Zentren der Besiedlung sind die Ortschaften Vareš (830 Meter über Meer) und Vareš-Majdan im westlichen Teil der Gemeinde. Daneben gibt es zahlreiche kleinere Dörfer und Weiler, verteilt auf das gesamte Gemeindegebiet.
Die vor dem Bosnienkrieg wirtschaftlich aufblühende Stadt liegt jetzt wirtschaftlich am Boden, zum Teil durch die Stilllegung der Kupfer- und Eisenerzbergwerke, zum Teil durch den Krieg und zum Teil durch die ethnischen Konflikte zwischen katholischer und muslimischer Bevölkerung und die Sanktionen durch die internationale Staatengemeinschaft in der Nachkriegszeit.
Laut der letzten Volkszählung vor dem Bosnienkrieg hatte die Gemeinde Vareš im Jahr 1991 insgesamt 22.203 Einwohner. Davon bezeichneten sich 9.016 als Kroaten (40,6 %), 6.714 als Muslime (30,2 %; heute Bosniaken), 3.644 als Serben (16,4 %) und 2.829 als Angehörige anderer Gruppen, v. a. Jugoslawen. Auch aufgrund der im Ort ansässigen Industrie war die Bevölkerung ethnisch gemischt und keine Gruppe stellte die absolute Mehrheit.
Der Krieg brachte in vielen Gemeinden eine Veränderung der Mehrheitsverhältnisse mit sich, so auch in Vareš. Insgesamt sank die Bevölkerungszahl bis zur Volkszählung 2013, der ersten nach dem Krieg, auf 8.919, und damit weniger als die Hälfte. Heute hat die Gemeinde eine bosniakische Mehrheit; serbische Einwohner hat die Gemeinde dagegen kaum noch.
Volkszählung 2013
gesamt: 8.919
5.447 Bosniaken (61,3 %)
2.820 Kroaten (31,7 %)
189 Serben (2,1 %)
436 Andere (4,9 %)
In der eigentlichen Stadt waren es 2.919 Einwohner, davon:
1.339 Bosniaken (45,9 %)
1.254 Kroaten (43,0 %)
71 Serben (2,4 %)
253 Andere (8,7 %)
Die Bevölkerung in Vareš setzt sich überwiegend aus Flüchtlingen der umliegenden Dörfer zusammen. In den 2000er Jahren kehrten jedoch vermehrt vertriebene kroatische Einwohner aus Kroatien nach Vareš zurück. Dennoch sank die Gesamteinwohnerzahl bis 2013 auf unter 10.000.
Verkehr
Eine heute normalspurige Schleppbahn Podlugovi – Vareš verbindet das Eisenwerk Vareš mit der Station Podlugovi an der Bahnstrecke Šamac–Sarajevo. Die 24,7 Kilometer lange Stichlinie war im Eigentum der Varešer Eisenindustrie-Aktiengesellschaft und diente hauptsächlich dem Abtransport des Eisens. Daneben verkehrten auch Personenzüge.[1] Am 14. Dezember 2023 wurde die Strecke auf Betreiben der Adriatic Metals, die Inhaberin der Konzession des Silberbergwerkes ist, nach umfassender Instandsetzung wiedereröffnet.[2]