Oviedo liegt auf einer Höhe von 231 m ü. M. im Zentrum Asturiens. Südlich der Stadt fließt der Rio Nalón. Die höchste Erhebung ist mit 708 m der El Picayu. Nach dem nördlich gelegenen Gijón am Golf von Biskaya sind es etwa 28 Kilometer, Madrid liegt 465 Kilometer entfernt.
Die Gemeinde Oviedo grenzt an die folgenden Nachbargemeinden:
Quelle: Agencia Estatal de Meteorología – AEMET[3]
Wappen
Das Siegeskreuz mit den Engeln ist das Wappen des Erzbischofs von Oviedo.
Das Kreuz auf blauem Grund wird umrahmt von den Ehrentiteln:
MUY NOBILE, MUY LEAL, BENEMERITA, INVICTA, HEROICA, BUENA
(Sehr edel, sehr treu, verdienstvoll, unbesiegt, heldenhaft, gut)
Das Siegeskreuz steht zusammen mit den Ehrentiteln für die Monarchie Asturiens.
Geschichte
Spätgotische Kathedrale von Oviedo
Oviedo entstand auf einem Hügel, den die RömerOvetao nannten. Unweit der alten Römersiedlung Lucus Asturum gründeten 761 der Mönch Máximo und sein Neffe Fromestano an der römischen Straße, die León über den Pajares-Pass mit Lugo de Llanera verband, ein Kloster und errichteten eine Einsiedelei (ermita) zu Ehren des Märtyrers San Vicente. Später stießen zwei Dutzend Mönche aus dem muslimischen Süden zu den Gründern und wählten laut Urkunde vom 25. Dezember 781 Fromestano zu ihrem ersten Abt. Sie erhielten den Schutz Fruelas I., der den Ort zur Residenz für seine Frau Munia wählte, die hier ihren Sohn und späteren König Alfons II. gebar.
Alfons II. war es auch, der die Hauptstadt im Jahre 812 hierher verlegte und Oviedo zum Bischofssitz machte. Im Jahr 912 verlor unter García I. Oviedo jedoch die Hauptstadtfunktion im Zuge der Rückeroberung (reconquista) an León. Alfons II. befestigte Oviedo und stattete es mit Palästen, Kirchen und anderen Infrastrukturelementen aus. Beispiel für Letzteres ist ein Aquädukt, von dem heute noch drei Bögen zu besichtigen sind.
Während seiner Regierungszeit wurde 812 in Santiago de Compostela ein Grab entdeckt, das man Jakobus dem Älteren zuschrieb. Der König zog von Oviedo nach Santiago und soll damit der erste Jakobspilger gewesen sein. Er soll gleichzeitig den ersten Jakobsweg, den Camino Primitivo eröffnet haben. Der Jakobsweg, wenn auch ein „Nebenweg“, sorgte für eine wirtschaftliche Belebung der Stadt während des gesamten Mittelalters.
Zweimal in seiner Geschichte wurde Oviedo schwer zerstört: im Jahr 1521 durch eine Brandkatastrophe sowie 1934 bei Bergarbeiteraufständen und während des Spanischen Bürgerkrieges.
Ein (wenig schmeichelhaftes) literarisches Denkmal setzte Leopoldo Alas in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Oviedo war Vorbild für das Städtchen Vetusta in dem Roman La Regenta.
Höhepunkt des kulturellen Lebens ist alljährlich im September das „San Mateo Fest“, ein Spektakel aus Opern, Rock, Pop, Sport- und Stierkampf sowie einer großen Parade durch die Altstadt.
Prinzessin-von-Asturien-Preis
Einmal im Jahr erlangt die Stadt internationale Beachtung durch die Verleihung der Prinzessin-von-Asturien-Preise(Premios del Príncipe de Asturias) durch die spanische Kronprinzessin.
Bauwerke
Kongresspalast (Palacio de los Congresos) von Santiago Calatrava
Altstadt
Der gesamte Altstadtkern Oviedos ist Fußgängerzone, die wichtige Sehenswürdigkeiten wie die Universität, die Kathedrale San Salvador, den Palast des Markgrafen von San Félix und den Camposagrado-Palast, aber auch zahlreiche Statuen (u. a. von Woody Allen[9] und Mafalda[10]) an historischen Standorten oder die unzähligen „sidrerías“ (Apfelweinschenken) einschließt.
Das Gebäude der Universität ist das letzte des Altstadtkerns, bevor man in die neueren Stadtteile gelangt. Die Fassade im Platereskenstil aus dem 16. Jahrhundert führt zu einem Kreuzgang, der das ganze Jahr über Schauplatz zahlreicher kultureller Aktivitäten ist. Sehenswert sind überdies die nahe gelegenen Fassaden der Paläste Toreno und Camposagrado.
Kathedrale – spätgotischer Bau aus dem 15./16. Jahrhundert mit einem Turm, Säulengang am Eingang und großem Rosettenfenster, „UNESCO-Weltkulturerbe“
Cámara Santa (Heilige Kammer) in der Kathedrale (eigentlich Kapelle San Miguel) – beherbergt eine der wichtigsten spanischen Reliquiensammlungen. Gezeigt werden die Heilige Truhe, das Engelskreuz sowie das Siegeskreuz. Diese Reliquien waren früher für viele Pilger Grund für einen langen Umweg auf ihrer Pilgerschaft nach Santiago de Compostela. Als Symbole fanden sie teilweise Eingang in das Wappen von Oviedo und das des Fürstentums Asturien.
Die präromanische Kirche San Miguel de Lillo, wenige Kilometer von Oviedo entfernt (9. Jahrhundert)
Der innovative präromanische Stil Asturiens aus dem 9. Jahrhundert ist ein Exklusiverbe dieser Region mit Fokus auf Oviedo. Einige der bedeutendsten Bauten, wie die Kirchen
Die Gewinne aus Bergbau und industrieller Entwicklung in Asturien ermöglichten im 19. Jahrhundert eine bauliche Entwicklung, die man rund um die Plaza de la Escandalera und den Park Campo de San Francisco besichtigen kann. Hiervon erwähnenswert sind
der Palacio Regional, Sitz der Generalversammlung des Fürstentums,
das Gebäude der asturianischen Sparkasse Caja de Asturias
sowie das Bankgebäude der einstigen Banco Herrero,
die sich an den damaligen französischen Stil anlehnen. Ganz in der Nähe befinden sich überdies das Teatro Campoamor, wo alljährlich die Auszeichnungen Príncipe de Asturias verliehen werden, sowie das Zentrum für moderne Kunst.
Eine kleine Seitenstraße, die Calle Gil de Jaz, führt zum einstigen Provinzialhospiz (18. Jahrhundert), das heute das luxuriöse Hotel Reconquista beherbergt.
Plätze, Parks und Denkmale
Oviedo verfügt über mehrere sehenswerte Plätze (Auswahl):
Plaza de la Catedral
Plaza de Alfonso II el Casto mit den Palästen Valdecarzana und Rúa
Plaza de Trascorrales in Cimadevilla, dem ältesten Viertel der Altstadt, mit der einstigen Warenbörse
Plaza de la Constitución mit dem Rathaus und der Kirche San Isidoro, beide aus dem 18. Jahrhundert
Plaza de Fontán mit Säulengängen, der einstige Eisen- und Glasmarkt trägt
Plaza de Daoíz y Velarde mit farbenfrohen Häuser dieses Platzes und Bogengängen versehen.
Oviedo verfügt über einige Grünanlagen und Parks. Der größte ist der Parque de Invierno.
Des Weiteren befindet sich in Oviedo eine Statue von Woody Allen, der die Stadt in seinen Film „Vicky Cristina Barcelona“ mit einbaute.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Vom Ende des 18. Jahrhunderts an begann in Oviedo mit einer Waffenfabrik eine intensive industrielle Entwicklung.
Oviedo liegt inmitten eines der größten spanischen Bergbaugebiete Cuenca Central Asturiana, das 1880–1916 über die 7 km lange Bergwerksbahn Oviedo–Villapérez erschlossen wurde; weitere wichtige Standbeine waren Stahl- und Chemieindustrie. Sie ist über die Asturien-Bahn einerseits mit der Hafenstadt Gijón und andererseits mit León verbunden.
Inzwischen hat jedoch ein Strukturwandel in Richtung Verwaltung und Banken begonnen.
Beschäftigungszahlen der Gemeinde Oviedo in den Wirtschaftszweigen
30.000 Studenten besuchen heute die 1608 gegründete Universität Oviedo; durch sie ist die Stadt auch das wissenschaftliche und kulturelle Zentrum Asturiens.
In Oviedo befindet sich das „Institut für Asturische Studien“.
Am 4. April 1997 wurde in Oviedo die Biomedizinkonvention des Europarats unterzeichnet, die auch „Oviedo-Konvention“ genannt wird.
Verkehr
Nordbahnhof Oviedo, 2012
Die Stadt Oviedo ist per Flugzeug über den Flughafen Oviedo erreichbar.
↑Bochumer Themen 1980 – Jahresschau der Stadt Bochum; Vertragsunterzeichnung bei 42:20 min
↑Gustav Seebold, Ingrid Wölk: Wandel einer Stadt, Bochum seit 1945 – Dokumentation des Stadtarchivs Bochum. Chronik der laufenden Ereignisse Bochum 1945–1991. Hrsg.: Johannes Volker Wagner. Studienverlag Brockmeyer, Bochum 1993, ISBN 3-8196-0152-X, S.121.