San Daniele del Friuli oder kurz San Daniele (furlanischSant Denêl, deutsch: Sankt Daniel in Friaul) ist eine Kleinstadt mit 7914 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Region Friaul-Julisch Venetien auf 252 m s.l.m. mit historischen Bauwerken aus dem 16.–18. Jahrhundert. Sie wurde 1976 durch ein Erdbeben weitgehend zerstört. Auch vom Erdbeben von 1348 sind schwere Schäden überliefert.[2]
Die Stadt ist der Herkunftsort des weltberühmten San-Daniele-Schinkens. San Daniele ist zudem Mitglied der Cittàslow, einer 1999 in Italien gegründeten Bewegung zur Entschleunigung und Erhöhung der Lebensqualität in Städten.
Das Zentrum von San Daniele liegt östlich vom Tagliamento auf einer Anhöhe, die Colle Massimo heißt. Die Stadt ist gegliedert in die Stadtteile Altstadt, Borgo Pozzo, Borgo Sacco, Borgo Sopracastello, Chiamanis, Borgo Sottoagaro, Picaron, Borgo Nuovo, Zulins, Bronzacco, Soprapaludo, die Orte Villanova und Cimano sowie die Siedlung Aonedis.
Im Südosten liegt in einer Entfernung von 25 km die Provinzhauptstadt Udine und 114 km entfernt Triest, die Hauptstadt der Region Friaul-Julisch Venetien. Nach Venedig im Südwesten sind es 140 km.
Am 11. Mai 1809 führten die Österreicher unter Erzherzog Johann bei San Daniele del Friuli ein unglückliches Rückzugsgefecht gegen die Franzosen.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Ins 15. Jahrhundert zurück reichen die Anfänge der Biblioteca Guarneriana, in die 1743 der Nachlass von Giusto Fontanini (1666–1736), eines aus San Daniele stammenden Gelehrten, aufgenommen wurde. Der Bestand von 600 Handschriften, 84 Inkunabeln und 600 Frühdrucken findet auch in der internationalen Forschung Beachtung.[4] Der historische Teil der Bibliothek ist seit dem 18. Jahrhundert im 1415 errichteten Palazzo Comunale untergebracht.
Der Dom San Michele Arcangelo am zentralen Platz der Stadt wurde von 1707 bis 1725 erbaut. Mit dem Bau des Campanile wurde bereits 1531 begonnen.
Roberta Costantini, Fulvio Dell’Agnese, Micol Duca, Antonella Favaro, Monica Nicoli, Alessio Pasian: Friuli-Venezia Giulia. I luoghi dell’arte, S. 254–257; Bruno Fachin Editore, Triest; ISBN 88-85289-57-6