Duino-Aurisina (slowenischDevin-Nabrežina, deutschThübein-Nabreschin oder auch Tybein) ist eine Gemeinde mit 8353 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) an der Adriaküste im Nordosten Italiens in der Region Friaul-Julisch Venetien. Im Mittelalter, bis 1399, war die Herrschaft Duino Lehen und die dort an der Küste gelegene gleichnamige Burg Stammsitz der Herren von Duino; nach dem Erlöschen der Herren von Duino ging beides an deren Verwandte über, die Herren von Walsee.
Duino war in den letzten Jahrzehnten der Donaumonarchie ein bekannter Hafen- und Badeort.
Die Gemeinde erstreckt sich über ein Gebiet von 45 km². Sie besteht aus den Ortschaften Ceroglie Dell’Ermadda (slowenisch Cerovlje), Duino (Devin), Malchina (Mavhinje), Medeazza (Medja vas), Precenico (Prečnik), Prepotto (Praprot), San Pelagio (Šempolaj), San Giovanni di Duino (Štivan), Sistiana (Sesljan), Slivia (Slivno), Ternova Piccola (Trnovca), Villaggio del Pescatore (Ribiško naselje), Visogliano (Vižovlje), Aurisina S. Croce (Nabrežina Križ), Aurisina Cave (Nabrežina Kamnolomi), Aurisina Stazione (Nabrežina Postaja) und Aurisina Centro (Nabrežina).
In Duino befinden sich mehrere Kirchen, die teilweise auf spätantiken Fundamenten stehen. Zudem weist der Ort gleich mehrere Burgen und burgartige Schlösser auf.
Schloss Duino
Die bekannteste Anlage, das Neue Schloss, das sich heute im Besitz der Familie Karl Prinz von Thurn und Taxis befindet und von ihr bewohnt wird, zeigt unter anderem die berühmte Palladianische Treppe. Einige Säle des Schlosses wurden jetzt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zu besichtigen sind unter anderem ein Pianoforte, auf dem Franz Liszt während seines Aufenthaltes hier musiziert hat, und der Schlosspark, mit Blick auf den Golf von Triest.
Das Schloss kam über Gräfin Theresa Maria von Thurn-Hofer und Valsassina († 1893), deren Familie es seit dem 16. Jahrhundert gehört hatte, an ihre Tochter Marie Prinzessin zu Hohenlohe, verheiratete Prinzessin von Thurn und Taxis, die Förderin Rainer Maria Rilkes. Heute gehört Duino ihrem Nachfahren Prinz Carlo della Torre e Tasso (Thurn und Taxis), Duca di Duino.
Nach Schloss Duino sind Rilkes Duineser Elegien benannt, die hier teilweise entstanden sind. An den Dichter erinnert der Rilkeweg entlang der Felsen zwischen Sistiana und Duino, von dem aus sich ein Panorama-Blick auf die Bucht von Sistiana, den Golf von Triest und das Schloss bietet.
Auf halbem Weg zwischen Duino-Aurisina und San Giovanni di Duino befindet sich ein 1965 entdecktes Mithräum in einer natürlichen Grotte, das an manchen Tagen besichtigt werden kann[3].
Landschaft
Sistiana: Die Nachbarortschaft Sistiana ist wegen ihrer schönen Bucht und ihres Badestrandes gut bekannt.
Steinbrüche: In Aurisina befinden sich mehrere Steinbrüche, darunter einer aus römischer Zeit (Cava romana), in denen sogenannte Karstmarmore gewonnen werden. Kalkstein aus diesem Abbaugebiet wurde neben Sandstein aus der Umgebung von Muggia und istrischen Kalksteinen für Bauten in Aquileia verwendet.[4]
Auch die Salcanobrücke, eine Eisenbahnbrücke, wurde 1905 aus solchem Kalkstein gebaut.[5]
Ludwig Boltzmann (1844–1906), österreichischer Physiker und Philosoph, beendete durch Selbstmord sein Leben in Duino
Literatur
Mattia Viale: Fortune familiari e cultura materiale nel Friuli cesareo: il caso dei della Torre di Duino tra Sei e Settecento, in: Itinerari di ricerca storica, XXXVI (2022) 11–21. (online)
↑Franco Cucchi, Santo Gerdol u. a.: Der Naturstein aus dem Triester Karst. Camera di Commercio Industria Artigianato e Agricoltura, Triest 1989, S. 17–18.