Hochfilzen ist eine der fünf Pillerseetalgemeinden und liegt am Grießenpass an der Grenze zum Bundesland Salzburg. Südlich des Passes, der 975 Meter hoch liegt, steigt das Land zu den Kitzbüheler Alpen an. Die höchste Erhebung auf Gemeindegebiet ist das Spielberghorn mit 2044 Meter. Im Norden liegen die Loferer Steinberge, im Nordosten die Leoganger Steinberge. Hier sind die höchsten Berge Jungfrau (1910 m), Barbarahorn (2058 m) und Großes Marchenthorn (2375 m).
Die Gemeinde hat eine Fläche von 32,68 Quadratkilometer. Davon sind 15 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 64 Prozent Wald und 6 Prozent Almen.[1]
Hochfilzen war einst eine Streusiedlung von Bauernhäusern innerhalb der ehemaligen HofmarkPillersee. In einem Güterverzeichnis des Klosters Rott von 1377 ist Hochfilzen erstmals urkundlich erwähnt. Es liegt dem Ortsnamen der alte Flurnameauf der Hochfilzen zugrunde (zu mittelhochdeutschvilz ‚Moorgebiet‘). Als die Region von Tirol 1504 übernommen wurde, blieben die Rechte des Klosters als Hofmark aber erhalten.[2]
Schon 1762 taucht das kleine bäuerliche Dorf beim LandgerichtKitzbühel auf. 1753 errichtete man die erste Schule, die sich aber nicht durchsetzen konnte. Etwa 30 Jahre später konnte wieder eine Schule eingerichtet werden. Der Unterricht wurde im Dorfwirtshaus abgehalten. Schließlich errichtete man 1813 das erste Schulgebäude. 1906 erfolgte ein Neubau. Bei der Verwaltungsreform von 1833 entwickelte sich das kleine Viertel Hochfilzen zur Gemeinde.[2]
1875 errichtete man die Salzburg-Tiroler-Bahn, und somit wurde Hochfilzen damals an das modernste Verkehrsmittel angeschlossen. 1878 richtete man erstmals einen Artillerie-Schießplatz in der Schüttach-Au von der k.u.k Armee ein, der aber 1908 wieder geschlossen wurde. 1939 wurde er wieder eröffnet und nach dem Zweiten Weltkrieg vom Bundesheer übernommen.[2]
Mit der Errichtung des Magnesitwerkes im Jahre 1957 fand in Hochfilzen ein wirtschaftlicher Aufschwung statt. Der Betrieb, welcher derzeit zu der RHI Magnesita gehört, fördert bis heute Magnesit und stellt feuerfeste Massen als Endprodukt her.[2]
Katholische Pfarrkirche Hochfilzen Unsere Liebe Frau Maria Schnee: 1745/46 errichtete Pfarrkirche mit barocker Hochaltarstatue Maria Loreto aus der 1682 erbauten Vorgängerkapelle und Rokokokrippe mit bekleideten Figuren; die Kirche wurde 1960/61 erweitert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Magnesitabbau im Tagebauverfahren am Weißenstein (Gemeindegebiet Fieberbrunn) auf einer Seehöhe zwischen 1430 und 1700 Metern und Magnesitverarbeitung kennzeichnen seit Mitte der 1950er-Jahre die wirtschaftliche Struktur der Gemeinde.
Die RHI Magnesita, Weltmarktführer für Feuerfestprodukte, betreibt seit 1959 ein Werk zur Herstellung von Feuerfestprodukten auf Magnesitbasis (Sintermagnesia) in Hochfilzen. Zu diesem Werk gehört auch ein 105 Meter hoher Kamin. Eine Kombination aus Schlauchfilter- und Naßfilteranlage reduziert den Schadstoff- und Schmutzausstoß.
Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen 2022 statt. Konrad Walk, der das Amt am 29. April 2015 von Sebastian Eder übernommen hatte,[5] wurde 2016 und 2022 mit einer Zweidrittelmehrheit im Amt bestätigt.[6][4]
Das Gemeindewappen wurde 1974 verliehen. Turm und Schwert sind die Attribute der hl. Barbara, Patronin der Bergleute und der Soldaten, der auch eine 1898 erbaute Kapelle geweiht ist. Sie stehen für den Magnesitabbau und den Truppenübungsplatz in der Gemeinde.[8]
1875 wurde Hochfilzen an das Eisenbahnnetz angeschlossen, bald danach wurde ein Truppenübungsplatz errichtet. Der Truppenübungsplatz wird heute vom österreichischen Bundesheer als Heeressportzentrum für Biathlon sowie für die Überlebenstrainingslehrgänge des Jagdkommandos genutzt. Der Truppenübungsplatz war einer der Schauplätze im Lucona-Skandal, der Ende der 1970er Jahre das politische Österreich erschütterte. Hier befindet sich auch das Tragtierzentrum.
Persönlichkeiten
Sebastian Eder (* 1955), Mediziner und Politiker, Abgeordneter zum Nationalrat