Die Liste der Könige von Aragón enthält die Herrscher des mittelalterlichen Königreichs Aragón, seit dessen Entstehung im 9. Jahrhundert bis zu seinem Zusammenschluss mit dem Königreich Kastilien zum Königreich Spanien im 16. Jahrhundert.
Aragón wurde als Grafschaft von den fränkischen Königen aus der Dynastie der Karolinger als eine der Grafschaften der Spanischen Mark gegründet. Durch Erbfolge gelangte die Grafschaft 922 in den Besitz der baskischen Könige von Navarra. König Sancho III. von Navarra verfügte bei seinem Tod die Aufteilung seiner Länder unter seinen Söhnen, wobei der Königstitel nun auch bei Aragón verblieb, das somit ein Königreich wurde.
Als Mönch zum König erhoben, gab er die Regentschaft 1137 an seinen Schwiegersohn Raimund Berengar ab und zog sich wieder zurück. Den Königstitel führte er bis zu seinem Tod
Graf von Barcelona und als Mann Petronellas „Fürst von Aragón“ (Príncípe de Aragón). Durch ihre Ehe wurde die katalanische Großgrafschaft Barcelona mit Aragón vereint.
Eroberte bis 1235 die Balearen von den Muslimen und krönte sich zum König von Mallorca. 1238 folgte die Eroberung von Valencia, womit die aragonesische Reconquista abgeschlossen wurde. Legte mit Ludwig IX. (Saint Louis) im Vertrag von Corbeil (1258) die Grenze zwischen Aragón und Frankreich fest und erlangte die volle Souveränität Kataloniens (Grafschaft Barcelona) von Frankreich. Begründete die Vormachtstellung Aragóns im westlichen Mittelmeer.
Folgte 1409 seinem Sohn als König von Sizilien (Martin II.) und vereinte diese Krone somit dauerhaft mit Aragón. Mit ihm starb das Haus Barcelona im Mannesstamm aus, was eine zweijährige Vakanz des Thrones zur Folge hatte.
Als Ehemann der Königin Isabella I. war er deren Mitkönig (Ferdinand V.) in Kastilien. Diese Ehe leitete die Vereinigung Kastiliens und Aragóns zum Königreich Spanien ein, dem er weiterhin die Kronen von Sardinien, Sizilien und seit 1504 auch Neapel zuführte. Annektierte außerdem 1512 den größten Teil des Königreichs Navarra. Führte ab 1506 bis zu seinem Tod die Vormundschaftsregierung in Kastilien für seine Tochter.
Als Tochter der Isabella I. bereits seit 1504 Königin von Kastilien und als Tochter Ferdinands II. ab 1516 Königin von Aragón. Regierte nie, sondern stand bis zum Tod ihres Vaters unter dessen Vormundschaft. Bei dessen Tod wurde ihr Sohn Karl sogleich zum König von Kastilien und Aragón gekrönt, der die Regierung übernahm.
Johannas Sohn, Karl, wurde 1516 zum König von Kastilien, León, Galicien, Granada, Aragón, Valencia, Mallorca, Navarra, Sardinien, Sizilien und Neapel gekrönt. Für die Könige des so begründeten Königreichs Spanien siehe: Liste der Staatsoberhäupter von Spanien
Weitere Entwicklung
Die Institutionen der mit der Krone Aragóns assoziierten Länder blieben auch im vereinten Spanien weiter bestehen und wurden erst nach dem Ende des spanischen Erbfolgekrieges durch die von König Philipp V. erlassenen Decretos de Nueva Planta aufgelöst und mit den kastilischen Institutionen zu einem zentralistischen spanischen Staat vereint. Dies betraf zuerst Aragón und Valencia im Jahr 1707, gefolgt von Mallorca (Balearen) 1715 und zuletzt 1716 von Katalonien. Einzig Navarra, welches während des Krieges die Seite der Bourbonen unterstützt hatte, konnte seinen autonomen Status beibehalten.