Das Wettbewerbsangebot im Frauenbereich wurde um zwei Disziplinen erweitert. Hinzu kamen der 10.000-Meter-Lauf und mit dem 10-km-Gehen auch erstmals eine Disziplin aus dem Gehsport, der bisher alleine den Männern vorbehalten war.
Immer weiter schritt damit die Annäherung des Wettbewerbsangebots für Frauen an das für Männer fort.
Im Laufbereich fehlte noch der Hindernislauf, Unterschiede gab es darüber hinaus nur in den Distanzen zweier Disziplinen:
Die kürzeste Bahnlangstrecke wurde bei den Frauen über 3000, bei den Männern über 5000 Meter gelaufen. Das wurde bei den Europameisterschaften 1998 angepasst.
Der Hürdensprint wurde bei den Frauen über 100, bei den Männern über 110 Meter gelaufen, was auf die unterschiedliche Schrittlänge von Frauen gegenüber Männern zurückzuführen ist und deshalb sinnvollerweise so blieb.
Es fehlte noch eine zweite Gehstrecke. Bis zu deren Einführung mussten die Sportlerinnen noch bis 2018 warten.
Den größten Nachholbedarf gab es in den technischen Disziplinen. Hier fehlten noch zwei Sprungwettbewerbe sowie eine Wurfdisziplin.
1994 konnten die Athletinnen erstmals im Dreisprung antreten.
Unterschiede verblieben in den Höhen der Hürden und Hindernisse sowie den Gewichten der Stoß- und Wurfgeräte.
Doping
In den 1980er Jahren war das Dopingkontrollsystem nicht vergleichbar mit den in späteren Jahren durchgeführten Kontrollen. So sind zahlreiche Leistungen hier auf dem Boden fehlender Prüfungen auch in den Trainingsphasen zu sehen. Das später transparent gewordene DDR-Dopingprogramm und der in vielen anderen Ländern anzutreffende Einsatz verbotener Mittel blieben bei diesen Europameisterschaften noch weitgehend verborgen.[1]
Es gab einen geahndeten offiziellen Dopingfall:
Die zunächst siebtplatzierte RumäninDaniela Costian wurde des Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen überführt. Ihr Resultat wurde annulliert, das Ergebnis wurde entsprechend korrigiert. Außerdem erhielt die Athletin eine Sperre von 24 Monaten.[2]
Ein beklemmendes Gefühl hinterlässt sicherlich auch der Fall der Europameisterin im Kugelstoßen, Heidi Krieger. Sie wurde in der DDR jahrelang mit Anabolika sowie männlichen Hormonen gedopt, unterzog sich 1997 einer Geschlechtsangleichung und lebt seitdem als Mann mit dem Namen Andreas Krieger.[3]
Sportliche Leistungen
In der Nationenwertung ging es eng zu zwischen der Sowjetunion und der DDR. Beide Teams hatten am Ende jeweils elf EM-Titelträger aufzuweisen. Bezüglich der Silber- und Bronzemedaillen lag allerdings die UdSSR – dreizehnmal Silber / zwölfmal Bronze – vor der DDR – zehnmal Silber / achtmal Bronze. Den unangefochtenen dritten Platz in dieser Wertung belegte Großbritannien mit acht Europameistern in ihren Reihen. Bulgarien kam auf drei Goldmedaillen, Italien und die Bundesrepublik Deutschland hatten je zwei Goldmedaillen zu Buche stehen.
Bei den einzelnen Sportlern lag das Leistungsniveau ausgesprochen hoch.
Es wurden fünf Weltrekorde, davon einer inoffiziell, aufgestellt:
Sechs der Europameister von 1986 hatten bereits vorher EM-Titel gewonnen:
Marita Koch, DDR – 400 Meter, dritter Erfolg in Folge seit 1978, darüber hinaus auch dritter Sieg in Folge mit der 4 × 400-m-Staffel der DDR, damit war sie nun sechsfache Europameisterin
Harald Schmid, BR Deutschland – 400 Meter Hürden, dritter Erfolg in Folge seit 1978, darüber hinaus auch zwei Siege (1978/1982) mit der 4 × 400-m-Staffel der Bundesrepublik Deutschland, damit nun fünffacher Europameister
Marlies Göhr (DDR) – 100 Meter, dritter Erfolg in Folge seit 1978, darüber hinaus auch zwei Siege (1982/1986) mit der 4 × 100-m-Staffel der DDR, damit jetzt fünffacher Europameisterin
Jurij Sedych, Sowjetunion – Hammerwurf, dritter Erfolg in Folge seit 1978, damit dreifacher Europameister
Steve Cram, Großbritannien – 1500 Meter, Wiederholung seines Erfolgs von 1982, damit zweifacher Europameister
Daley Thompson, Großbritannien – Zehnkampf, Wiederholung seines Erfolgs von 1982, damit zweifacher Europameister
Der vom neuen Europameister hier aufgestellte Weltrekord hatte aufgrund des gerade erst eingeführten neuen Speers noch inoffiziellen Charakter. Den ersten offiziellen Weltrekord gab es ebenfalls durch Klaus Tafelmeier am 21. September 1986 mit 85,74 m in Como, Italien.[4]
Europameisterin Heidi Krieger wurde jahrelang im Rahmen des DDR-Dopingprogramms mit Anabolika sowie männlichen Hormonen gedopt, unterzog sich 1997 einer Geschlechtsangleichung und lebt seitdem als Mann mit dem Namen Andreas Krieger.[3]
Doping
Die zunächst siebtplatzierte RumäninDaniela Costian wurde des Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen überführt. Ihr Resultat wurde annulliert, das Ergebnis wurde entsprechend korrigiert. Außerdem erhielt die Athletin eine Sperre von 24 Monaten.[1][2]