Die 30. Schacholympiade fand vom 7. bis 25. Juni 1992 in Manila auf den Philippinen statt. Sie wurde von der FIDE organisiert und bestand aus einem offenen Teamwettbewerb und einem speziell für Frauen. Zusätzlich fanden noch diverse Attraktionen statt, um Schach bekannt zu machen.
Gespielt wurde im Philippine International Convention Center. Es nahmen 102 Mannschaften mit insgesamt 617 Spielern teil, darunter 117 Großmeister, 146 Internationale Meister und 38 FIDE-Meister.
Jede Mannschaft spielte an 4 Brettern im Schweizer System, sodass möglichst punktgleiche Mannschaften gegeneinander antraten. Zeitkontrollen waren nach 2 Stunden für die ersten 40 Züge, dann eine Stunde für 20 weitere Züge.
Bei dieser Olympiade traten erstmals 12 verschiedene Mannschaften aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion an. Die Auflösung des bisherigen jugoslawischen Staates führte zum erstmaligen selbständigen Antreten von Mannschaften aus Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina. Außerdem kehrte Südafrika nach der 1974 erfolgten Suspendierung in den Kreis der Teilnehmer zurück. Die Veranstaltung war der internationale Durchbruch für den späteren SchachweltmeisterWladimir Kramnik. Er trug damals nur den Titel eines FIDE-Meisters, war aber auf Empfehlung von Garri Kasparow ins russische Team berufen worden und erzielte am ersten Reservebrett ein sensationelles Ergebnis von 8½ Punkten aus 9 Partien, was einer Elo-Performance von 2958 entsprach.[1]
Für die Schweiz spielten: Tatjana Lematschko (9½ Punkt aus 13 Partien), Barbara Hund (7 aus 13), Claude Baumann (4 aus 11) und Corinne Schneider (2 aus 5).[5]