Albert von Thurn und Taxis (* 24. Juni1983 in Regensburg), bürgerlich Albert Maria Lamoral Miguel Johannes Gabriel Prinz von Thurn und Taxis, seit 1990 der Tradition gemäß meist als „Fürst von Thurn und Taxis“ bezeichnet, ist ein deutscher Unternehmer und Rennfahrer. Er ist Familienoberhaupt des ehemaligen Fürstenhauses Thurn und Taxis.
Albert von Thurn und Taxis ist das jüngste Kind von Johannes und Gloria von Thurn und Taxis, geborene Gräfin von Schönburg-Glauchau. Er hat noch zwei ältere Schwestern, Maria Theresia und Elisabeth. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1990 erbte er gemeinsam mit seinen Schwestern und der Mutter dessen Privatvermögen, dessen Verwaltung er als Familienoberhaupt – bis 2001 unter der Vormundschaft seiner Mutter – übernahm.
Albert von Thurn und Taxis beim Norisring-Rennen 2008
Albert von Thurn und Taxis fährt Autorennen und ist Vize-Meister (2007&2008) und Meister (2010) in der ADAC GT Masters. Durch den Erfolg des Rennteams von Reiter Engineering stieg er 2009 mit dem Team in die Le Mans Series auf. Dort war er auf einer GT2-Version des Lamborghini Gallardo gemeldet. Allerdings wurde das Projekt seitens Reiter bereits nach einem Meisterschaftslauf eingestellt. Thurn und Taxis wechselte daher zu JMB und pilotierte für ein weiteres Rennen der Serie einen Ferrari F430 GT in derselben Rennkategorie, bevor er sich aus der Saison vorzeitig zurückzog. Auch sein Engagement bei Reiter in der FIA GT3-Europameisterschaft mit Klaus Ludwig war nach zwei Rennen vorzeitig beendet. Im Jahr 2010 gewann er mit seinem Partner Peter Kox die ADAC GT Masters in einem Reiter Lamborghini.
Nach dem Genealogischen Handbuch des Adels wäre sein traditioneller Titel in der Monarchie: Seine Durchlaucht der 12. Fürst von Thurn und Taxis, Fürst zu Buchau und Fürst von Krotoszyn, Herzog zu Wörth und Donaustauf, gefürsteter Graf zu Friedberg-Scheer, Graf zu Valle-Sássina, auch zu Marchtal, Neresheim usw., Erbgeneralpostmeister.[3] Mit dem Artikel 109 der Weimarer Reichsverfassung vom 11. August 1919[4] wurde festgelegt, dass die öffentlich-rechtlichen Vorrechte oder Nachteile der Geburt oder des Standes aufzuheben sind. Adelsbezeichnungen gelten seitdem als Teil des Namens, die Weitergabe oder Verleihung der vordem in Primogenitur gewährten Erstgeburtstitel wie hier Fürst ist seitdem in der Regel nur als Pseudonym möglich. Amtlich sind Adelstitel als Namensbestandteil nur, wenn sie schon historisch als Namensbestandteile aller Familienmitglieder Verwendung fanden. Daher ist die traditionell benutzte Bezeichnung „Fürst“ im Falle des Hauses Thurn und Taxis lediglich als Kennzeichnung des jeweiligen Oberhaupts der Familie zu verstehen. Die Anrede Durchlaucht, die historisch allen hausgesetzmäßig geborenen bzw. eingeheirateten Mitgliedern fürstlicher Häuser zustand, wird zwar weiterhin von manchen Kreisen der Gesellschaft als Höflichkeitsform verwendet, dafür besteht aber seit der Abschaffung der Monarchie kein Rechtsanspruch mehr.
Laut der Forbes-Liste 2014 belief sich das Vermögen von Albert von Thurn und Taxis auf ca. 1,5 Milliarden US-Dollar. Damit belegte er Platz 1190 auf der Forbes-Liste weltweit und Platz 76 in Deutschland.[6] 2019 war er nicht mehr auf der Forbes-Liste der Milliardäre gelistet.[7]
Die Familie von Thurn und Taxis ist bis heute der größte private Grundbesitzer Deutschlands sowie mit knapp 20.000 HektarWald in Deutschland der größte
Privatwaldbesitzer Deutschlands.[8] Im Jahr 2004 hatte Gloria von Thurn und Taxis mehr als 5.000 Hektar Waldfläche an die Firma Blauwald von Adolf Merckle verkauft, um das Familienvermögen zu diversifizieren.[9] Bis dahin war das Haus Thurn und Taxis noch im Besitz von rund 28.000 Hektar Wald.[10]
John Stuart Mill and the Criterion of Morality: The Good, the Self and the Other. In: Nicolaus U. Buhlmann, Peter Styra (Hg.): Signum in Bonum, Festschrift für Wilhelm Imkamp zum 60. Geburtstag, Thurn und Taxis Studien, Neue Folge Band 1, Regensburg 2011, S. 1121–1139.
Triumph of the Will? Rationality and Freedom in Aquinas' Theory of Agency.Lizentiatsarbeit an der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin, Rom 2014.
Der amtliche Name der Familie lautet Prinz von Thurn und Taxis. Weibliche Familienmitglieder und somit auch Gloria von Thurn und Taxis tragen den amtlichen Namen Prinzessin von Thurn und Taxis. Der letzte Fürst hatte von 1918 bis 1952 als Chef des Hauses weiterhin den Namen Fürst von Thurn und Taxis führen dürfen, seine Frau Fürstin von Thurn und Taxis. Seit 1952 handelt es sich bei den früheren Titeln Fürst und Erbprinz um pseudonyme Namensbestandteile, die traditionell vom jeweiligen Chef des Hauses und dessen designiertem Nachfolger anstelle des Namensbestandteils Prinz verwendet werden, ohne dass damit eine öffentlich-rechtliche Wirksamkeit einhergeht.