Waldeck-Frankenberg.
Das Stadtgebiet von Waldeck befindet sich in Nordhessen etwa 30 km westsüdwestlich von Kassel nördlich des von der Eder durchflossenen Edersees, dem flächenmäßig zweit- und volumenmäßig drittgrößten Stausee Deutschlands. Es umfasst eine überwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzte Mittelgebirgslandschaft.
Das Stadtgebiet befindet sich inmitten des Waldecker Berglandes und zieht sich von den Ufern des Edersees in nördlichen Richtungen bis in den Langen Wald hinein. Waldeck liegt oberhalb der Teilflächen des Nationalparks an den Nordhängen des Edersees, zu dem auch die Ederhöhen südlich des Stausees gehören, die Teil des Kellerwalds sind.
Durch das Waldecker Stadtgebiet bzw. entlang dessen Grenzen verlaufen Abschnitte mehrerer Fließgewässer, wozu im Fulda-Einzugsgebiet die Eder, deren Zuflüsse Netze und Werbe sowie im Diemel-Einzugsgebiet die Twiste-Zuflüsse Watter und Wilde gehören.
Nachbargemeinden
Waldeck grenzt im Norden an die Gemeinde Twistetal, im Nordosten an die Stadt Bad Arolsen (beide im Landkreis Waldeck-Frankenberg), im Osten an die Städte Wolfhagen und Naumburg (beide im Landkreis Kassel), im Süden an die Gemeinde Edertal sowie im Westen an die Gemeinde Vöhl und die Stadt Korbach (alle drei im Landkreis Waldeck-Frankenberg).
Als Namen für die neu entstandene Stadt wählte man den historisch bedeutsamen Namen „Waldeck“, der zunächst die Burg Waldeck in der heutigen Kernstadt bezeichnet hatte und nach der sich ab 1180 das dortige Grafengeschlecht benannte. Die Grafschaft Waldeck, das spätere Fürstentum Waldeck-Pyrmont, der ehemalige Freistaat Waldeck (ab 1918) und der spätere Landkreis Waldeck (ab 1942), heute Landkreis Waldeck-Frankenberg, trugen ebenfalls diesen Namen.
Am 1. Januar 1974 wurden kraft Landesgesetz die Gemeinden Dehringhausen und Ober-Werbe (mit der am 31. Dezember 1970 eingegliederten ehemaligen Gemeinde Oberwerba) sowie die ehemalige Stadt Freienhagen nach Waldeck eingemeindet.[6][5] Das bis dahin als Siedlungsplatz von Sachsenhausen geführte Selbach wurde zum 1. Mai 1976 zum Stadtteil von Waldeck ernannt. Damit erreichte die Stadt Waldeck ihre heutige Größe und Verwaltungsstruktur. Für alle Stadtteile von Waldeck wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Waldeck 7089 Einwohner. Darunter waren 166 (2,3 %) Ausländer, von denen 103 aus dem EU-Ausland, 27 aus anderen Europäischen Ländern und 36 aus anderen Staaten kamen.[8] Die Einwohner lebten in 3168 Haushalten. Davon waren 984 Singlehaushalte, 966 Paare ohne Kinder und 933 Paare mit Kindern, sowie 240 Alleinerziehende und 48 Wohngemeinschaften.[9]
Einwohnerentwicklung
Stadt Waldeck: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2015
Jahr
Einwohner
1973
7.224
1975
7.149
1980
7.026
1985
6.896
1990
7.382
1995
7.918
2000
7.978
2005
7.656
2010
7.155
2011
7.089
2015
6.758
Quellen: Hessisches Statistisches Informationssystem[10]; Zensus 2011[8]
Siehe Stadtteil Waldeck für die Einwohnerzahlen vor der Gebietsreform.
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Waldeck neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Stadtrat und fünf weitere Stadträte angehören.[16] Bürgermeister ist ab 1. April 2025 der parteiunabhängige Nicolas Havel.[17] Er setzte sich am 27. Oktober 2024 im ersten Wahlgang gegen Amtsinhaber Jürgen Vollbracht (CDU), der sich um eine zweite Amtszeit beworben hatte, bei 62,4 Prozent Wahlbeteiligung mit 76,5 Prozent der Stimmen durch.[18]
Blasonierung: „In Gold ein sechsstrahliger schwarzer Stern, aufgelegt eine silberne Lilie.“[23]
Wappenbegründung: Unter Berücksichtigung der besonderen historischen Gegebenheiten der neugegründeten Stadt wurde als Grundlage das Wappen der ehemaligen Stadt Waldeck, der sechsstrahlige Waldecker Stern gewählt. Auch das Sachsenhäuser Wappen enthielt diesen Stern, hieraus stammt die Lilie. Der sechsstrahlige Stern und die Lilie stehen für die ehemals selbstständigen Gemeinden und Städte, die sich 1971 zur Stadt Waldeck zusammenschlossen.
„Die Flagge der Stadt Waldeck zeigt auf zwei gelb-schwarz gedrittelten Bahnen in verwechselten Farben das Wappen der Stadt.“[24]
Eine amtliche Hissflagge führt die Stadt nicht. Lokal wird jedoch, angelehnt an die Bannerflagge, eine schwarz-goldene Flaggenbahn, belegt mit dem Stadtwappen verwendet.
In Waldeck-West befindet sich die Hauptanlegestelle der Personenschiffahrt Edersee, welche mit zwei modernen Fahrgastschiffen einen Rundfahrtverkehr zwischen den Anlegestellen Waldeck-West, Edertal-Sperrmauer, Halbinsel Scheid, Bringhausen, Asel und Herzhausen anbietet.
↑Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung: 81. Sitzung des Fachausschusses für Kurorte, Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 13. Oktober 2015. Staatsanzeiger für das Land Hessen 7/2016, S. 218.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 15. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.39, S.1603, Punkt 1320; Abs. 8. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2MB]).
↑ abNicolas Havel: Über mich - WLZ, 29. Oktober 2024: Glückwünsche nach der Wahl in Waldeck: „Havel blickt zuversichtlich auf einen nahtlosen Übergang zum Amtsantritt am 1. April 2025. Der unterlegene Amtsinhaber Jürgen Vollbracht habe „Gespräche in aller Ruhe“ angeboten.“
↑Triathlon Waldeck: Wir über uns: „Waldeck Edersee-Triathlon … am 21. Juli 1984 … 51 Finisher wurden bei der Siegerehrung von Bürgermeister Peter Brandenburg … beglückwünscht“
↑Genehmigung eines Wappens der Stadt Waldeck, Landkreis Waldeck, Reg.-Bez. Kassel vom 26. Juni 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.26, S.1131, Punkt 795 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
↑Genehmigung einer Flagge der Stadt Waldeck, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Reg.-Bez. Kassel vom 31. Mai 1976. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1976 Nr.22, S.937, Punkt 700 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).