Sven Fischer (* 16. April1971 in Schmalkalden) ist ein ehemaliger deutscher Biathlet, der zu den erfolgreichsten deutschen Biathleten der jüngeren Vergangenheit zählt.
Fischer gewann bereits bei seinen ersten Olympischen Winterspielen (1994 in Lillehammer) seine ersten olympischen Medaillen. Auch bei den folgenden Olympischen Winterspielen war er erfolgreich und wurde insgesamt vierfacher Olympiasieger, davon dreimal mit deutschen Staffeln. 2006 in Turin konnte er mit dem Sieg im 10-km-Sprint auch einen Einzeltitel bei den Olympischen Spielen erringen.[1]
Weltmeisterschaften
Bei Weltmeisterschaften errang Sven Fischer insgesamt 20 Medaillen. Fünf Weltmeistertitel gewann er mit deutschen Staffeln oder Mannschaften, bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 1999 konnte er mit den Siegen in Einzel und Massenstart außerdem zwei Einzeltitel erringen. 1999 wurde er damit der erste Weltmeister in der neu eingeführten Disziplin Massenstart überhaupt.
Weltcup
Sven Fischer war in den Jahren 1997 und 1999 zwei Mal Sieger des Gesamtweltcups. In der Saison 2004/05 musste er, durch eine Krankheit im letzten Saisonrennen in Chanty-Mansijsk außer Gefecht gesetzt, den Gesamtweltcup kampflos an Ole Einar Bjørndalen abgeben. Er gewann aber die Verfolgungs-Gesamtwertung. Auch die Sprint-Gesamtwertung konnte er viermal für sich entscheiden, dazu wurde er zwei Mal Sieger in der Massenstart-Gesamtwertung.
Ausrüstung
Ein Markenzeichen Sven Fischers war seine Ausrüstung. Er lief grundsätzlich ohne Handschuhe, setzte immer ein altes Stocksystem ein und schoss als einziger Biathlet mit einem SuhlerUnterlader.
Karriereende
Sven Fischer erklärte am 7. Mai 2007 seinen Rücktritt vom aktiven Biathlonsport und gab bekannt, dass er als sportlicher Berater und Co-Kommentator beim ZDF im Bereich des Biathlonsports arbeiten werde.
Am 15. September 2007 bestritt er mit 43 Mitstreitern (unter anderem Klassenkameraden, Mannschaftskollegen und internationalen Freunden und Betreuern) in der Oberhofer Rennsteigarena sein Abschiedsrennen als Zweier-Staffellauf. Bei diesem Rennen wurde er noch einmal von mehr als 8000 Fans mit dem legendären Schlachtruf „Hopp Fisch“ angefeuert.
Im September 2021 teilte Fischer auf seiner Website mit, er habe „inzwischen die Trainerscheine C, B und A absolviert und die Zwischenprüfung hinter sich gebracht“.[3] Im November 2023 erklärte er, inzwischen sein Diplom-Trainer-Studium an der Trainerakademie in Köln beendet zu haben; nach der Saison werde er seine Bachelor-Arbeit an der Universität Leipzig angehen.[4]
Es wurden nur die nichtolympischen Wettbewerbe ausgetragen
TV-Engagement
Seit der Saison 2007/08 ist Sven Fischer in der Nachfolge von Petra Behle als Experte beim ZDF tätig. Seinen Einstand am Mikrofon gab er am 12. August 2007 beim City-Biathlon in Püttlingen.[5]
Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Schmalkalden[6] im Jahr 1999
2006 plante die Stadt Schmalkalden, ihr Stadion nach Sven Fischer zu benennen. Fischer lehnte jedoch ab mit der Begründung, es gebe Menschen, die mehr für Schmalkalden und das Stadion geleistet hätten als er.[7]
Ehrungen der Biathlonstaffel mit Fischer:
3. Platz Sportler des Jahres (Mannschaft) 1994, 2003, 2006
Wahl zum Winterstar 2006, Kategorie Beste Mannschaft, durch die Zuschauer des Bayerischen Rundfunks und die Leser der Bild[8]
Privatleben
Fischer war der Schwager seines Mannschaftskameraden Frank Luck während dessen Ehe mit Fischers Schwester Andrea. Als sich das Paar trennte, blieb das gute Verhältnis zwischen Fischer und Luck erhalten.[9]
Fischer ist Jäger. Frank Luck hatte Fischer ab 1994 regelmäßig zur Jagd mitgenommen. 2000 erwarb Fischer selbst einen Jagdschein. Er bevorzugt die Pirschjagd auf Gämsen und Rehe im bergigen Gelände.[10]
Fischer spricht fließend Norwegisch, was aus seiner früheren Beziehung zu der ehemaligen norwegischen Biathletin Annette Sikveland herrührt.[11] 2004 erhielt er in Ruhpolding vom norwegischen Botschafter den „Goldenen Lachs“ für seine Verdienste um die deutsch-norwegische Freundschaft. Den damit verbundenen Sachpreis, eine Tonne Lachs, spendete er an Altenheime in Norwegen und Deutschland.[12]
Sven Fischer heiratete am 21. September 2007 im Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden seine langjährige Lebensgefährtin Doreen Ehrle,[6] mit der er eine Tochter (* 2004) und einen Sohn (* 2007) hat.
Am 24. Mai 2008 gaben sich dann beide in der Stadtkirche St. Georg in Schmalkalden das kirchliche Ja-Wort,[6] verbunden mit der Taufe von Sohn Johann.[13]