Mit seinen Ortschaften Kiöwenhorst (polnischWólka Kijewska) und Lakommen (Łakome, nicht mehr existent) zählte Kiöwen am 1. Dezember 1910 insgesamt 316 Einwohner[5].
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Kiöwen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Kiöwen stimmten 283 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfiel keine Stimme.[6]
Am 30. September 1928 vergrößerte sich die Landgemeinde Kiöwen um den Nachbargutsort Klein Gonschorowen (1938 bis 1945: Kleinkiöwen, polnisch Gąsiorówko). Die Einwohnerzahl stieg bis 1933 auf 420 und belief sich 1939 auf 413[7].
Kijewo liegt an einer Nebenstraße, die die polnische Landesstraße DK 65 (einstige deutsche Reichsstraße 132) bei Gąski(Gonsken, 1938 bis 1945 Herzogskirchen) mit Guty(Gutten) – bereits im Gemeindegebiet Wieliczki(Wielitzeken, 1938 bis 1945 Wallenrode) gelegen – verbindet. Außerdem führt eine Nebenstraße von Sędki(Sentken) an der Landesstraße DK 16 nach hier.
Seit 1879 ist Kiöwen resp. Kijewo Bahnstation an der Bahnstrecke Lyck–Insterburg (polnischEłk–Tschernjachowsk), die heute allerdings im Staatsgebiet Polens lediglich noch von Ełk bis Olecko im Güterverkehr genutzt wird.
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 64
↑Michael Rademacher: Landkreis Treuburg (Oletzko). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen, 1968, S. 484