Schmalnau liegt in der Rhön am Südwestrand des Naturparks Hessische Rhön und am Westrand des Biosphärenreservats Rhön an der Einmündung der durch das Dorf fließenden Schmalnau (im Ober- und Mittellauf auch Rommerser Wasser genannt) in die dort von Osten kommende Fulda. Auf etwa 345 bis 420 m ü. NN gelegen befindet es sich zwischen den Ebersburger Gemeindeteilen Ebersberg und Weyhers im Norden, Thalau mit der Ortslage Stellberg im Südsüdwesten und Ried im Westnordwesten sowie den Gersfelder Stadtteilen Hettenhausen im Osten, Gichenbach im Ostsüdosten.
Die Ersterwähnung des Dorfes erfolgte um 900 bei einem Tauschgeschäft des Besitzes von Graf Konrad dem Älteren an das Kloster Fulda.
Um 1383 und war Filiale von Dietershausen und gehörte zum Bistum Würzburg. Um 1500 wird eine Kapelle erneut erwähnt.
1812 wird sie Pfarrkirche im Bistum Fulda und ist St. Martin geweiht. Für den Turm der Martinskirche hat die Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen drei Generation von Otto-Glocken gegossen. Im Jahr 1908 erhielt die Kirche vier Bronzeglocken mit den Tönen es – ges – as – b. Im Ersten Weltkrieg wurden sie bis auf die ges-Glocke eingeschmolzen. 1926 wurde das Geläut durch drei neue Glocken wieder ergänzt. Auch diese Glocken fielen der kriegsbedingten Glockenvernichtung zum Opfer. In Jahren 1951 und 1953 lieferten die Ottos drei neuen Bronzeglocken mit den Schlagtöne es, gis und ais.[12][13]
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda, Stadt Gersfeld
Jüdische Gemeinde
In Schmalnau gab es eine jüdische Gemeinde. Im Jahre 1832 wurde eine eigene israelitische Schule eingerichtet, die auch die jüdischen Kinder der umliegenden Ortschaften besuchen mussten. 1892 lebten in Schmalnau elf, 1935 noch 15 jüdische Familien. Kurz darauf löste sich die jüdische Gemeinde auf. Im Sommer 1938 erwarb die politische Gemeinde die Synagoge. Der letzte Jude im Ort war Metzgermeister Reinberg, der im Herbst 1938 Schmalnau verließ. Nach 1945 wurde die Synagoge zum Feuerwehrhaus umgebaut.[18]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: bis 1970:[1]; Nach 1970 Gemeinde Eberburg:[2]; Zensus 2011[19]
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Schmalnau 1122 Einwohner. Darunter waren 18 (1,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 234 Einwohner unter 18 Jahren, 456 zwischen 18 und 49, 237 zwischen 50 und 64 und 198 Einwohner waren älter.[20] Die Einwohner lebten in 444 Haushalten. Davon waren 111 Singlehaushalte, 117 Paare ohne Kinder und 174 Paare mit Kindern, sowie 36 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 93 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 303 Haushaltungen lebten keine Senioren.[20]
Für Schmalnau besteht ein Ortsbezirk (Gebiete des Ortsteils Schmalnau) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[16] Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 64,57 %. Dabei wurden gewählt je zwei Mitglieder der CDU und SPD, sowir ein Mitglied „Freien Wählergemeinschaft Ebersburg“ an.[21] Der Ortsbeirat wählte Daniel Kreis (SPD) zum Ortsvorsteher.[22]
↑Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S.588, hier insbes. S. 224, 408, 517, 528, 550, 552.
↑Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S.556, hier insbes. S. 212, 382, 481, 490, 506, 507, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.3, S.84, Punkt 93 Abs. 52 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0MB]).