„Major von Stiehle, mit Überbringung dieses Schreibens beauftragt, passierte am Morgen des 31. (Januar 1864 Anm. d. Verf.) die Eider. Ungehindert durch dänische Wachtposten, legte er den Weg, der ihn mitten durch die formidablen Verschanzungen des Dannewerks dindurchführten, in einen offen Wagen zurück und hielt alsbald, nachdem er von den Bewohnern der schleswiger Vorstadt Friederichsberg mit lautem Jubel begrüßt worden war, vor dem ehemligen Palais des Prinzen von Noer (dich bei Schloss Gottorp), worin General de Meza sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte. General de Meza empfing das Schreiben des Feldmarschals aus den Händen des Majors, las, zuckte zusammen und suchte die Überraschung, der er nicht ganz Herr werden konnte, hinter dem entfalteten Schreiben zu verbergen. Rasch sich wieder fassend, antwortete er mit jener Festigkeit, wie sie dem bewährten Soldaten geziemt: ‚Will der Feldmarschall Gewalt anwenden, - nun wohl, hier stehen wir und sind bereit, ihn mit den Waffen zu empfangen.‘“
Nach dem Krieg war Stiehle von 1873 bis 1875 Inspekteur der Jäger und Schützen. Ab 28. Oktober 1875 fungierte Stiele als Kommandeur der 7. Division und wurde kurz darauf am 4. November zum Generalleutnant befördert. Als solcher erfolgte am 22. März 1877 unter Belassung in diesem Kommando seine Ernennung zum Generaladjutanten von KaiserWilhelm I. Sein Kommando gab Stiehle am 17. August 1881 ab und übernahm als Kommandierender General das V. Armee-Korps. In dieser Stellung erfolgte dann am 9. Juni 1884 die Beförderung zum General der Infanterie. Am 21. März 1886 gab Stiehle das Korps ab und erhielt anschließend den Posten als Chef des Ingenieur- und Pionierkorps und Generalinspekteur der Festungen. Am 4. September 1888 stellte man Stiehle unter Belassung als Generaladjutant zur Disposition sowie à la suite des Ingenieur- und Pionierkorps.
Stiehle verstarb am 15. November 1899 mit 76 Jahren in seiner Wohnung in der Roonstraße 9 in Steglitz.[3][4]
Familie
Stiehle heiratete am 4. September 1871 Hermine Johanna Luise von Vinke (* 1834). Sie war die Adoptivtochter von Karl Friedrich von Vincke (1800–1869) und leibliche Tochter von dessen jüngerem Bruder Johann Wilhelm Philipp von Vincke (1802–1861).[5]
Ehrungen
Am 6. August 1863 wurde sein Vater in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben. Es wurde bestimmt, dass die Festung Pillau in Pillau den Namen Gustav von Stiele zu tragen hatte. Außerdem erhielt er zahlreiche Orden und Ehrenzeichen. Neben dem höchsten preußischen Tapferkeitsorden, dem Pour le Mérite, war er u. a. Inhaber von: