Gegen den Hegemonialanspruch des wiedervereinten Polen unterstellten sich verschiedene piastische Fürsten der Lehnshoheit Böhmens, so auch im Jahr 1329 die Region um Goldberg. Im Jahre 1348 inkorporierte schließlich der König und spätere Kaiser Karl IV. Schlesien in die Länder der Böhmischen Krone. Damit wurde Schlesien ein Teil des Heiligen Römischen Reichs zunächst unter luxemburgischer und ab 1526 unter habsburgischer Oberhoheit. Zu dieser Zeit war Goldberg eine wichtige Stadt u. a. auch für Ausbildung, zum Beispiel besuchte Albrecht von Wallenstein die evangelische Lateinschule, die Friedrich II. von Liegnitz gestiftet und Valentin Friedland-Trozendorf aufgebaut hatte. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg schied Goldberg mit Schlesien 1742 aus den böhmischen Kronländern aus und fiel an Preußen.
Um 1900 hatte Goldberg eine evangelische und eine katholische Kirche, ein Progymnasium, ein Amtsgericht, eine Reihe unterschiedlicher Fabrikationsbetriebe, Bierbrauerei und Obstanbau.[3]
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Goldberg im Frühjahr 1945 von der Roten Armee eingenommen und bald danach zusammen mit fast ganz Schlesien von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht schon gegen Kriegsende geflohen war, in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben. Solingen wurde zur Patenstadt der vertriebenen Goldberger. Im Solinger Stadtarchiv wurde 1958 ein Erinnerungsraum eingerichtet.[4]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
Anmerkungen
1890
6.437
davon 5.584 Evangelische, 784 Katholiken und 23 Juden[5]
Die Landgemeinde (Gmina wiejska) umfasst ein Gebiet von 145 km², auf dem am 31. Dezember 2020 6994 Menschen lebten. Sie gehört der Euroregion Neiße an. Die Stadt Złotoryja gehört nicht zur Landgemeinde.
Söhne und Töchter der Stadt
Valentin Trotzendorf (1490–1556), Humanistisch-reformatorischer Schulreformer, Rektor, Prediger und Autor. Das Trotzendorf-Denkmal erinnert an sein Wirken.
Johann Sigismund Werner (1491–1561), evangelischer Geistlicher und Prediger sowie Anhänger Caspar Schwenckfelds
Ludwig Sturm: Geschichte der Stadt Goldberg in Schlesien. Goldberg 1887.
Ludwig Sturm: Valentin Trotzendorf und die Lateinische Schule in Goldberg. Festschrift zur Feier des 400jährigen Geburtstages Trotrzendorfs, geboren am 14, Februar 1490. Goldberg 1888.
Ludwig Sturm. Geschichte der Stadt Goldberg in Schlesien. Goldberg : Im Selbstverlage der Verfassers. In Kommission bei Karl Obst 1888 Digitalisat der UB Breslau
Aus Goldbergs Vergangenheit : 11 Urkunden aus der Goldberger Heimathalle. Goldberg i. Schl. : Druck von Oscar Collmar 1934 Digitalisat der UB Breslau
↑Dieter Berg (Hrsg.): Spuren franziskanischer Geschichte. Chronologischer Abriß der Geschichte der Sächsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Werl 1999, S. 43, 67, 265, 397, 451.
↑Goldberg erhält einen Gedenkraum im Stadtarchiv der Patenstadt Solingen. In: Goldberg-Haynauer Heimatnachrichten, Jg. 9 (1958), Nr. 5, 20. Mai 1958, S. 2.
↑ abcMichael Rademacher: Goldberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900