Laudenbach ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Miltenberg.
Laudenbach liegt direkt am westlichen Ufer des bayerischen Untermains zwischen Miltenberg und Obernburg und grenzt an den Odenwald. An das Straßenverkehrsnetz ist der Ort gut über die B 469 angeschlossen, das Zentrum des Rhein-Main-Gebietes kann per Auto und Bahn schnell erreicht werden.
Der topographisch höchste Punkt der Gemeindegemarkung befindet sich mit 413 m ü. NHN am Berg „Auf der Höhe“, südlich von Laudenbach, der niedrigste liegt im Main auf 120,5 m ü. NHN.
Außer dem Hauptort gibt es keine weiteren Gemeindeteile.[2][3]
Die Gemarkung von Laudenbach stößt nördlich (mainabwärts) an die Nachbargemeinde Klingenberg am Main, mit dem Ortsteil Trennfurt und auf der anderen Mainseite an die Wüstung Grubingen, östlich an den Main und die Gemarkung von Großheubach, mainaufwärts (südlich) an Kleinheubach und im Westen an das Bundesland Hessen mit Michelstadt und der Gemarkung des Ortsteiles Vielbrunn. Mit dem Odenwald ist Laudenbach über eine Kreisstraße und die Weiler Brunnthal und Bremhof verbunden.
Seinen Namen hat Laudenbach vom gleichnamigen Laudenbach,[4] der im Ort in den Main mündet.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[4]
Seit 1315 war Laudenbach im Besitz der Reichsfreiherren von Fechenbach. Im Zuge der Neugliederung Deutschlands unter Napoleon kam der Ort 1810 zum Großherzogtum Hessen. Mit Vertrag vom 29. Januar 1817 gelangte Laudenbach zusammen mit den Orten Umpfenbach, Windischbuchen und Reichartshausen im Tausch gegen Dorndiel, Mosbach und Radheim vom Großherzogtum Hessen an das Königreich Bayern. Im Jahr 1862 wurde das Bezirksamt Miltenberg gebildet, auf dessen Verwaltungsgebiet Laudenbach lag. Wie überall im Deutschen Reich wurde 1939 die Bezeichnung Landkreis eingeführt. Laudenbach war nun eine der 31 Gemeinden im Altkreis Miltenberg. Dieser schloss sich am 1. Juli 1972 mit dem Landkreis Obernburg am Main zum neuen Landkreis Miltenberg zusammen.
Der zu Vielbrunn (Stadtteil von Michelstadt) gehörende, aber näher zu Laudenbach liegende, Weiler Brunnthal in Hessen, wird von Laudenbach aus mitverwaltet.
Es gibt eine leichte Zunahme der Einwohnerzahl in den letzten Jahren, die vor allem auf die Erschließung neuer Baugebiete (z. B. Sommerberg II, Bocksberg) zurückzuführen ist.
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1249 auf 1454 um 205 Einwohner bzw. um 16,4 %. Quelle: BayLfStat
Stefan Distler (Die Unabhängigen) ist seit 1. Mai 2020 Erster Bürgermeister.[5] Dessen Vorgänger war Bernd Klein (Freie Wähler), im Amt von Mai 2008 bis April 2020.
Wappengeschichte: Der Wellenbalken steht redend für den Ortsnamen, der sich von dem gleichnamigen Fluss ableitet. Die fünfmalige Teilung von Gold und Rot ist in geminderter Form dem Wappen der Grafen von Rieneck entnommen. Sie verkauften ihren Besitz in Laudenbach 1315 an die Freiherren von Fechenbach, die den Ort 1385 den Grafen wiederum zu Lehen auftrugen. Nach deren Aussterben 1559 kam der Ort an den Kurstaat Mainz. Die Freiherren von Fechenbach sind 1892 im Mannesstamm erloschen. Das schwarze gekrümmte Bockshorn in silbernem Feld ist ihrem Wappen entnommen und erinnert an ihre Herrschaft in Laudenbach.[9] Dieses Wappen wird seit 1970 geführt.[10]
Der Haltepunkt Laudenbach (b Kleinheubach) liegt an der Bahnstrecke Aschaffenburg–Miltenberg. Am östlichen Ortsrand von Laudenbach verläuft die Bundesstraße 469 und die Kreisstraße MIL 3 führt Richtung Westen in den Odenwald nach Vielbrunn. Der nächste Autobahnanschluss 57 (Kreuz Stockstadt am Main) der Bundesautobahn 3 ist über die B 469 ca. 31 km entfernt.
Durch den Ort entlang des Mains führen folgende Radwanderwege:
Über 600 Jahre waren die Reichsfreiherren von Fechenbach Orts- und später Schlossherren. Die Witwe des Feldmarschall-Leutnants Reichart von Fechenbach, Josepha geb. von Eyb, ließ das heutige Barockschloss zwischen 1717 und 1747 erbauen. Das Hauptgebäude besteht aus zwei rechtwinklig zusammenstoßenden zweigeschossigen Flügeln. Die Schlosskapelle ließ 1755 der spätere Titularbischof von Taenarum Johann Philipp Karl von Fechenbach errichten. Der Schlosskomplex liegt in einem malerischen Park mit seltenen Bäumen. Von 1923 bis 2001 war das Schloss als Erbe im Besitz der Freiherren von und zu Aufseß. 2002 erwarb Aloys-Konstantin Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg aus Kleinheubach das Schloss als Wohnsitz für seinen Sohn, Erbprinz Carl Friedrich (1966–2010), dessen Familie es bis heute bewohnt.
Grund- und Hauptschule innerhalb des Schulverbands Kleinheubach/Laudenbach/Rüdenau
Waren die Breitendieler die „Hasenbäuerli“, so waren die Laudenbacher die „Kröpfer“. Eine besonders beliebte Haustaubenrasse bei den Taubenzüchtern waren die Brünner Kröpfer. Später kamen dann die Reisetauben hinzu, man bildete Schlaggemeinschaften und erzielte Preise, Auszeichnungen und Trophäen. Den Spitznamen bzw. Ortsnecknamen hatten die „Laudenbacher Kröpfer“ schon lange von ihren Nachbarorten erhalten.[11]
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