Christian Herter wurde 1895 als Sohn des amerikanischen Künstlers Albert Herter und von Adele McGinnis in Paris geboren, wo sich seine Eltern kennengelernt und geheiratet hatten. Dort besuchte er von 1901 bis 1904 die École Alsatienne. 1904 zog die Familie nach New York City, wo Christian bis 1911 die Browning School besuchte. Danach studierte er an der Harvard University und schloss sein Studium 1915 ab. Im folgenden Jahr wurde er Attaché an der amerikanischen Botschaft in Berlin.
Nachdem Herter 1956 bei den Gouverneurswahlen nicht mehr angetreten war, wurde er im Februar 1957 zum Vizeaußenminister (United States Under Secretary of State) ernannt. Wegen der schweren Erkrankung von Außenminister John Foster Dulles berief ihn Präsident Eisenhower dann im April 1959 als dessen Nachfolger in sein Kabinett. Nach der Wahl John F. Kennedys zum Präsidenten im Jahr 1960 arbeitete Herter als elder statesman in verschiedenen Kommissionen und Beiräten mit. 1961 wurde er mit der Presidential Medal of Freedom ausgezeichnet; im folgenden Jahr wurde er der erste Handelsvertreter der Vereinigten Staaten.
Herter galt als Internationalist, der sich stark für eine Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit mit Europa einsetzte. Er starb 1966 im Alter von 71 Jahren in Washington und wurde in Millis (Massachusetts) beigesetzt.
Privatleben
Herter heiratete 1917 die durch Erbschaft wohlhabende Mary Caroline Pratt (1895–1980). Sie war die Tochter von Frederic B. Pratt, einem langjährigen Präsidenten des Pratt Institute, und die Enkelin des Unternehmers und PhilanthropenCharles Pratt. Das Paar hatte eine Tochter und drei Söhne, unter ihnen Christian Archibald Herter junior, der als Diplomat tätig war.
Christian Herter: Toward an Atlantic Community. 1963
Literatur
H. William Brands: Christian Herter . In: Edward S. Mihalkanin (Hrsg.): American Statesmen: Secretaries of State from John Jay to Colin Powell. Greenwood Publishing 2004, ISBN 978-0-313-30828-4, S. 247–253.
Christian A. Herter in: Internationales Biographisches Archiv 06/1967 vom 30. Januar 1967, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)