Sybille Volkholz (* 17. März1944 in Dramburg, Pommern) ist eine deutsche Bildungsexpertin und ehemalige Berliner Senatorin. Sie ist Gründerin der Berliner Lesepaten, das ehrenamtliche Helfer mobilisiert, um Kinder beim Lesenlernen zu unterstützen.[1]
Sybille Volkholz wuchs mit ihren zwei Schwestern im Ruhrgebiet auf. In Münster studierte sie Soziologie und zog 1967 nach Berlin, wo sie seitdem lebt. Von 1972 bis 1989 war Volkholz als Lehrerin an einer Hauptschule und einer Berufsfachschule für Erzieher tätig.[2]
Wirken
Schon während ihres Lehramtsstudiums und des Lehramtsreferendariats war Volkholz politisch aktiv, viele Jahre in der GEW Berlin, deren stellvertretende Landesvorsitzende sie von 1979 bis 1989 war.
Von 2000 bis 2004 leitete Volkholz die Bildungskommission der Heinrich-Böll-Stiftung und das Projekt „Partnerschaft Schule – Betrieb“ der Industrie- und Handelskammer Berlin. Von 2005 bis 2015 organisierte sie mit dem Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) das „Bürgernetzwerk Bildung“ (jetzt: „Berliner Lesepaten“), das ehrenamtliche Lesepaten an Grund- und Sekundarschulen in schwieriger Lage vermittelt. Seit 2013 leitet sie den Fachbeirat Inklusion in Berlin, welcher die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie beim Umsetzungsprozess zur inklusiven Schule in Berlin berät[3].
Volkholz gründete das Projekt Berliner Lesepaten, womit sie einen bedeutenden Beitrag zur Bildung und Leseförderung in Deutschland leistete.[1] Durch dieses Projekt werden ehrenamtliche Helfer mobilisiert, um Kinder, insbesondere in Grundschulen, beim Lesenlernen zu unterstützen und ihnen bessere Bildungschancen zu ermöglichen.[1] Volkholz’ Initiative hat bundesweit Anerkennung gefunden und zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Reichweite aus, indem tausende Freiwillige jährlich hunderttausende Stunden in die Leseförderung investieren.[1] Das Projekt zielt darauf, Kindern aus benachteiligten Verhältnissen mehr Chancen auf Erfolg zu bieten.[1]
Werner Breunig, Andreas Herbst (Hrsg.): Biografisches Handbuch der Berliner Abgeordneten 1963–1995 und Stadtverordneten 1990/1991 (= Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin. Band 19). Landesarchiv Berlin, Berlin 2016, ISBN 978-3-9803303-5-0, S. 379.
↑Plutonia Plarre: „Spätestens, wenn der Keller aufgeräumt ist, stellt sich die Frage: Was jetzt?“ In: Die Tageszeitung: taz. 17. Februar 2024, ISSN0931-9085, S.50–51 (taz.de [abgerufen am 17. Februar 2024]).