Der Vogtländische Orgelbau Thomas Wolf mit Sitz in Limbach im Vogtland ist eine Meisterwerkstatt für historischen und zeitgenössischen Orgelbau im deutschen Bundesland Sachsen.
1959 gründete Orgelbaumeister Hartmut Schüßler seine Orgelbauwerkstatt in Gehren in Thüringen. Als reiner Reparaturbetrieb beschränkte sich die Tätigkeit auf Mittel- und Westthüringen. 1969 folgte die Übersiedelung des Unternehmens nach Greiz. Die Firma blieb während der DDR-Zeit in privatem Besitz. Jährlich schuf der Handwerksbetrieb eine neue Orgel, vom kleinen Orgelpositiv bis zur zweimanualigen Orgel mit 28 Registern. Später kam die Herstellung von Truhenorgeln dazu. Im März 1997 ging Hartmut Schüßler in den Ruhestand.
Thomas Wolf (* 1965 in Mylau) absolvierte, wie im Orgelbau in der DDR obligat, zunächst von 1981 bis 1983 eine Tischlerlehre. 1983 begann er in der Orgelbauwerkstatt Hartmut Schüßler in Greiz die Ausbildung zum Orgelbauer, die er 1986 mit der Gesellenprüfung abschloss.[1] 1986 erhielt Wolf eine Anstellung in seinem Ausbildungsbetrieb, übernahm die Leitung der Pfeifenwerkstatt und war verantwortlich für Intonationen, Stimmungen und Restaurierungen. Von 1995 bis 1996 absolvierte er die Meisterausbildung an der Bundesfachschule für Instrumentenbau in Ludwigsburg und erhielt von der Handwerkskammer Stuttgart den Meisterbrief.
Thomas Wolf kaufte im April 1997 die Schüßlersche Werkstatt und führt seitdem die Geschäfte. Zur Zeit der Restaurierung der Eggert-/Stahlhut-Orgel der katholischen Pfarrkirche St. Michael in Kirchen reifte der Entschluss, ein geräumigeres Werkstattgebäude zu suchen. Die Wahl fiel auf Limbach nahe seiner Heimatstadt Netzschkau unweit der Göltzschtalbrücke im sächsischen Vogtland. Der Um- und Ausbau der Werkstatt mit rund 550 m² erfolgte 2001, der Firmenumzug von Januar bis März 2002.
Seit Herbst 2003 ist Wolf Mitglied der sächsischen Orgelakademie mit Sitz in Lichtenstein bei Zwickau, ein An-Institut der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.[2][3]
Im Auftrag der Orgelbaufirma Alexander Schuke baute Wolf Orgelpfeifen für die 2005 in Auftrag gegebene und 2008 eingeweihte Orgel des Königsberger Doms in Kaliningrad. Für die Orgel des Neuen Leipziger Gewandhauses baute das Unternehmen Vogtländischer Orgelbau 2008 das Register Untersatz 32′. Im Frühjahr 2020 übernahm Wolf die Bestände der Firma Orgelbau Hörl aus Helmbrechts im Hofer Land.
Die Orgelbauwerkstatt von Thomas Wolf führt fast alle Arbeitsschritte selbst aus, ohne Pfeifen oder Zubehör in größerem Umfang von Zulieferern zu beziehen.