Die Umgebung von Gehofen bietet mit ihren Wäldern eine umfangreiche Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. Neben der Finne ist vor allem die Hohe Schrecke bekannt – ein Höhenzug südlich von Gehofen, dessen größter Teil zum Naturschutzgebiet erklärt und als Bestandteil des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes „Hohe Schrecke - Finne“ an die Europäische Kommission gemeldet wurde.
Geschichte
Vermutlich als fränkische Gründung um das Jahr 600, wurde Gehofen 782 erstmals als Hovun urkundlich erwähnt.
Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wurde Gehofen in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Hofun urkundlich erwähnt.
Es gab ein gleichnamiges Rittergeschlecht von Gehofen vom 13. Jahrhundert bis zum Erlöschen im Jahre 1711.
Die Gemeinde liegt an der seit 2006 nicht mehr regelmäßig befahrenen Unstrutbahn, die die Städte Naumburg und Artern verbindet. Darüber hinaus durchläuft die Landstraße von Reinsdorf bei Artern nach Wiehe die Gemeinde. Etwa 15 Kilometer von Gehofen entfernt verläuft nördlich die Bundesautobahn 38.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die evangelische Kirche St. Johann Baptist ist eine neugotischeSaalkirche mit eingezogenem Chorpolygon und schlankem, achteckigem Westturm. Sie wurde vermutlich 1866–68 nach einem Entwurf von Friedrich August Stüler anstelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus errichtet. Die Verblendung besteht aus Sandsteinquadern, die Ausstattung stammt aus der Erbauungszeit. Zu beachten ist ein aufwendig skulptierter Taufstein aus dem frühen 17. Jahrhundert, dessen sechsseitiger Fuß Luther, Paulus und die Evangelisten zeigt.[2]
Kriegerdenkmal (1924 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Kriegervereins auf dem Kirchplatz erbaut)
Ziegelei (wohl 1840 gebaut, in der heutigen Form seit 1886)
Christian Ludwig von Eberstein (1650–1717), Oberaufseher in Harzgerode, Oberberghauptmann, Obristwachtmeister und Oberforstmeister
Catharina Margaretha Linck (1687–1721), Knopfmacherin, Kattundruckerin und Soldatin, gab sich als Mann aus
Friedrich August von Helmolt (1690–1755), sachsen-weißenfelsischer Kammerrat und Amtshauptmann zu Sachsenburg sowie Erb-, Lehn-, Gerichtsherr und Kirchenpatron zu Kannawurf
Hermann Kellermann (1887–1954), Parteifunktionär (SPD/USPD/KPD/SED) und Teilnehmer an der Novemberrevolution
Literatur
Louis Ferdinand Freiherr von Eberstein: Historische Nachrichten über den zur gräflich-mansfeldischen Herrschaft Heldrungen gehörenden Marktflecken Gehofen und die in der Landgrafschaft Thüringen gelegenen Ämter Leinungen und Morungen. Baensch, Berlin 1889 (Digitalisat).
Weblinks
Commons: Gehofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien