Vinzenz war der Legende nach Diakon des greisen Bischofs Valerius von Saragossa. Datianus, der Statthalter der Provinz Tarraconensis, ließ die beiden zur Zeit der Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian verhaften. Beide wurden in Valencia gefoltert: Man warf Vinzenz nackt in einen dunklen Turm, legte ihn mit zerdehnten Gliedern und von Haken zerrissen auf einen glühenden Rost, bis er schließlich auf einem Glasscherbenlager starb. Dabei trösteten ihn angeblich Engel und machten ihm den Rost und das Marterbett zu einem zarten Blumenlager. Aus Zorn verweigerte der Statthalter die Beerdigung – er sollte von Hunden und Vögeln gefressen werden. Die Leiche, auf freiem Feld den Tieren ausgesetzt, wurde von Engeln bewacht und von zwei Raben verteidigt. Daraufhin wurde er in eine Ochsenhaut eingenäht und mit einem Mühlstein beschwert ins Meer versenkt. Die Wellen spülten ihn jedoch an Land, wo er von einer frommen Witwe gefunden und bestattet wurde.[1]
Schon im 4. Jahrhundert wird die Verehrung von Paulinus von Nola und Augustinus von Hippo besonders erwähnt. Vinzenz’ Gebeine wurden 1160 von Valencia nach Lissabon übertragen. Eine Armreliquie befindet sich in der Kathedrale von Valencia. Der Gedenktag gilt als die Mitte des Winters.
↑Günther Drosdowski: Duden Lexikon der Vornamen. Herkunft, Bedeutung und Gebrauch von mehreren tausend Vornamen. Bibliographisches Institut (Dudenverlag), Mannheim 1974, S. 209.