Die Gemeinde Neuburg liegt zwischen der HansestadtWismar und Neubukow in einer Grundmoränenlandschaft, etwa 12 km von der Küste gegenüber der Insel Poel entfernt. Der höchste Punkt der Gemeinde liegt bei 101 m ü. NN.
Neuburg taucht 1219 erstmals in einer Urkunde auf. Der Name deutet auf eine von zwei obotritischen Burgen hin. Eine der beiden war die Ilenburg oder Burg Ilow beim gleichnamigen Ortsteil. Die namensgebende Neuburg von nach 1171 befand sich westlich des Ortes, am jetzigen Sportplatz und ist immer noch sichtbar. Die romanisch/gotischeDorfkirche Neuburg wurde bis 1244 als Residenzkirche errichtet. Der gotische Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert.
In den letzten Jahren (Stand 2015) hat sich Neuburg zu einem kleinen Zentrum für die ländliche Umgebung entwickelt und wurde zu einem bevorzugten Wohnstandort. Neben Arztpraxen und Versorgungseinrichtungen verfügt die Gemeinde über die Regionalen Schule als inklusive Grundschule sowie die Heimvolkshochschule in Vogelsang.
Neu Farpen: Das Gutshaus stammt von um 1820, das Gut einen Umfang von 134 ha. Neu Farpen[2] selbst geht zurück auf eine jungslawische Siedlung nach dem 11. Jahrhundert.[3]
Steinhausen: Steinhausen ist ein altes Gutsdorf, an letzter Stelle in der Hand der mecklenburgischen Uradeladelsfamilie von Vieregge. Das Gutshaus stammt aus dem 19. Jahrhundert. Steinhausen war ein Lehngut und wurde zu einem Familienfideikommiss umgestaltet. Ende der 1920er Jahre beinhaltete dieser große landwirtschaftliche Betrieb eine Fläche von 537 ha, davon waren 60 ha Wald.[4] Letzte Eigentümer waren der Oberstleutnant Otto Adam von Vieregge (1867–1931). Ihn beerbte sein Bruder, der ebenso den Dienstrang eines Oberstleutnants erreichte, Henning von Vieregge (1872–1945), verheiratet zuletzt mit Lisa von Oertzen. Das Paar hatte keinen eigenen Kinder und adoptierte 1933 zur Erbregelung den Großneffen Konrad von Randow,[5] genannt von Vieregge-Randow (1921–2003).[6]
Tatow: Das Gut mit 538 ha gehörte dem Kammerherrn Joachim von Stralendorff-Gamehl und war zeitweise an einen Rittmeister von der Lühe und den Loos’schen Erben verpachtet.
Tillyberg: Tillyberg hatte im letzten Jahrhundert eine ausgewiesene Gemarkungsgröße von 40 ha.[7]
Vogelsang: Gutsbesitzer waren u. a. die Familien von Bülow, von Plessen, von Maydell, von Stralendorf, Schade und Schröder.
Eingemeindungen: Am 1. Juli 1950 wurden Kartlow nach Neuburg und Zarnekow nach Steinhausen eingemeindet.[8] Am 1. April 1959 entstand die neue Gemeinde Neuburg-Steinhausen durch den Zusammenschluss der beiden namengebenden Orte.[8] Am 1. Januar 2002 schlossen sich die Gemeinden Neuburg-Steinhausen und Hagebök zur neuen Gemeinde Neuburg zusammen.[9]
Hartwig wurde bei der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 68,2 % der gültigen Stimmen gewählt.[14] Am 9. Juni 2024 wurde er mit 63,7 % der gültigen Stimmen in seinem Amt bestätigt.[15] Seine Amtsdauer beträgt fünf Jahre.[16]
Wappen
Blasonierung: „In Silber, im Schildfuß im blauen Gewässer mittig ein nach rechts gekehrter silberner Fisch, darüber eine gewölbte goldene Steinbogenbrücke, über die sich eine ausladende rote Burg mit drei Türmen und jeweils fünf überstehenden Zinnen erhebt.“[17]
Wappenbegründung: Die Burg steht in dem Wappen für den Namen der Gemeinde und symbolisiert mit ihren drei Türmen den Zusammenschluss der drei Gemeinden Neuburg, Steinhausen (1959) und Hagebök (2002) zur heutigen Gemeinde. Jede der 15 Zinnen steht für eine der 15 Ortschaften der Gemeinde. Die stilisierte Steinbogenbrücke zur Burg versinnbildlicht die historisch gewachsenen Beziehungen sowohl zum Land Mecklenburg-Vorpommern als auch zu den nahe gelegenen Hansestädten Wismar und Lübeck. Der schwimmende Fisch soll den Naturreichtum der Gemeinde und die bedeutende wirtschaftliche Nutzung des Farpener Stausees veranschaulichen.
Das Wappen wurde von dem Rosenthaler Peter Neichel und dem Schweriner Jürgen Willbarth gestaltet. Es wurde am 23. Juli 2018 durch das Ministerium des Innern genehmigt.
Am 22. Februar 2018[18] hat die Gemeindevertretung Neuburg die Annahme des nachstehend beschriebenen Wappens beschlossen, die der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern genehmigte. Die Urkunde dazu überreichte er der Bürgermeisterin Heidrun Teichmann am 28. Juli 2018[19].
Flagge
Die Gemeinde verfügt über keine amtlich genehmigte Flagge.[17]
Dienstsiegel
Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „GEMEINDE NEUBURG • LANDKREIS NORDWESTMECKLENBURG“.[17]
Die Herrenmannschaft des Fußballvereins Neuburger SV spielt in der Saison 2023/24 in der Kreisoberliga Schwerin-Nordwestmecklenburg.
Persönlichkeiten
Carmen Blazejewski (* 1954), Filmschaffende und Schriftstellerin, wirkt seit 1993 in Neu Nantrow
Literatur
Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898, Neudruck Schwerin 1992, S. 241–250. ISBN 3-910179-06-1.
Weblinks
Commons: Neuburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Kirchensachen, Unterrichts-und Bildungsanstalten. Staatsrechtliche Sachen. In: H. F. W. Raabe (Hrsg.): Gesetzsammlung für die Mecklenburg-Schwerin’sche Lande. Zweite Folge, umfassend den Zeitraum vom Anfange dieses Jahrhunderts bis zum Jahre 1852. BandIV. Hinstorff’sche Hofbuchhandlung, Wismar, Ludwigslust 1852, S.735 (google.de [abgerufen am 10. Januar 2022]).
↑Peter Donat, Heike Reimann und Cornelia Willich: Slawische Siedlung und Landesausbau im nordwestlichen Mecklenburg. In: Uta Bock (Hrsg.): Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa. Band8, Neu Farpen. Franz Steiner, Stuttgart 1999, ISBN 978-3-515-07620-3, S.220–221 (google.de [abgerufen am 10. Januar 2022]).
↑Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe von Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts mit Angabe der Gutseigenschaft, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung vieler Behörden und der Landbünde zu Güstrow und Neubrandenburg (Hrsg.): 4. Letzte Ausgabe. 4. Auflage. IV Reihe Paul Niekammer. Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1928, S.233 (g-h-h.de [abgerufen am 10. Januar 2022]).
↑Olof v. Randow: Die Randows. Eine Familiengeschichte. In: Deutsches Familienarchiv. Band135/136, Adolf v. Randow Stammvater der Zaatzker Randows (Söhne; Nachkommen, Kinder). Degener & Co, Neustadt an der Aisch 2001, ISBN 978-3-7686-5182-0, S.386–389 (d-nb.info [abgerufen am 10. Januar 2022]).
↑Amtliche Beilage zum Regierungsblatt für Mecklenburg-Schwerin. In: LR (Hrsg.): Regierungsblatt. Zwangsversteigerung Auflage. Band1932, Nr.19. Selbstverlag, Schwerin 30. April 1932, S.186 (google.de [abgerufen am 10. Januar 2022]).
↑ abGemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt