Das Gewässer wurde erstmals im Jahr 1310 als prope Twistam urkundlich erwähnt. Der Name ist altsächsischer Herkunft und hatte ursprünglich die Bedeutung „die Entzweiende, Auseinandergehende“ und bezog sich wohl auf die Wasserscheide, an der die Twiste entspringt.[5]
Verlauf
Die Twiste entspringt im nordwestlichen Nordhessen im Landkreis Waldeck-Frankenberg in den nordöstlichen Ausläufern des Rothaargebirges. Ihre Quelle befindet sich auf rund 485 m ü. NHN[1] südöstlich des Flachskamps (571,6 m), nordöstlich des Hombergs (531 m) und westsüdwestlich des Leusmannskopfs (501 m), drei bewaldete Berge nordwestlich von Korbach.
Nach anschließendem Passieren von Wormelnmündet die Twiste am südlichen Ortsrand von Warburg an der Twistemühle auf 159 m[2] Höhe in den Weser-Nebenfluss Diemel.
Wasserscheide
Das Quellgebiet der Twiste liegt auf der Diemel-Eder/Fulda/Weser-Wasserscheide, das heißt, dass sich die Twiste, die in nördliche Richtung fließt, über die Diemel in die Weser entwässert, während der Kuhbach, der auf der südwestlichen Seite des Flachskamps entspringt, einen südlichen Umweg über die Itter, Eder – mit Edersee – und Fulda zur Weser macht; gleiches gilt für die Werbe, die auf der Waldecker Tafel östlich von Korbach entspringt und später in den Edersee mündet, um auch über die Eder und Fulda in die Weser zu fließen.
Zu den Zuflüssen Zuflüssen der Twiste gehören flussabwärts betrachtet (Daten – wenn nicht anders genannt – laut im Tabellenkopf genannten Einzelnachweisen):
An der Twiste steht eine Pegelstation auf der westfälischen Seite bei Welda. Der Pegelstand[12] und andere relevanten Kenndaten[12] können online abgerufen werden.
Güteklassifizierung
Die Twiste wurde in einem Bericht des NRW-Landesumweltamts im Jahre 2001 in die Gewässergüteklasse II-III eingestuft. Verschiedene Strecken weisen einige strukturelle Schäden auf, dies liegt daran, dass der Fluss mehrmals aufgestaut wird und große Wassermengen abgeleitet werden. Die linienhafte Durchgängigkeit für Gewässerorganismen ist aufgrund der Stauhaltungen nicht gegeben, wie die EG-Wasserrahmenrichtlinie fordert.[13]
Literatur
Hannover, Bernd: Siedlungsdichteuntersuchungen der Gebirgsstelze (Motacilla cinerea) im Wassereinzugsgebiet der Aar bei Korbach – in: Vogelkundliche Hefte, ISSN0178-0220 (1977), 3, S. 51–55
Bark, Dieter: Lebendige Landschaften: im Tal der Twiste; Quelle Homberg, Berndorf, Twiste, Braunsen, Twistesee, Wetterburg, Külte, Volkmarsen, Welda, Wormeln, Warburg, Müller + Busmann-Verlag, Wuppertal, 2010
Roesch, Thomas: Minimizing the influence of large reservoirs on downstream water quality by turbine venting – in: International Symposium on River Flood Defence <2000, Kassel>: International Symposium on Flood Defence (2000), S. 95–104, graph. Darst.
Staiber, Karl: Beobachtungen am Haubentaucher (Podiceps cristatus) im NSG Twistevorsperre (Kreis Waldeck-Frankenberg): mit Tab. – in: Vogelkundliche Hefte Edertal für den Landkreis Waldeck-Frankenberg, ISSN0178-0239 (1989), 15, S. 70–72
↑Zur besseren Übersicht und Sortierung flussabwärts ist pro Fließgewässer in die Gewässerkennzahl (GKZ) nach der Ziffer „444“, die für die Twiste steht, jeweils ein Bindestrich eingefügt.
↑Das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz führt den Hörler Bach (s. Hörle), anders als das entsprechende Ministerium in Nordrhein-Westfalen, als Welda.