Der Ort Soportújar liegt an einem Südhang der Alpujarras im Quellgebiet mehrerer, allesamt in den Río Seco mündender Bergbäche (barrancos) ca. 64 km (Fahrtstrecke) südöstlich der Provinzhauptstadt Granada in einer Höhe von ca. 940 m; die Mittelmeerküste bei Motril ist gut 42 km in südwestlicher Richtung entfernt. Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die geringen Niederschlagsmengen (ca. 640 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.
Infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) und dem daraus resultierenden Verlust von Arbeitsplätzen ist die Einwohnerzahl der Gemeinde seit der Mitte des 20. Jahrhunderts deutlich zurückgegangen.
Wirtschaft
Noch in der frühen Neuzeit lebten die Bewohner des Ortes in hohem Maße als Selbstversorger von den Erträgen ihrer Felder und Hausgärten. Außerdem wurde Viehzucht (v. a. Schafe, Ziegen und Schweine) betrieben; Esel wurden als Tragtiere gehalten. Dieser Zustand änderte sich erst mit dem Ausbau der Infrastruktur im 20. Jahrhundert. Heute dominieren Oliven- und Mandelbaumplantagen. Im Ort selbst haben sich Kleinhändler, Handwerker und Dienstleister aller Art angesiedelt. Seit den 1960er Jahren spielt der innerspanische Tourismus eine immer größer werdende Rolle.
Die zumeist aus Bruchsteinen gebauten Häuser des Ortes sind verputzt und weiß getüncht. Wegen der geringen Niederschläge haben die meisten Häuser Flachdächer.
Einige Teilstücke der Gassen des Ortes sind in berberischer Tradition überbaut.
Die einschiffigeIglesia de Santa María la Mayor entstand im 16. Jahrhundert an der Stelle einer kleinen Moschee; in den folgenden Jahrhunderten wurde sie jedoch wiederholt umgebaut.
Umgebung
Etwa 3 km Luftlinie, aber knapp 8 km Fußweg nordöstlich des Ortes befindet sich das buddhistische Zentrum O Sel Ling („Ort von hellem Licht“) mit einem ca. 4 m hohen Chörten und einem Tempel zu Ehren der Halbgöttin Tara.