Die erste Wendische Kirche wurde 1676 auf eigene Kosten durch Ursula von Kittlitz als Gotteshaus für einige sorbische Bewohner der Dörfer Cantdorf, Kochsdorf, Muckrow, Sellessen, Slamen, Trattendorf und Weskow gebaut, die sich zu einer Kirchengemeinde zusammengeschlossen hatten. Diese Kirche wurde am 30. Juli 1705 bei einem Stadtbrand zerstört. Genau fünf Jahre später wurde der Grundstein für einen Neubau gelegt. Während des Baus kam es immer wieder zu finanziellen Problemen, weshalb die Kirche erst 1734 fertig gestellt wurde. Am 21. April 1834 wurde das Gebäude wegen baulichen Mängeln abgerissen, daraufhin wurde auf dem Fundament mit dem Bau der bis heute erhaltenen Kirche begonnen.[1]
Der Entwurf für die Kirche stammte vom preußischen Oberbaurat Karl Friedrich Schinkel.[2] Gottesdienste in niedersorbischer Sprache wurden bis 1874 gehalten.[3] Im Jahr 1926 wurde das Gebäude erstmals mit elektrischem Strom versorgt. 1966 wurde die Wendische Kirche zum evangelischen Gemeindehaus umgebaut, dafür wurde auf Höhe der Emporen eine Zwischendecke eingezogen. Das Erdgeschoss wurde in kleinere Räume unterteilt, im Obergeschoss wurde ein großer Gottesdienstsaal eingerichtet. Zwischen 1993 und Dezember 1994 wurden an der ehemaligen Wendischen Kirche umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt.