Outbreak – Lautlose Killer

Film
Titel Outbreak – Lautlose Killer
Originaltitel Outbreak
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1995
Länge 128 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Wolfgang Petersen
Drehbuch Laurence Dworet,
Robert Roy Pool
Produktion Arnold Kopelson,
Wolfgang Petersen,
Gail Katz
Musik James Newton Howard
Kamera Michael Ballhaus
Schnitt Neil Travis,
William Hoy,
Lynzee Klingman
Besetzung
Synchronisation

Outbreak – Lautlose Killer (Originaltitel: Outbreak) ist ein US-amerikanischer Action-Thriller des deutschen Regisseurs Wolfgang Petersen aus dem Jahr 1995. An der Produktion waren die beiden Unternehmen Punch Productions und Warner Bros. Pictures beteiligt. Die Premiere fand am 6. März 1995 in Westwood statt. In den deutschen Kinos startete der Film am 30. März 1995. Im deutschen Free-TV war er erstmals am 25. Dezember 1997 bei RTL zu sehen.[1]

In diesem Film treffen humane und militärische Interessen aufeinander. Während die Ärzte ein Gegenmittel gegen ein gefährliches Virus suchen, um seine Verbreitung zu verhindern, versuchen Militärs, dies zu unterbinden – schließlich ist ein Virus die perfekte Waffe, mit öffentlich verfügbarem Gegenmittel hingegen wertlos.

Handlung

In einem afrikanischen Dorf in der Region Motaba, Zaire, in der unter anderem auch amerikanische Soldaten in bürgerkriegsähnliche Kampfhandlungen verwickelt sind, landet 1967 ein US-Militärhubschrauber. An Bord sind zwei Virologen vom USAMRIID. Wie sich später herausstellt, handelt es sich bei den beiden um den späteren Maj. Gen. Donald McClintock und späteren Brig. Gen. Billy Ford. Die beiden werden von einem Arzt erwartet, der sie durch das Krankenlazarett führt, in dem mehrere Patienten mit einer schrecklichen Erkrankung liegen, die innerhalb weniger Tage qualvoll zum Tod führt. Nachdem sie das gesamte Ausmaß gesehen und einem Erkrankten eine Blutprobe entnommen haben, ordnet McClintock auf dem Rückflug die Vernichtung des Dorfes durch einen Luftangriff mit einer Aerosolbombe an.

Jahre später tritt in einem Dorf derselben Region erneut eine schreckliche Erkrankung auf, welche dieselben Symptome wie die von 1967 hat. Brig. Gen. Billy Ford schickt seinen Untergebenen und Freund, Col. Sam Daniels, vor Ort, damit dieser die Umstände untersucht.

Zurück in Amerika macht sich Sam Daniels an die Auswertung mitgebrachter Blutproben und entdeckt dabei ein für ihn selbst neuartiges Virus. Er ahnt nicht, dass es sich dabei um das seinem Vorgesetzten bereits bekannte aggressive Motaba-Virus handelt, eine sich schnell verbreitende Ebola-Variante. Die Bitte von Sam Daniels, vorsorglich Katastrophenalarm auszulösen, lehnt Billy Ford ab.

Kurze Zeit später treten in den Vereinigten Staaten vereinzelte Fälle mit ähnlichen Symptomen auf. Als dann in der kalifornischen Kleinstadt Cedar Creek eine Epidemie ausbricht, möchte Sam Daniels mit seinem Team sofort dorthin. Er widersetzt sich deswegen einem Befehl von Billy Ford und richtet sein Labor, anstatt wie befohlen in New Mexico, in Cedar Creek ein. Unterstützt wird er dort von seiner Ex-Ehefrau Robby Keough, die für die amerikanische Gesundheitsbehörde (CDC) arbeitet. Die Kleinstadt wird unterdessen vom Militär hermetisch abgeriegelt und es wird eine Ausgangssperre verhängt. Während sich das örtliche Krankenhaus schnell füllt und die ersten Betroffenen sterben, begeben sich Daniels und sein Team mit Hochdruck detektivisch auf die Suche nach dem ursprünglichen Überträger des Virus, dem Wirt. Als Überträger wird ein gegen das Virus immunes Wirtstier vermutet, das es zur Herstellung eines Impfstoffes zu finden gilt. Mit Hilfe des jungen Virologen und Hobbypiloten Maj. Salt stiehlt Daniels hierfür schließlich einen Hubschrauber, um so unerlaubt die Stadt zu verlassen.

Als das Wirtstier endlich in Form eines Affen ausgemacht und eingefangen ist und der Herstellung des Gegenmittels eigentlich nichts mehr im Weg steht, kommt heraus, dass das Virus vom US-Militär als biologische Waffe entwickelt worden ist. General McClintock versucht nun, diese Waffe abermals zu sichern. Nun sollen Daniels und Salt, um die Entwicklung des Serums zu verhindern, samt dem Affen eliminiert werden. Im gleichen Zug ordnet McClintock die komplette Vernichtung des vollständig abgesperrten Städtchens samt Einwohnern an.

In einem dramatischen Showdown bringen Daniels und Salt die Wahrheit ans Licht und werden dafür von McClintock gejagt. Dennoch schaffen sie es mit dem Affen zurück nach Cedar Creek, wo sie sofort mit der Herstellung des Antiserums beginnen. Da sich aber nur noch die Kranken und Sterbenden in der Stadt befinden und das Militär vollständig abgezogen wurde, wird Daniels und Salt klar, dass McClintock die Stadt bombardieren und auslöschen wird. Mit dem zuvor gestohlenen Hubschrauber versperren sie dem Flugzeug den Weg, das eine Aerosolbombe über der Stadt abwerfen und sie so auslöschen soll. Daniels führt dem Piloten des Flugzeugs die Wahrheit vor Augen. Einen Moment lang scheint es, dass der befehlsgewohnte Pilot nicht auf Daniels hört. Im letzten Moment aber wirft er die Bombe in den Ozean ab, wo sie explodiert, ohne Menschen zu töten. General Donald McClintock wird verhaftet und die übriggebliebenen Einwohner von Cedar Creek bekommen das Gegenmittel verabreicht.

Produktionsnotizen

Der Film wurde von März bis November 1994 in den Warner Bros. Studios in Burbank in den Ateliers 22, 25 und 27A gedreht. Die Außenaufnahmen entstanden in Ferndale, Arcata, Pasadena, Kauaʻi und verschiedenen Stellen in Los Angeles: Queen of Angeles Hospital, Linda Vista Hospital, Los Angeles International Airport, Flughafen Van Nuys, KCAL Television Studios, Griffith Park und San Pedro Harbour.[2]

Synchronisation

Der Film wurde von der Magma Synchrom GmbH synchronisiert.[3]

Figur Schauspieler Synchronsprecher
Col. Sam Daniels Dustin Hoffman Joachim Kerzel
Robby Keough Rene Russo Evelyn Maron
Maj. Gen. Donald McClintock Donald Sutherland Rolf Schult
Brig. Gen. Billy Ford Morgan Freeman Jürgen Kluckert
Maj. Casey Schuler Kevin Spacey Gerhard Mohr
Lt. Col. Briggs Dale Dye Ernst Meincke
Maj. Salt Cuba Gooding jr. Dietmar Wunder

Kritiken

„Mit einer gut gelaunten Starbesetzung, wie man sie sich eigentlich nur wünschen kann, durfte sich Wolfgang Petersen richtig austoben. Heraus kam ein erschreckend realistischer Virenthriller. […] Fast pünktlich zum Kinostart häuften sich die realen Schlagzeilen über die Ebola-Epidemie in Zaire. Dadurch erhält der Film noch einen zusätzlichen Beklemmungsfaktor, den er aber eigentlich gar nicht gebraucht hätte. Outbreak ist ein grund solider Thriller, der einem buchstäblich die Luft zum Atmen raubt. Perfekte Spannung und gekonnt plazierte Action runden den äußerst positiven Eindruck ab.“

Denis Hoffmann (Zelluloid.de)[4]

„Wolfgang Petersen hat einen in mehrerlei Hinsicht harten Thriller geschaffen. Er bleibt, was die Voraussetzungen anbelangt, ganz im Faktischen, bleibt zugleich dem mehr oder minder modernen Konzept der Verknüpfung von Aufklärung und Unterhaltung und dem Erzählprinzip von Aufgabe und Lösung, vom Spannungsbogen der last minute rescue treu, und schließlich setzt er den Zuschauer von Anfang an optisch, akustisch und emotional so unter Druck, daß keine Chance bleibt, die im wesentlichen viel eher melodramatische als aufklärerische Konstruktion des Plots zu verlassen.“

Georg Seeßlen (epd Film Ausgabe 4/95)[5]

„Langatmige, unoriginelle Aufarbeitung von Genre-Klischees, in deren computerhafter Schematik äußere Effekte die innere Spannung des Themas überwuchern.“

„,Outbreak‘ ist ein Katastrophen- und Spannungsfilm, der zwei Stunden ununterbrochen fesselt. Dies obwohl der Ablauf der Geschichte und der Ausgang von Einzelschicksalen absehbar ist, und alle gängigen und notwendigen Klischees von Filmen dieses Genres in die Handlung eingebracht wurden.“

Auszeichnungen

Gewonnen

Nominierungen:

Literatur

  • Il-Tschung Lim: Die Spionage, der Krieg und das Virus. Populäres Globalisierungswissen im zeitgenössischen Hollywood-Kino. Fink, Paderborn 2012, ISBN 978-3-7705-5318-1, S. 171–195.
  • Richard Preston: Hot Zone – Tödliche Viren aus dem Regenwald. Ein Tatsachen-Thriller. Aus dem Englischen von Sebastian Vogel. Droemer Knaur, München 1997, ISBN 3-426-77257-4.

Einzelnachweise

  1. Spiegel.de.
  2. Wolfgang Petersen – Regisseur, Produzent. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lg. 26, F 22
  3. Outbreak – Lautlose Killer in der Deutschen Synchronkartei
  4. Denis Hoffmann: Outbreak Lautlose Killer. In: Zelluloid.de. Archiviert vom Original am 9. März 2018; abgerufen am 28. September 2018.
  5. Georg Seeßlen: Outbreak – Lautlose Killer. In: Filmzentrale.com. Abgerufen am 13. März 2020.
  6. Outbreak – Lautlose Killer. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 13. März 2020.
  7. a b Outbreak – Lautlose Killer. In: FBW-Filmbewertung.com. Abgerufen am 13. März 2020.
  8. Awards 1995 New York Film Critics Circle. Abgerufen am 17. Juli 2012.