Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Eckartsborn erfolgte im Jahr 1290 als Eckernburn.[3]
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Eckartsborn:
„Eckartsborn (L. Bez. Nidda) evangel. Filialdorf; liegt 11⁄2 St. von Nidda auf einem Berge, hat 63 Häuser und 326 Einw., die außer 2 Kath. evangelisch sind, und unter welchen sich 46 Bauern und 19 Handwerker befinden. Sodann hat der Ort 1 Mahl- und 1 Oelmühle. – Im Jahr 1290 wird eines Weinbergs zu Eckartsborn gedacht.“[4]
Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Die bis dahin selbständige Gemeinde Eckartsborn wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 1. Juli 1971 mit den Städten Ortenberg und Lißberg sowie vier weiterer kleinerer umliegender Gemeinden auf freiwilliger Basis zu erweiterten Stadt Ortenberg zusammengeschlossen.[5] Seit dem Abschluss der Gebietsreform im August 1972 liegt Eckartsborn im Wetteraukreis.
Für Eckartsborn wurde, wie für die übrigen Stadtteile von Ortenberg, ein Ortsbezirk gebildet.[6]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Eckartsborn angehört(e):
[1][7][8]
ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen, Stadt Ortenberg[Anm. 7]
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis, Stadt Ortenberg
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Eckartsborn 708 Einwohner. Darunter waren 21 (3,0 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 105 Einwohner unter 18 Jahren, 300 zwischen 18 und 49, 165 zwischen 50 und 64 und 138 Einwohner waren älter.[17]
Die Einwohner lebten in 288 Haushalten. Davon waren 63 Singlehaushalte, 108 Paare ohne Kinder und 99 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 51 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 195 Haushaltungen lebten keine Senioren.[17]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Stadt Ortenberg:[21][22]; Zensus 2011[17]; 2022[2]
Für Eckartsborn besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Eckartsborn) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6]
Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 54,70 %. Dabei wurden gewählt: je drei Mitglieder der SPD, der CDU und „Freien Wählergemeinschaft Ortenberg“ (FWG).[23] Der Ortsbeirat wählte Ulrich Ronny Herold zum Ortsvorsteher.[24]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Viele Vereine prägen das Dorfleben, so unter anderem auch die „Bergritscher“, die auf einem Arschleder die Abhänge hinunterrutschen.
Die Oberwaldbahn, an der Eckartsborn einen Haltepunkt hatte, verlief in der Ortslage auf der Dorfstraße. Der Zugang zur damals existierenden Gaststätte „Emil Haas“ war hier mit dem Schild gesichert: „Privatweg, Übergang nur für Berechtigte“. „Unklar blieb allerdings, wo die Gaststättenbesucher eine Berechtigung erhalten sollten - oder waren sie alle berechtigt?“[25] Seit 1984 ist die Strecke auch für den Güterverkehr stillgelegt und die Gleisanlagen wurden zurückgebaut. Heute läuft der Vulkanradweg über die frühere Bahntrasse von Stockheim nach Lauterbach (Hess). Er ist Teil des BahnRadweg Hessen, der auf ehemaligen Bahntrassen ca. 250 km durch den Vogelsberg und die Rhön führt.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 1. Juli 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.28, S.1117, Punkt 988 Abs. 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0MB]).
↑ abHauptsatzung. (PDF; 119 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Ortenberg, abgerufen im Dezember 2020.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.12ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.13ff., § 26 Punkt d) X. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑
Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC165696316, S.9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑
Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band22. Weimar 1821, S.420 (online bei Google Books).
↑
Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S.181ff. (online bei Google Books).
↑ ab
Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr.8, S.121ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2MB]).
↑Wohnplätze 1867. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, OCLC162730484, S.121 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Wohnplätze 1875. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band12. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, OCLC162730484, S.14 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Stadt Ortenberg, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Dezember 2019; abgerufen im Dezember 2020.
↑Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Stadt Ortenberg, archiviert vom Original am 29. April 2020; abgerufen im Dezember 2020.