Alfred von Fabrice war ein Sohn des sächsischen Generalleutnants Friedrich Joseph Anton von Fabrice (1786–1850), der als Teil der Besatzungsarmee nach dem Sieg über Napoleon in Frankreich verblieben war. Seine Mutter war Charlotte Luise, geborene von Weißenbach (1798–1855). Weitere Söhne und damit seine Brüder waren Oswald von Fabrice (1820–1898) und Bernhard von Fabrice (1827–1866).
Nach dem Friedensschluss wurde er im Oktober mit der Leitung des sächsischen Kriegsministeriums betraut und im Dezember zum Generalleutnant befördert. Fabrice schloss mit Preußen die lange bestehende Militärkonvention ab und führte die Umgestaltung der sächsischen Armee zum XII. Armee-Korps des Norddeutschen Bundes nach preußischem Muster rasch durch.
Im Juni 1871 kehrte Fabrice nach Dresden nach zurück und wurde 1873 zum General der Kavallerie ernannt. Er organisierte zunächst die innere Organisation des Heeres und richtete dann seine Aufmerksamkeit auf die Kasernierung der vorher größtenteils mangelhaft untergebrachten Truppen. Hierzu hat er mit den Anlagen der Albertstadt in Dresden ein seinerzeit mustergültiges Vorbild geschaffen.
Georg Friedrich Alfred Graf von Fabrice war mit Anna, geborene Gräfin von der Asseburg verheiratet. Sie hatten vier Kinder, die drei Söhne Eberhard (1851–1942), Alfred (1853–1895) und Friedrich (Fritz) (1856–1933) sowie die Tochter Anna, verh. Henckel von Donnersmark (1854–1905). Er starb am 25. März 1891 in Dresden.
Fabrice wurde in einem noch heute existierenden Mausoleum an der heutigen Stauffenbergallee (Nordseite, zwischen Carolabrücke und Marienallee) beigesetzt (siehe die Stadtpläne von Dresden-Albertstadt von 1895 und 1917) und 1950 mit seiner Gattin in das Familiengrab auf dem St.-Pauli-Friedhof umgebettet. Seine Linie starb mit seinen Kindern aus. An ihn erinnert heute in Dresden seit 2012 die Fabrice-Straße.[1]
Anna Fabrice-Asseburg, Andrea Engi, Manfred Beyer: Alfred Graf von Fabrice. Die Familiengeschichte des königlich-sächsischen Staats- und Kriegsministers. Beyer Verlag Sachsen für Kultur und Geschichten, Dresden 2008, ISBN 978-3-9809520-8-8.
Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 1901, S.171
Militaria
Max Dittrich: Staatsminister General Graf Fabrice: Sein Leben und sein Streben. Druck und Verlag A. Arnold, Dresden 1891, DNB579306755. (books.google.de)
Johannes Anton Larrass: Geschichte des Königl. Sächs. 6. Infanterie-Regiments No. 105. Druck und Verlag Giesecke & Devrient, Dresden 1887, DNB361136773. (books.google.de)
Sekundärliteratur
Angela von Gans, Monika Groening: Die Familie Gans 1350-1963. Ursprung und Schicksal einer wiederentdeckten Gelehrten- und Wirtschaftsdynastie. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2006, ISBN 3-89735-486-1.
Roland Gräfe: Die Albertstadt in Dresden. Arbeitskreis Sächsische Militärgeschichte e. V., Dresden, ISBN 3-9809520-1-0, S. 21.