Das Dorf liegt in der historischen Region Ostpreußen, etwa 19 Kilometer südwestlich der heute auf russischem Staatsgebiet gelegenen einstigen KreisstadtPreußisch Eylau (russischBagrationowsk) bzw. 28 Kilometer nordwestlich der heutigen Kreismetropole Bartoszyce (deutschBartenstein).
Geschichte
Um 1350 entstand das Kirchdorf Buchholcz, das nach 1350 Bucholtz, nach 1595 Buchholtz und nach 1785 Buchholz genannt wurde.[1] 1483 wurde das Dorf dem Nikolaus von Taubenheim verliehen.[2] Später erweiterte der Kanzler Johannes von Creytzen auf Groß Peisten seinen Besitz um das Dorf Buchholz.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Anschließend wurde Buchholz zusammen mit der gesamten südlichen Hälfte Ostpreußens von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Buchholz erhielt die polonisierte Namensform „Bukowiec“. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus dem Kreisgebiet vertrieben.
In Buchholz gab es bereits in vorreformatorischer Zeit eine Kirche.[2] Sie erhielt eine Nachfolgebau, der bereits im Jahre 1580 durch einen Neubau ersetzt werden musste. Der Saalbau war ohne Chor und hatte einen vorgelegten Westturm.[6] Der wohl von Johann Pfeffer gefertigte Altar aus dem 17. Jahrhundert wurde mit der Kanzel aus dem 18. Jahrhundert kombiniert. Eine Orgel wurde 1853 eingebaut. Die älteste der drei Glocken war 1653 gegossen worden. Der Turm der Kirche hat die Kriegswirren nicht überstanden. Heute tut ein freistehender Glockenträger hier seinen Dienst.
Eine Schule gab es in Buchholz bereits 1743.[2] Damals war Georg Dietrich Michaelis Schulleiter und zugleich Organist an der Kirche. 1890 gab es in Buchholz eine Volksschule, die 1917 zweiklassig geführt wurde. 1933 wurde ein Schulneubau errichtet, 1935 unterrichteten hier zwei Lehrer 112 Kinder.
Verkehr
Bukowiec liegt im Kreuzungsbereich zweier Nebenstraßen: Kandyty ↔ Wągniki(Wangnick) und Półwiosek(Halbendorf) ↔ Saruny(Saraunen) – Zięby(Finken). Eine Bahnanschluss besteht nicht.
Persönlichkeit
Karl Hermann Friedrich (* 4. September 1918 in Buchholz), deutscher Offizier und Journalist († 1993)
Literatur
Buchholz, Dorf und Rittergut, Kreis Preußisch Eylau, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Buchholz (meyersgaz.org).
Adolf Boetticher: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen. Band 2: Die Bau- und Kunstdenkmäler in Natangen. 1898, S. 54 (Google Books).
Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Nipkow, Neidenburg 1890, S. 465–466 (Google Books).