Die Entscheidung über den Austragungsort fiel beim 78. FIDE-Kongress während der 38. Schacholympiade November 2008 in Dresden.[1] Mit 95 gegen 40 Stimmen gewann das Angebot der Türkei gegen das andere aus Montenegro (Budva).
Seit 2000 findet in der Türkei ein Schachboom statt. Es wurden seitdem mehr als 100 internationale Turniere veranstaltet, darunter Europameisterschaften, Jugendweltmeisterschaften und Schacholympiaden für Kinder. Die Zahl der Mitglieder des Schachverbandes wuchs in acht Jahren von 3000 auf über 250.000 an. Ali Nihat Yazıcı, Präsident des türkischen Schachverbandes, war aufgrund seiner Aktivitäten Auslöser des Booms.[1] Yazıcı ist jetzt einer der Vizepräsidenten der FIDE.
Mehr als zwei Jahre nach der Entscheidung über den Austragungsort wurden einige Vorwürfe laut. Am 24. November 2010 veröffentlichte die New York Times einen großen Artikel über die Möglichkeit von Bestechungen.[2]
Im Juni 2012 teilte Ali Nihat Yazıcı mit, dass keine Schiedsrichter aus Deutschland, England, Frankreich, Georgien, der Schweiz, der Ukraine und den USA bei der Olympiade eingesetzt würden, weil diese Länder dem Weltschachbund in den letzten Jahren durch juristische Auseinandersetzungen finanziellen Schaden zugefügt hätten. Die betroffenen Föderationen legten gegen den Ausschluss ihrer Schiedsrichter Protest ein.[3]
Den Gaprindaschwili-Cup für das beste kombinierte Ergebnis beider Wettbewerbe gewann Russland vor China und der Ukraine.
Insgesamt wurden bei der Schacholympiade 6148 Partien gespielt (2446 Weißsiege, 1590 Remis, 2050 Schwarzsiege und 62 kampflos entschiedene Partien).
Mit seiner 21. Teilnahme an einer Schacholympiade stellte der philippinische Großmeister Eugenio Torre einen Rekord auf.[5] Torre kam auf 3,5 Punkte aus 7 Partien und konnte dabei Siege gegen Ferenc Berkes und Nigel Short verbuchen.
Dem russischen Journalisten Jewgeni Surow wurde von den Organisatoren die Akkreditierung versagt und er durfte auch als Zuschauer nicht die Halle betreten. Diese Einschränkung der Pressefreiheit wurde von der Russischen Schachföderation[6] und über 40 Teilnehmern der Olympiade[7] in offenen Briefen kritisiert.
Während der Schacholympiade fand auch ein als World Youth Chess Olympiad bezeichneter Wettbewerb für Ländermannschaften der Altersklasse U16 statt. Es gewann Russland vor Iran und Indien. Mannschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren nicht am Start.[8]