Die VRS wurde 1992 aus in Bosnien stationierten Teilen der jugoslawischen Volksarmee und irregulären Verbänden mit Unterstützung von Slobodan Milošević[6] von Radovan Karadžić zur Verteidigung serbischer Interessen in Bosnien und Herzegowina gegründet und von Ratko Mladić geführt. In der Militäroperation Korridor '92 gelang es der VRS, eine Verbindung zwischen den serbisch kontrollierten Gebieten im Westen und Osten Bosniens zu schaffen.
Die VRS eroberte bis November 1992 fast 70 % des bosnischen Staatsgebietes. Von 1993 an führte die Armee mehrere Operationen im Gebiet Igman und Bjelašnica.
1994 wurden Goražde und Bihać mehrfach angegriffen, eine Eroberung scheiterte.
Während des Bosnienkrieges betrug die Truppenstärke der VRS bis zu 85.000 Mann.[7] Den überwiegenden Teil der Offiziere und Soldaten stellten bosnische Serben, daneben nahmen serbische paramilitärische Verbände und ausländische (unter anderem russische und griechische) Freiwillige auf Seiten der VRS am Krieg teil. Nur wenige Bosniaken und Kroaten kämpften in der VRS, so Major Ismet Đuherić und seine Kompanie „Meša Selimović“ im Norden des Landes um Teslić und Derventa.[8]
Der VRS werden zahlreiche Kriegsverbrechen vorgeworfen, unter anderem das 1995 verübte Massaker von Srebrenica.
Nach dem Krieg wurde die VRS von Generalmajor Cvetko Savić geleitet. Zuletzt war sie in vier Korps mit insgesamt etwa 10.000 Mann gegliedert.[9]
2006 wurde die VRS ebenso wie die (bosniakisch-kroatische) Armee der Föderation Bosnien und Herzegowina aufgelöst und in eine gemeinsame Armee überführt.[10] Die Tradition der VRS wird vom 3. Infanterieregiment der OSBiH fortgesetzt.[11] So enthält das Regimentsabzeichen auf den Uniformen eine serbische Fahne.[12][13]
Die Ende 2005 begonnene Militärreform wurde im Dezember 2007 weitgehend abgeschlossen.[14]
Nigel Thomas, Krunoslav Mikulan: The Yugoslav Wars (2) : Bosnia, Kosovo and Macedonia 1992–2001. Osprey Publishing Ltd., Oxford 2006, ISBN 978-1-84176-964-6.
Central Intelligence Agency [CIA] – Office of Russian and European Analysis (Hrsg.): Balkan Battlegrounds : A Military History of the Yugoslav Conflict. Band2. Washington DC 2003, Annex 24 : Mladic‘s Own: The Bosnian Serb Army, S.265–291.
Hans Krech: Der Bürgerkrieg in Bosnien-Herzegowina (1992–1997): Ein Handbuch (= Bewaffnete Konflikte nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes. Band2). Köster, Berlin 1997, ISBN 3-89574-250-3.
↑Norman Cigar: Srpski ratni napor i okončanje Rata. In: Branka Magaš, Ivo Žanić (Hrsg.): Rat u Hrvatskoj i Bosni i Hercegovini 1991–1995. Zagreb/Sarajevo 1999, S.235–241. Miloš Vasić: The Yugoslav Army and the Post-Yugoslav Armies. In: David A. Dyker, Ivan Vejvoda (Hrsg.): Yugoslavia and After : A Study in Fragmentation, Despair and Rebirth. Longman, London/New York 1996, S.132f. Zitiert nach Florian Bieber: Nationalismus in Serbien vom Tode Titos bis zum Ende der Ära Milošević (= Wiener Osteuropa-Studien. Band18). LIT Verlag Münster, 2005, ISBN 978-3-8258-8670-7, S.485.
↑Gerard Toal, Carl T. Dahlman: Bosnia Remade: Ethnic Cleansing and its Reversal. Oxford University Press, 2011, ISBN 978-0-19-020790-8, S.5.
↑Central Intelligence Agency (Hrsg.): Balkan Battlegrounds : A Military History of the Yugoslav Conflict, 1990–1995. BandII. Washington DC 2003, S.303ff. (Annex 27 : Ethnic Cleansing as a Military Operation).