Die Gemeinde liegt am Südrand der Goldenen Aue und am Nordrand der Hohen Schrecke. Etwa einen Kilometer vom Ort entfernt fließt die Unstrut. Neben der Unstrut verläuft der gleichnamige Unstrut-Radweg, der an Interesse gewonnen hat.
Am 9. Februar 1945 nahmen bei Reinsdorf US-Tiefflieger einen Güterzug mit KZ-Häftlingen mit Bordwaffen unter Beschuss. 105 Personen wurden im Zug oder auf der Flucht getötet und 150 schwer verletzt. Von diesen starben noch 23 im Krankenhaus Artern.[3] 26 Opfer wurden auf dem Friedhof Artern beigesetzt, wo eine Gedenktafel über ihrem Massengrab steht.
Reinsdorf wurde im April 1945 von US-Truppen und Anfang Juli durch die Rote Armee besetzt. Damit war es Bestandteil der SBZ und ab 1949 bis 1990 der DDR. So war es in den 1950er Jahren von der Zwangskollektivierung der landwirtschaftlichen Betriebe betroffen.
Das Wappen wurde am 6. September 1994 durch das Thüringer Landesverwaltungsamt genehmigt.
Blasonierung: „Gespalten und vorne geteilt; oben in Gold ein dreiblättriges grünes Kleeblatt, unten in Grün ein goldener Schlüssel und ein goldenes Schwert schräggekreuzt; hinten in Schwarz zwei Schrägrechtsbalken.“
Das dreiblättrige Kleeblatt entstammt dem Kirchensiegel und ist seit vielen Jahren als Symbol in der Gemeinde bekannt; Schlüssel und Schwert stellen die Attribute der Apostel Peter und Paul dar, da die örtliche Kirche diesen Heiligen geweiht ist. Die goldenen Schrägrechtsbalken in Schwarz sind dem Wappen derer von Trebra entlehnt; diese angesehene altthüringische Familie hatte lange Zeit Besitzungen in der Gemeinde. In Chroniken wird oft die große Bedeutung dieses Geschlechtes für die Entstehung und Entwicklung der Gemeinde erwähnt.[4]
Das Wappen wurde von dem Heraldiker Michael Zapfe gestaltet.
Verkehr
Nördlich der Ortslage verläuft die Bahnstrecke Sangerhausen–Erfurt, an der sich der Haltepunkt Reinsdorf (b Artern)[5][6] befindet. Er wird wochentags morgens und abends sowie an Wochenenden ganztägig vom RE 10 und RB 59 durch Abellio Rail Mitteldeutschland bedient. Auf der dort abzweigenden Unstrutbahn nach Naumburg (Saale) wurde der regelmäßige Personenverkehr 2006 zwischen Reinsdorf und Wangen(Unstrut) abbestellt über eine Wiederreaktivirung[7] wird aktuell diskutiert.
Reinsdorf ist über die am Ortsrand von Sachsenburg über Heldrungen und Artern nach Sangerhausen verlaufende L 3086 (bis 2015 B 86) an das Straßennetz angebunden. Von dieser zweigt im Ort die L 1215 nach Wiehe ab. Westlich des Ortes verläuft die Autobahn 71, die nächsten Anschlussstellen sind Artern und Heldrungen.
↑Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 173, ISBN 3-88864-343-0
↑Thilo Ziegler: Unterm Hakenkreuz. Ein Abriss zur Geschichte des Kreises Sangerhausen von 1933 bis 1945. Sondershausen, Starke-Druck. 2004. S. 82
↑Neues Thüringer Wappenbuch Band 2 Seite 28; Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Thüringen e. V. 1998, ISBN 3-9804487-2-X