Jochberg (Tirol)

Jochberg
Wappen Österreichkarte
Wappen von Jochberg
Jochberg (Tirol) (Österreich)
Jochberg (Tirol) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Kitzbühel
Kfz-Kennzeichen: KB
Fläche: 87,86 km²
Koordinaten: 47° 23′ N, 12° 25′ OKoordinaten: 47° 22′ 48″ N, 12° 25′ 11″ O
Höhe: 923 m ü. A.
Einwohner: 1.542 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 18 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6373
Vorwahl: 05355
Gemeindekennziffer: 7 04 08
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorf 22
6373 Jochberg
Website: www.jochberg.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Günther Resch (vormals FPÖ, jetzt unabhängig)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(13 Mitglieder)
8
5
Insgesamt 13 Sitze
  • ZSOMM: 8
  • ÖVP: 5
Lage von Jochberg im Bezirk Kitzbühel
Lage der Gemeinde Jochberg (Tirol) im Bezirk Kitzbühel (anklickbare Karte)Aurach bei KitzbühelBrixen im ThaleFieberbrunnGoing am Wilden KaiserHochfilzenHopfgarten im BrixentalItterJochbergKirchberg in TirolKirchdorf in TirolKitzbühelKössenOberndorf in TirolReith bei KitzbühelSchwendtSt. Jakob in HausSt. Johann in TirolSt. Ulrich am PillerseeWaidringWestendorfTirol
Lage der Gemeinde Jochberg (Tirol) im Bezirk Kitzbühel (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Jochberg ist eine Gemeinde mit 1542 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) und ein Dorf im Bezirk Kitzbühel in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Kitzbühel.

Geografie

Der Ortskern von Jochberg liegt etwa auf halbem Weg zwischen Kitzbühel und dem Pass Thurn, der nach Mittersill im Salzburger Pinzgau führt. Das Gemeindegebiet bildet den südlichsten Teil des Leukentales und reicht bis zur Grenze zum Bundesland Salzburg. Rund 500 Meter vor dieser Bundeslandsgrenze liegt der Torsee, der Quellsee der Saalach.

Gemeindegliederung

Jochberg besteht aus einer einzigen, gleichnamigen Katastralgemeinde und Ortschaft.

Legende zur Gliederungstabelle
In der Spalte Katastralgemeinden sind sämtliche Katastralgemeinden einer Gemeinde angeführt. In der Klammer ist die jeweilige Fläche in km² angegeben.
In der Spalte Ortschaften sind sämtliche von der Statistik Austria erfassten Siedlungen, die auch eine eigene Ortschaftskennziffer aufweisen, angeführt. In der Hierarchieebene derselben Spalte, rechts eingerückt, werden nur Ansiedlungen, die mindestens aus mehreren Häusern bestehen, dargestellt.

Die wichtigsten der verwendeten Abkürzungen sind:

  • M = Hauptort der Gemeinde
  • Stt = Stadtteil
  • R = Rotte
  • W = Weiler
  • D = Dorf
  • ZH = Zerstreute Häuser
  • Sdlg = Siedlung
  • Hgr = Häusergruppe
  • E = Einzelgehöft (nur wenn sie eine eigene Ortschaftskennziffer haben)

Die komplette Liste der Statistik Austria ist in: Topographische Siedlungskennzeichnung nach STAT

Zu beachten ist, dass manche Orte unterschiedliche Schreibweisen haben können. So können sich Katastralgemeinden anders schreiben als gleichnamige Ortschaften bzw. Gemeinden.

Quelle: Statistik Austria

Ortsteile

  • Astach
  • Bärenbichl
  • Ed
  • Filzen
  • Hütten
  • Jochbergwald
  • Irler
  • Jodlbichl
  • Kalkschmidt
  • Künstler
  • Mairhofen
  • Oberhausen
  • Parzen
  • Pschitt
  • Reith
  • Riesern
  • Vorderreith

Nachbargemeinden

Drei der sieben Nachbargemeinden liegen im Bezirk Kitzbühel, die anderen im Bezirk Zell am See (ZE).

Kitzbühel Aurach bei Kitzbühel
Kirchberg in Tirol Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Saalbach-Hinterglemm (ZE)
Bramberg am Wildkogel (ZE) Mittersill (ZE) Stuhlfelden (ZE)

Geschichte

Das Gebiet rund um Jochberg ist schon seit Urzeiten besiedelt. Auf der Kelchalpe bei Aurach befand sich schon um 1500 vor Christus ein Bergbauzentrum. Zwei Schmelzhütten aus der Zeit um 3000 vor Christus zeigen, dass der Bergbau in dieser Region noch älter ist.[1]

Bei Jochberg handelt es sich um eine Rodungssiedlung. Die Siedler kamen vom Kloster Rott am Inn, die sich das Land erst urbar machen mussten. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als „Lohberg/Johberg“ erfolgte unter Heinrich IV. im Jahr 1073, wobei es sich bei der Aufzeichnung allerdings um ein diplomatisches Falsifikat des späten 12. oder frühen Jahrhunderts handelt.[2][3] Seit 1275 gilt Jochberg als Nahtstelle zwischen Salzburg und Bayern.[1]

Ab dem 14. Jahrhundert gehörte das Dorf zum Gericht Kitzbühel. Ein Jahrhundert später wurde der Ortsteil umgehend ausgebaut und wurde zu einem Viertel. Um 1500 veränderte sich der Charakter Jochbergs und der Bergbau wurde erneut aufgenommen. Es wurden Metalle wie Silber und Kupfer geschürft. Verhüttet wurde das Erz im Weiler „Hütten“. Bis 1926 war der Bergbau in dieser Region in Betrieb, die Hütte bis 1874.[1]

Seit 1762 ist Jochberg ein eigenes Dorf und scheint unter den zehn Dörfern des Landesgerichts Kitzbühel auf. Im Jahre 1835 baute man eine Straße.[1]

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Jochberg
Wallfahrtskapelle Jochbergwald
  • Pfarrkirche Jochberg: Die barocke, von 1750 bis 1752 von Kassian Singer erbaute Kirche wurde von Simon Benedikt Faistenberger farbenprächtig ausgemalt. Fast 300 Jahre lang war der Wolfgangsbrunnen, der unterhalb der Kirche entsprang, Ziel von Pilgern, welche Heilung suchten und fanden. Dies ist in einem sogenannten „Mirakelbuch“ aus dem Jahr 1505 in 99 Fällen schriftlich überliefert. Weshalb dieses Pilgertum zur Wolfgangsquelle langsam versiegte, ist nicht klar. Auf Initiative von Pfarrer Andreas Jakober gründete sich der Verein der Freunde der Wolfgangsquelle. Das Wolfgangswasser aus einer Tiefbohrung kann nun in der gotischen Wolfgangskapelle in der Pfarrkirche berührt werden.
  • Wallfahrtskapelle Jochbergwald Mariä Heimsuchung
  • Schaubergwerk Kupferplatte.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 56 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 19 Haupterwerbsbauern. Diese bewirtschafteten mehr als 60 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 45 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft, 22 im Bereich Herstellung von Waren und je zwei in der Energieversorgung und der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche freiberufliche Dienstleistungen (70), soziale und öffentliche Dienste (50) und Beherbergung und Gastronomie (47 Mitarbeiter).[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 56 65 50 43
Produktion 22 24 71 103
Dienstleistung 112 81 251 213

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 688 Erwerbstätige in Jochberg. Davon arbeiteten 230 in der Gemeinde, zwei Drittel pendelten aus.[7]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 13 Mitglieder.

  • Mit der Gemeinderatswahl 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 4 SPÖ, 4 ÖVP, 4 FPÖ, 1 Unabhängige Liste.
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2016 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: Heimatliste Jochberg 1, FPÖ 7, ÖVP 4, und Unabhängige Liste Jochberg 1.[8]
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2022 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 Zsommhoit´n für Jochberg – Günter Resch – ZSOMM, 5 Gemeinsam für Jochberg – Tiroler Volkspartei – VP TIROL.[9]

Bürgermeister

  • 1956–1968 Hans Neuper
  • 1968–1977 Artur Larcher
  • 1977–1986 Josef Heinz Huber
  • 1986–2004 Richard Noichl (SPÖ)
  • 2004–2016 Heinz Leitner (SPÖ)
  • seit 2016 Günter Resch (vormals FPÖ)[10]

Wappen

Das Wappen der Gemeinde zeigt einen rechtsschreitenden Ochsen und nimmt auf die Höhenlage der Gemeinde und die Bedeutung der Landwirtschaft Bezug. Das Wappen der Ochsenberger, einer Adelsfamilie mit viel Grundbesitz im Viertel Jochberg, bildete die Grundlage für das Jochberger Wappen.[11]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

Commons: Jochberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Michael Fritz: Geschichte Tirol, Jochberg. Verein „fontes historiae – Quellen der Geschichte“, abgerufen am 12. September 2021.
  2. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 220–221 Nr. 248.
  3. Klaus Lewandowski: „Jochberg, Du mei Hoamat!“ Heimatbuch Jochberg. Hg. von der Gemeinde Jochberg in Tirol, Jochberg 2001, S. 35.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Jochberg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. September 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Jochberg, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. September 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Jochberg, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. September 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Jochberg, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. September 2021.
  8. Land Tirol – Wahlen 2016. Abgerufen am 12. September 2021.
  9. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Jochberg. Land Tirol, abgerufen am 20. Juli 2022.
  10. Bürgermeister. Gemeinde Jochberg, abgerufen am 12. September 2021 (österreichisches Deutsch).
  11. Jochberg (Land Tirol), tirolatlas, abgerufen am 26. November 2012