Kriegsschule (Potsdam)

Kriegsschule Potsdam
Kreml
Kriegsschule Potsdam
Luftbild der gesamten Anlage (2008)
Basisdaten
Ort: Potsdam
Bauzeit: 1899–1902
Eröffnung: 2. August 1902
Sanierung: mehrfach
Status: Denkmalschutz
Baustil: Historismus
Architekt: Franz Schwechten
Architekten: Garnison-Bauinspektor
Martin Meyer (Bauleiter)
Koordinaten: 52° 23′ 14,9″ N, 13° 3′ 47″ OKoordinaten: 52° 23′ 14,9″ N, 13° 3′ 47″ O
Kriegsschule (Potsdam) (Brandenburg)
Kriegsschule (Potsdam) (Brandenburg)
Nutzung/Rechtliches
Nutzung: Schulgebäude
Eigentümer: Land Brandenburg
Bauherr: Kaiser Wilhelm II.
Technische Daten
Höhe bis zur Spitze: 50 m
Nutzungsfläche: 5600 m²
Anschrift
Stadt: Potsdam
Land: Deutschland

Die historische Königlich-Preußische Kriegsschule bzw. der Schwechten-Bau ist ein Gebäudekomplex, der von 1899 bis 1902 auf Weisung Kaiser Wilhelms II. auf dem Potsdamer Brauhausberg errichtet wurde. Das Gebäudeensemble wurde auch nach der Auflösung der Kriegsschule im Jahr 1919 ständig genutzt; von 1946 bis 1952 und von 1990 bis 2013 beherbergte es den Brandenburgischen Landtag, bis es vom Potsdamer Stadtschloss abgelöst wurde. Von Dezember 2015 bis September 2018 war es eine Flüchtlingsunterkunft. Ab dem zweiten Halbjahr 2019 entstehen in dem Gebäude 200 Wohnungen.[1] In der DDR-Zeit setzte sich der Spitzname „Kreml“ für den Komplex durch.

Gebäude

Die neue Kriegsschule, 1902, Grafik

Das Gebäude entstand von 1899 bis 1902 nach Plänen von Franz Schwechten. Die architektonische Auslegung im Stil der englischen Cottage-Bauweise mit Fachwerk und weißgeputzten Feldern unter Verwendung von Renaissance-Motiven erfolgte nach den Vorgaben des Kaisers. Als Standort favorisierte Wilhelm II. unter Bezugnahme auf Schanzanlagen, die an dieser Stelle 1813 errichtet worden waren, den Brauhausberg. Dieser befand sich im Besitz der Forst-Verwaltung des Kreises Zauch-Belzig und wurde nun langfristig gepachtet.[2] Die Bauleitung wurde dem Garnison-Bauinspektor Martin Meyer[3] übertragen. Der Neubau sollte eine alte Einrichtung in der Potsdamer Waisenstraße (heute Dortustraße) ersetzen, die für die gestiegenen Ansprüche nach der Reichsgründung nicht mehr geeignet war.

Für den Haupteingang diente die Porta Palio in Verona als Vorbild. Zentraler Teil des Gebäudekomplexes war ein 1804 nach dem Wunsch von Friedrich Wilhelm III. für Königin Luise errichteter 64 m hoher Aussichtsturm (Luisenturm), der in das Bauensemble integriert wurde. 1936 kappte man den neogotischen Turm mit Fachwerkaufsatz, Erkern, Umgang, Kreuzdach und Glockendach um 14 m auf 50 m Höhe und ersetzte das kunstvoll gestaltete Dach durch ein monotones Zeltdach. Die Zerstörung der Potsdamer Landmarke geschah auf Anordnung des nationalsozialistischen Oberbürgermeisters von Potsdam und Brauhausbergbewohners Hans Friedrichs. Die angeblich wilhelminische Architektur war für Friedrichs nicht mehr zeitgemäß.[4]

Im Jahre 1935 konnte ein Anbau am Gebäude den stets größer werdenden Umfang der Akten wieder bewältigen.[5]

Am 14. April 1945 wurde das Gebäude bei Bombardierungen der Royal Air Force teilweise zerstört; die hier gelagerten Akten wurden, trotz erster Auslagerungen bereits ab 1943, zum großen Teil vernichtet.

Erst Ende der 1940er Jahre ließ der nun zuständige neugegründete Rat der Stadt Potsdam die Gebäude notdürftig wieder instand setzen, weil sie als Schule genutzt werden sollten, was jedoch nicht erfolgte.

Zu den technischen Besonderheiten des Gebäudes gehört unter anderem die Niederdruckdampfheizung, die seit 1902 fast unverändert in Betrieb ist. Die Temperatur in den Räumen lässt sich in der Regel nur durch das Öffnen der Fenster regulieren. Von derartigen Anlagen gibt es ansonsten weltweit nur noch einige in Frankreich.[6]

Durch die SED-Bezirksleitung erfolgten weitere Anbauten, so dass ein fast geschlossener Hofkomplex entstanden ist.

Preußische Kriegsschule

Bereits vor dem Deutschen Kaiserreich bestand in Potsdam eine Kriegsschule, die in der Waisenstraße (heute Dortustraße) angesiedelt war. Sie wurde im Herbst 1859 zusammen mit einer Kriegsschule in Erfurt gegründet.[7] Erster Direktor wurde Friedrich von Stiehle.[8]

Die Kriegsschule erhielt auf Weisung Wilhelms II. einen Neubau auf dem Brauhausberg. Sie diente der Ausbildung von Offizieren der preußischen Armee im Deutschen Kaiserreich. Der erste Lehrgang begann einen Tag nach der Einweihung des Gebäudes mit Fähnrichen. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Kriegsschule als Bataillonssammelstelle genutzt.[5] Die straßenseitige Fassade des Gebäudes steht unter Denkmalschutz.[9]

Direktoren der Kriegsschule

1919: Aus der Kriegsschule wird das Reichs- und Heeresarchiv

Neogotischer Turm (Luisenturm) des Reichs- und Heeresarchivs auf dem Potsdamer Brauhausberg, 1929
Panoramasicht auf das Gebäude, 1930

Durch den Versailler Vertrag wurden 1919 Kriegsschulen in Deutschland verboten. Deshalb wurde beschlossen, in dem Gebäude künftig die zivilen und militärischen Akten des Deutschen Reiches zu verwalten. Das Gebäude wurde nun zum Reichsarchiv umgerüstet, dessen Hauptaufgaben darin bestanden,

  1. das Schriftgut des Heeres und der Kriegsgesellschaften des Ersten Weltkrieges zu übernehmen und die archivreifen Akten der Reichsbehörden zu erfassen,
  2. für Verwaltungs- und Wissenschaftszwecke Auskünfte zu erteilen und
  3. eine eigene wissenschaftliche Erforschung der Geschichte des Deutschen Reiches insbesondere des Ersten Weltkrieges, durchzuführen.[11]

Wegen beengter Lagerungsmöglichkeiten wurden zunächst einige Außenstellen in der Stadt eingerichtet, auf dem Gelände stellte man Baracken auf, begann jedoch gleichzeitig einen festen Anbau, der 1935 bezogen wurde. Im gleichen Jahr wurden die zivilen Archivbestände ausgelagert, so dass die Gebäude nun das Heeresarchiv Potsdam bildeten. Ab 1936 wurde das Heeresarchiv zu einer selbstständigen Behörde unter Leitung von Friedrich von Rabenau; Ernst Zipfel blieb bis 1945 Leiter des Reichsarchivs, das seinen Dienstsitz in Potsdam behielt.

Präsidenten des Reichsarchivs

Einige Mitarbeiter

Nutzung von 1945 bis 1990

In der Nachkriegszeit gab es Auseinandersetzungen um die Instandsetzung und Verwendung der beschädigten Gebäude zwischen dem Rat der Stadt Potsdam und dem sowjetischen Militärkommandanten Oberst Andrej Werin. Bis zum Juni 1948 nutzte die sowjetische Militäradministratur das Gebäude, danach übergab man „das Haus des Deutschen Staatsarchivs in Potsdam, Am Havelblick Str. Objekt 2227 mit der gesamten Fußbodenfläche von 5600 m²“ an das Land Brandenburg. Die Abteilung Finanzen und Steuerwesen des Finanzministeriums zog zunächst hier ein. Da der Landesverband Brandenburg der SED den Gebäudekomplex für seine eigene Verwaltung beanspruchte, wurde die ehemalige Kriegsschule 1949 Sitz der SED-Landesleitung Brandenburg und ging gleichzeitig in das Eigentum dieser Partei über. Bald darauf, am 1. August 1952, wurden die Länder aufgelöst und Bezirke der DDR gegründet. So wurde der Schulgebäudekomplex nun von der SED-Bezirksleitung Potsdam genutzt.

Im Volksmund hieß das Parteihaus bald der „Kreml“, weil hier die Vorgaben der Sowjetunion auf DDR-Möglichkeiten umgesetzt wurden.[12] Der Einzug der SED-Bezirksleitung führte zum Übergang bisher genutzter Immobilien (Hebbelstraße 49, Friedrich-Ebert-Straße 37 und 67) an die Stadt Potsdam.

Landtagssitz von 1990 bis 2013

Das Gebäude als Landtagssitz, 2008

Nachdem der 1990 gewählte Brandenburgische Landtag beschlossen hatte, seinen Sitz in die ehemalige Kriegsschule zu verlegen, wurde diese 1991 mit Millionenaufwand wieder hergerichtet und am 25. September des Jahres bezogen. Das Vermögen der früheren SED ging mit der Wiedervereinigung in den Besitz des Landes Brandenburg über und damit auch die Immobilie auf dem Brauhausberg. Das Gebäude selbst entsprach dabei auch mit den in der DDR-Zeit hinzugefügten Anbauten nie in vollem Umfang den Anforderungen eines Landesparlaments, es erforderte hohe Unterhaltungskosten und hatte auch eine eher ungünstige Lage. So wurde es schon als Provisorium bezogen, während 1995 erste konkrete Forderungen nach einem Ersatz aufkamen.[13][6] Nach dem Wiederaufbau des Stadtschlosses am Potsdamer Alten Markt fand am 22. November 2013 die letzte Landtagssitzung auf dem Brauhausberg statt.[14] Seit Januar 2014 hat der Landtag im Stadtschloss seinen neuen Sitz.

Flüchtlingsunterkunft, geplanter Umbau zu Wohnungen, Großbrand

In dem Gebäude sollten ab 2016 Wohnungen entstehen. Aufgrund der Flüchtlingskrise von 2015 wurde es von der Stadt Potsdam angemietet und von Dezember 2015 bis September 2018 als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Zeitweilig waren im Gebäude bis zu 414 Flüchtlinge untergebracht. Ab dem zweiten Halbjahr 2019 sollte der zwei Millionen teure schon für 2016 geplante Umbau der Räume zu 200 Wohnungen beginnen.[15] Nach Verzögerungen wurde das Grundstück von einem Berliner Investor erworben, welcher angab im 4. Quartal 2022 mit dem Umbau zu Luxuswohnungen einschließlich einer Rekonstruktion des neogotischen Turmes zu beginnen. Die Fertigstellung sei bis Ende 2026 geplant.[16][17][18]

Der historische Turm des „Kremls“ wurde mehrmals für propagandistische Unterstützung des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine missbraucht: Unbekannte bemalten den Turm sowohl mit der Flagge der Russischen Föderation als auch mit den Zeichen Z und V.[19]

Am 5. August 2023 kam es zu einem Brand im Südflügel des seit Jahren leer stehenden Gebäudes. Der Umbau zu Wohnungen hatte noch nicht begonnen. Der ehemalige Plenarsaal brannte völlig aus, der darüberliegende Dachstuhl stürzte ein.[20][21] Das Landesdenkmalamt stufte dennoch im September 2023 nicht mehr nur die Fassade des „Kreml“, sondern den gesamten Komplex am Brauhausberg als schutzwürdig ein.[22] Die Stadt Potsdam kritisierte, dass der Eigentümer die geforderte Sicherung der Brandruine auf dem Brauhausberg unterlassen hat und drohte mit Ersatzvornahme.[23] Polizeiliche Ermittlungen ergaben als Ursache mit hoher Wahrscheinlichkeit Brandstiftung.[24][25] Im Frühjahr 2024 diente die brandgeschädigte Kriegsschule dem Studio Babelsberg als Filmkulisse.[26]

Literatur

  • Von der Kriegsschule zum Parlament. Historische Notizen zum Gebäudekomplex Am Havelblick 8. In: Schriften des Landtages Brandenburg, Heft 3/2000, 5. Auflage, 2010, Landtag Brandenburg, Referat Öffentlichkeitsarbeit, landtag.brandenburg.de (PDF; 12,6 MB; 32 S.).
  • Kurt Adamy, Kristina Hübener: Geschichte der Brandenburgischen Landtage. Von den Anfängen 1823 bis in die Gegenwart. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1998, ISBN 978-3-930850-71-6, Inhaltsverzeichnis.

Film

  • Der Brauhausberg in Potsdam. Potsdams Hügel der Macht. Dokumentarfilm, Deutschland, 2020, 44:29 Min., Buch und Regie: Julia Baumgärtel und Attila Weidemann, Produktion: Weideglück TV, rbb, Reihe: Geheimnisvolle Orte, Erstsendung: 6. Oktober 2020 im rbb, Inhaltsangabe. U.a. mit dem Militärhistoriker Winfried Heinemann und dem Potsdamer Museologen und Historiker Thomas Wernicke.

Einzelnachweise

  1. Peter Degener: Alter Landtag: Hier sollen in Potsdam 200 neue Wohnungen entstehen. In: Märkische Allgemeine, 8. September 2018; abgerufen am 18. Oktober 2020.
  2. Von der Kriegsschule zum Parlament, S. 7; landtag.brandenburg.de (PDF; 12,6 MB; 32 S.).
  3. Verzeichnis der im preußischen Staate und bei Behörden des deutschen Reiches angestellten Baubeamten: Bei der Intendantur der militärischen Institute. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 1, 1903, Sp. 198 (zlb.de – Martin Meyer).
  4. Dokumentarfilm: Der Brauhausberg in Potsdam. Potsdams Hügel der Macht. rbb, 6. Oktober 2020, ab 13:27 Min. – 14:49 Min.
  5. a b Geschichte des ehemaligen Landtagsgebäudes auf dem Brauhausberg. Landtag Brandenburg; abgerufen am 18. Oktober 2020.
  6. a b Andrea Beyerlein: „Der schäbigste Landtag bundesweit.“ In: Berliner Zeitung, 7. November 2008.
  7. Deutschland. Aus Berlin, 19. Dezember. In: Wiener Zeitung, 22. Dezember 1858, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  8. a b Tagsbericht. Aus Berlin, 30. August. In: Wiener Zeitung, 1. September 1859, S. 19 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  9. Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09155830 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
  10. Kleine Chronik. Sterbefälle. In: Wiener Zeitung, 16. Jänner 1899, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  11. Von der Kriegsschule zum Parlament, S. 8; landtag.brandenburg.de (PDF; 12,6 MB; 32 S.).
  12. Landtags-Posse um SED-Emblem. In: Lausitzer Rundschau, 14. November 2007.
  13. Tabellarische Chronologie: Der lange Weg zum Potsdamer Stadtschloss. In: manager magazin, 27. November 2007.
  14. Letzte Landtagssitzung am Brauhausberg. (Memento vom 21. August 2018 im Internet Archive) rbb-online.de, 22. November 2013.
  15. Alter Landtag: Hier sollen in Potsdam 200 neue Wohnungen entstehen. Märkische Allgemeine, 7. September 2018.
  16. Luxusumbau am Brauhausberg: Originalgetreuer Turm für alten Landtag gefordert. In: Märkische Allgemeine, 29. Dezember 2020.
  17. Peter Degener, Volker Oelschläger: Pro & Contra: Soll Potsdams Brauhausberg seinen historischen Turm zurückbekommen? In: Märkische Allgemeine, 29. Dezember 2020.
  18. Baustart am „Kreml“ noch dieses Jahr? In: Potsdamer Neueste Nachrichten, 17. Januar 2022
  19. Propaganda am alten Brandenburger Landtag: Russische Fahne auf dem Potsdamer „Kreml“ angebracht. In: Der Tagesspiegel Online. (tagesspiegel.de [abgerufen am 18. Februar 2023]).
  20. maz-online.de
  21. Nach dem Feuer machen Land und die Stadt Potsdam Druck: Was wird jetzt aus dem alten Landtag? Tagesspiegel, 8. August 2023.
  22. Nach Brand im Potsdamer „Kreml“: Brandenburgs alter Landtag nun komplett unter Denkmalschutz. Tagesspiegel, 28. September 2023.
  23. Alter Landtag bleibt nach Feuer unzureichend gesichert. Tagesspiegel, 18. August 2023.
  24. Nach Brand des Potsdamer „Kremls“: Feuerwehr prüft Einsturzgefahr des früheren Landtagsgebäudes. Tagesspiegel, 7. August 2023.
  25. Brand auf dem Brauhausberg war laut Polizei Brandstiftung In: rbb24.de, 01.01.2024
  26. Nach Großbrand auf dem Brauhausberg: Potsdams alter Landtag dient nun als Filmkulisse In: Tagesspiegel.de, 10.05.2023

Read other articles:

H.M. Husni DjibrilB.ScBupati Sumbawa ke-10Masa jabatan17 Februari 2016 – 17 Februari 2021PresidenJoko WidodoGubernurMuhammad Zainul MajdiZulkieflimansyahWakilMahmud AbdullahPendahuluJamaluddin MalikPenggantiHasan Basri (Plh.) Informasi pribadiLahir(1955-05-06)6 Mei 1955Utan, Sumbawa, Sunda Kecil, IndonesiaMeninggal10 Maret 2021(2021-03-10) (umur 65)Tangerang, Banten, IndonesiaPartai politikPartai Demokrasi Indonesia (1984-1999)Partai Demokrasi Indonesia Perjuangan (1999-20...

 

Ontario provincial highway Highway 67Highway 67 highlighted in redRoute informationMaintained by the Ministry of Transportation of OntarioLength9.8 km[2] (6.1 mi)ExistedJune 30, 1937[1]–presentMajor junctionsSouth end Highway 11 – Porquis JunctionNorth endDe Troyes Avenue in Iroquois Falls LocationCountryCanadaProvinceOntario Highway system Ontario provincial highways Current Former 400-series ← Highway 66→ Highway 69 Former provincia...

 

العلاقات الإماراتية التشيلية الإمارات العربية المتحدة تشيلي   الإمارات العربية المتحدة   تشيلي تعديل مصدري - تعديل   العلاقات الإماراتية التشيلية هي العلاقات الثنائية التي تجمع بين الإمارات العربية المتحدة وتشيلي.[1][2][3][4][5] مقارنة بين ال...

Pertandingan Grup G Piala Dunia FIFA 2018 berlangsung pada tanggal 18 hingga 28 Juni 2018.[1] Grup ini terdiri dari Belgia, Panama, Tunisia, dan Inggris. Dua tim peringkat teratas lolos ke babak 16 besar.[2] Tim peserta Posisi undian Tim Pot Konfederasi Metodekualifikasi Tanggallolos Penampilan diputaran final Penampilanterakhir Penampilanterbaik Peringkat FIFA Oktober 2017[cat. 1] Juni 2018 G1  Belgia 1 UEFA Juara Grup H Zona Eropa 3 September 2017 Ke-13 2014 (pe...

 

Jalan tol di IndonesiaInformasi ruteDikelola oleh berbagai Badan Usaha Jalan Tol (BUJT) dibawah konsesi dari Kementerian Pekerjaan Umum dan Perumahan RakyatPanjang:2.623 km[1] (1.630 mi)Berdiri:1978 – sekarangSistem jalan bebas hambatanSeluruhnya paralel dengan jalan nasional:AH 2 (Jalan Tol Trans-Jawa ruas utama)AH 25 (Jalan Tol Trans-Sumatra ruas utama)AH 150 (Jalan Tol Balikpapan-Samarinda)AH 152 (Jalan Tol Jagorawi dan Bocimi) Sistem Jalan di Indonesia Jalan Tol Jalan raya J...

 

هذه المقالة بحاجة لصندوق معلومات. فضلًا ساعد في تحسين هذه المقالة بإضافة صندوق معلومات مخصص إليها. هذه المقالة يتيمة إذ تصل إليها مقالات أخرى قليلة جدًا. فضلًا، ساعد بإضافة وصلة إليها في مقالات متعلقة بها. (ديسمبر 2022) خاض الإمبراطور الروماني قسطنطين الأول الحملات الجرمانية...

此條目需要擴充。 (2018年12月12日)请協助改善这篇條目,更進一步的信息可能會在討論頁或扩充请求中找到。请在擴充條目後將此模板移除。 不君子行為,亦可稱為缺乏體育精神或違背運動家精神的行為,是一種體育上的犯規或冒犯行為,違反廣泛在體育獲接受的體育精神規則。例子包括言語上的攻擊和冒犯,如垃圾話,在很多體育項目中,若有選手在場上做出不君子行為,

 

جيتمور     الإحداثيات 38°05′03″N 99°53′46″W / 38.0842°N 99.8961°W / 38.0842; -99.8961  تقسيم إداري  البلد الولايات المتحدة[1]  التقسيم الأعلى مقاطعة هوجمان، كانزاس  عاصمة لـ مقاطعة هوجمان، كانزاس  خصائص جغرافية  المساحة 11.636534 كيلومتر مربع11.636537 كيلومتر مربع (1 أ

 

Львівська ентомологічна школа — науково-практична конференція започаткована ентомологами Державного природознавчого музею НАН України (м. Львів), природного заповідника Розточчя (смт Івано-Франкове), Львівським відділенням ГО Українське ентомологічне товариство у...

Olympic athletics event Men's 200 metresat the Games of the XXVII OlympiadStadium AustraliaVenueStadium AustraliaDates27–28 SeptemberCompetitors67 from 50 nationsWinning time20.09Medalists Konstantinos Kenteris Greece Darren Campbell Great Britain Ato Boldon Trinidad and Tobago← 19962004 → Athletics at the2000 Summer OlympicsTrack events100 mmenwomen200 mmenwomen400 mmenwomen800 mmenwomen1500 mmenwomen5000 mmenwomen10,000 mmenwomen100 m hurdles...

 

Short story by F. Sionil JoséThe God StealerShort story by F. Sionil JoséCollection first editionCountryPhilippinesLanguageEnglishPublicationPublisherSolidarid Publishing House, Inc.Publication date1959 (short story)1968 (collection) The God Stealer is a short story by Filipino National Artist F. Sionil José. It is José's most anthologized work of fiction.[1] It is not just a tale about an Ifugao stealing a religious idol,[2] but also about the friendship that develope...

 

SoloLogo used for Solo with early DC Comics logo.Publication informationPublisherDC ComicsScheduleBi-monthlyFormatOngoing seriesPublication dateOctober 2004 – August 2006No. of issues12Main character(s)Various DC charactersCreative teamCreated byMark ChiarelloWritten byVariousArtist(s)Various Solo is an American comic book series that was published bi-monthly by DC Comics, beginning in October 2004. Each issue had 48 pages plus covers, with no ads. Solo was cancelled in 2006; in all, 12 iss...

This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Laxe – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (November 2011) (Learn how and when to remove this template message) PlaceConcello de Laxe Coat of armsNickname: LaxeLocation of Laxe within GaliciaParroquiasLaxe, Nande, Sarces, Serantes, Soesto & Tra...

 

Saudi terrorist and 9/11 hijacker (1977–2001) Majed Moqedماجد موقدBorn(1977-06-18)18 June 1977Riyadh, Saudi ArabiaDied11 September 2001(2001-09-11) (aged 24)Arlington County, Virginia, U.S.Cause of deathPlane crash, suicideNationalitySaudi Arabian Majed Mashaan Ghanem Moqed[1] (Arabic: ماجد موقد, romanized: Mājad Mūqad; 18 June 1977 – 11 September 2001) was a Saudi terrorist hijacker who was one of five hijackers of American Airlines F...

 

US Navy prototype long range interceptor (1965) F-111B F-111B, BuNo 151974, approaching USS Coral Sea in July 1968 Role InterceptorType of aircraft National origin United States Manufacturer General Dynamics and Grumman First flight 18 May 1965 Primary user United States Navy Number built 7 Developed from General Dynamics F-111 Aardvark The General Dynamics–Grumman F-111B is a former long-range carrier-based interceptor aircraft planned as a follow-on to the F-4 Phantom II for the...

The Faction Collective company logo The Faction Collective (also known as Faction Skis) is a manufacturer of freeride skis, poles and skiing-related products,[1] based in Verbier, Switzerland.[2] The company's products are sold in over 31 countries through their website and through distributors.[3] History Faction Skis was founded by a group of skiers in 2006 in Verbier, Switzerland.[4] In 2013, Faction Skis teamed up with French professional skier Candide Thov...

 

Men's sanda 56 kg at the 2022 Asian GamesVenueXiaoshan Guali Sports CentreDates24–28 September 2023Competitors15 from 15 nationsMedalists  Jiang Haidong   China Arnel Mandal   Philippines Avazbek Amanbekov   Kyrgyzstan Hua Văn Đoàn   Vietnam← 20182026 → Wushu at the2022 Asian GamesTaoluChangquanmenwomenNanquanmenwomenTaijiquanmenwomenDaoshu / GunshumenJianshu / QiangshuwomenSanda52 kgwom...

 

Entertainment complex in Cardiff, Wales This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Red Dragon Centre – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (October 2011) (Learn how and when to remove this template message) Red Dragon CentreEntrance to the Red Dragon Centre (2007)Alternative namesAtlantic Wharf ...

Maison d'éducation school in Saint-Cyr-l'École, Yvelines, FranceMaison royale de Saint-LouisLocationSaint-Cyr-l'École, YvelinesFranceInformationTypeMaison d'éducationFounded1686FounderMadame de MaintenonStatusClosed - buildings reused by École spéciale militaire and Lycée militaire de Saint-CyrClosed1803Head of schoolMadame de Brinon The Maison Royale de Saint-Louis was a boarding school for girls set up on 15 June 1686[1] at Saint-Cyr (what is now the commune of Saint-Cyr-l'É...

 

2022 film directed by J. D.–Jerry The LegendTheatrical release posterDirected byJ. D.–JerryWritten byJ. D.–JerryProduced byLegend SaravananStarringLegend SaravananPrabhuUrvashi RautelaGeethika TiwaryVivekSumanNassarCinematographyR. VelrajEdited byRubenMusic byHarris JayarajProductioncompanyThe Legend New Saravana Stores ProductionsDistributed byGopuram CinemasRelease date 28 July 2022 (2022-07-28) Running time161 minutes[1]CountryIndiaLanguageTamil The Legend is a...

 

Strategi Solo vs Squad di Free Fire: Cara Menang Mudah!