Hinrichs, Sohn eines promovierten Oberstudiendirektors, trat nach dem Abitur 1933 und kurzzeitigem Studium der Philosophie am 1. April 1934 als Offizieranwärter beim Pionier-Bataillon 5 in Ulm in die Reichswehr ein. 1935/36 besuchte er die Kriegsschule Dresden. 1936 diente er im Pionier-Bataillon 9 in Hann. Münden und wurde noch im gleichen Jahr Zugführer im Pionier-Bataillon 34 in Koblenz. 1938 wurde er Bataillonsadjutant und am 1. Februar 1940 Kompaniechef der 3. motorisierten Kompanie. 1942 besuchte er den Bataillonsführerlehrgang in Dessau und Mourmulon. Vom 30. Juni bis 10. November 1942 war er Kommandeur des Panzer-Pionier-Bataillon 33. Vom 10. bis 31. Dezember 1942 war er im Kriegslazarett Tripolis. 1942/43 war er in der Führerreserve. Von Juni 1943 bis Oktober 1943 absolvierte er den 10. Generalstabslehrgang an der Kriegsakademie in Berlin. Anschließend war er vom 20. Oktober 1943 bis 26. Februar 1944 Zweiter Generalstabsoffizier (Ib) der 23. Panzer-Division, wobei er einen Monat den ersten Generalstabsoffizier vertrat. Ab dem 5. März 1944 wurde er, unter vorheriger Kommandierung ab dem 1. März 1944, in der Abteilung Fremde Heere Ost versetzt. Dort war er zunächst Referatsleiter I/M und ab dem 1. Mai 1944 Referatsleiter IIe. In dieser Funktion bereiste er im Oktober 1944 Ostpreußen, von wo er unter anderem über das Massaker von Nemmersdorf berichtete. Im Mai 1945 begab er sich in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft.
Organisation Gehlen
Zusammen mit Reinhard Gehlen und fünf anderen vormaligen Angehörigen der Abteilung Fremde Heere Ost wurde Hinrichs nach Fort Hunt (Virginia) gebracht. Im Juli 1946 kehrten die Offiziere nach Deutschland zurück und wurden Teil der Organisation Gehlen. Von 1949 bis 1952 war Hinrichs dort Referatsleiter Militärische Auswertung Heer und Marine und von 1952 bis 1955, nach Ausgliederung des Marineanteils, Referatsleiter Militärische Auswertung Heer.[1]
Die Versorgung der Roten Armee – Heimatbasis und Operationsgebiet. In: Basil Liddell Hart (Zsgest./Bearb.): Die Rote Armee. Übersetzt aus dem Englischen durch Friedrich Beermann, Verlag WEU/Offene Worte, Bonn 1956, S. 290–300.
Literatur
Dermot Bradley, Heinz-Peter Würzenthal, Hansgeorg Model: Die Generale und Admirale der Bundeswehr 1955–1997 – Die militärischen Werdegänge (= Dermot Bradley [Hrsg.]: Deutschlands Generale und Admirale. Teil VIb). Band2, Teilband 1, Gaedcke – Hoff. Biblio-Verlag, Osnabrück 2000, ISBN 3-7648-2562-6, S.372–373.
Clemens Range: Kriegsgedient – Die Generale und Admirale der Bundeswehr. Translimes Media Verlag, Müllheim-Britzingen 2013, ISBN 978-3-00-043646-8, S.219.
Viktor Toyka, Rüdiger Kracht: Clausewitz-Gesellschaft. Chronik 1961–2011. Hrsg. durch die Clausewitz-Gesellschaft, Hamburg 2011, ISBN 978-3-9810794-6-3, S. 35–36.
Hans Hinrichs in Internationales Biographisches Archiv 18/1977 vom 25. April 1977, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
↑Thomas Wolf: Die Entstehung des BND. Aufbau, Finanzierung, Kontrolle. Hrsg.: Jost Dülffer et al. (= Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968. Band9). Ch. Links Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-96289-022-3, S.127.