Während des Bosnienkrieges stand Bosansko Grahovo unter Kontrolle der Armee der Republika Srpska, bis kroatische Truppen das Gebiet Ende Juli 1995 im unmittelbaren Vorfeld der Operation Oluja eroberten, was zur Flucht eines Großteils der serbischen Bevölkerung führte. Bis heute wurden zahlreiche Ruinen im Ortszentrum nicht renoviert (Stand: 2018).
Bevölkerung
Serbisch-orthodoxe Kirche
Bei der Volkszählung 1991 hatte die Gemeinde Bosansko Grahovo 8.311 Einwohner, darunter
Die Serben stellen heute wieder die absolute Mehrheit der Einwohner. Bereits vor dem Krieg war die Gemeinde von starker Abwanderung gekennzeichnet. Im Jahre 1971 hatte die Einwohnerzahl noch 10.565 betragen.
Die Gemeinde umfasst 35 Orte: Bastasi, Bosansko Grahovo, Crnac, Crni Lug, Donje Peulje, Donji Kazanci, Donji Tiškovac, Duler, Gornje Peulje, Gornji Kazanci, Grkovci, Isjek, Jaruga, Kesići, Korita, Luka, Maleševci, Malo Tičevo, Marinkovci, Mračaj, Nuglašica, Obljaj, Pečenci, Peći, Preodac, Pržine, Radlovići, Resanovci, Stožišta, Ugarci, Uništa, Veliko Tičevo, Vidovići, Zaseok und Zebe. Viele dieser Dörfer bestehen nur aus wenigen Gehöften.
Wirtschaft
Blick von Osten auf das Ortszentrum
Die Gemeinde wird durch Land- und Forstwirtschaft geprägt.
Verkehr
Bosansko Grahovo liegt an der Fernstraße von Drvar nach Knin, die insbesondere im Bosnien- bzw. Kroatienkrieg eine große strategische Bedeutung hatte. Das übrige Straßennetz ist nur wenig ausgebaut. Der westlich des Dinara-Massivs gelegene Ort Uništa ist mit dem Auto nur über Kroatien zu erreichen.
Im äußersten Westen der Gemeinde, direkt an der kroatischen Grenze, quert zudem die Una-Bahn das Gemeindegebiet, die einst Zagreb mit der dalmatinischen Küste verband, seit dem Ende des Bosnienkrieges aber nicht mehr von Personenzügen bedient wird.
Persönlichkeiten
Im Ortsteil Obljaj wurde Gavrilo Princip (1894–1918) geboren, der 1914 im Attentat von Sarajevo den österreichischen Erzherzog Franz Ferdinand tötete.